Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Archiv Inhaltlich: Kolumnen

  • Weihnachtsbotschaft von unten

    Neulich wirft Freund Walter in eine traute Runde: „Mal unter uns: Habt ihr euer Geld noch, oder ist es verbrannt?“ Über die bis dahin offenherzige Unterhaltung legt sich Verkrampfung. Das Thema scheint gar zu intim. Man kehrt lieber rasch zurück zu Glaubensfragen, zu Sexualvorlieben vor dem Frühstück und Aspekten des Magen-Darm-Geschäfts hinterher. Doch Walter legt…

  • BLÖDSINN!

    Es wird einem ja ganz schwindelig von so viel grundstürzenden Weltveränderungen im Eilzugtempo. Die CSU vom Jahrhundertthron gekippt. Die letzte der alten Supermächte (USA) mit der Schnauze im Dreck. Ihr präsidialer Bush der unbeliebteste Typ weltweit. Die globale Wirtschaftselite vermisst zwischen Frühstück und Feierabend plötzlich ein Portemonnaie mit 3000 Milliarden Dollar drin. Am Spielautomaten versemmelt…

  • Sind die Volkparteien ein Auslaufmodell?

    ape. Für den Moment  ist das Ergebnis der Bayernwahl  im Freistaat wie im Bund natürlich aufregend. Was die längerfristigen Entwicklungen angeht, bestätigt diese Wahl jedoch nur den vorherrschenden Trend: Die Erosion der beiden Volksparteien schreitet voran. Was die Frage aufwirft, ob Union und SPD nur vorübergehend etwas indisponiert sind, oder ob die politischen Großtanker sich…

  • Uns Kurt is back

    „Wir können alles – außer Hochdeutsch“. Dieser Spruch aus Baden-Württemberg ist ein selten gelungenes Beispiel für originelle Landeswerbung. Obendrein versammelt er zwei Völkchen unter einem Banner, die sich seit Urzeiten nicht grün sind: Badener und Schwaben. Im Vielvölker-Freistaat Bayern gibt’s eine noch knackigere Volksfront-Losung: „Mir san mir“.  Was sich übersetzen lässt als: Leckts mi am…

  • Hilferufe aus Absurdistan

    So aus intellektueller Distanz betrachtet, kann Kapitalismus bisweilen recht lustig sein. Beispiel: Es rufen die Wirtschaftsverbände unisono nach mehr Geld in Volkes Hand. Auf dass ein kräftiger Konsumschub der Konjunktur beistehe. Ist recht, denkt sich unsereins naiv: Legt mal auf die Löhne ordentlich was drauf. Nö, nö, so nicht, kontern die andern gleich: Höhere Löhne…

  • Vorwärts in die Vergangenheit

    Hallo, aufwachen! Ja genau, Du da, und Sie dort auch! Stand doch neulich in der Zeitung: „Noch schläft die Anti-AKW-Bewegung – während die Atomlobby frohlockt.“ Ich habe den beunruhigenden Befund erst mit Verspätung gelesen. War im Urlaub und gönnte mir den Luxus,  drei Wochen lang gedruckte, elektronische versendete oder sonst daher geplapperte Nachrichten zu ignorieren.…

  • Espenlaub und Kurtfürstentum

     „Querdenker, pah! Du bist bloß ein Schöngeist mit Samthandschuhen. Weichei, Hosenschisser!“ Derart stänkert Walter immer, wenn Priol und Schramm mal wieder mit „Neues aus der Anstalt“ zugeschlagen haben. Irgendwann wird er mir so noch meine liebste Fernsehstunde verleiden. Was denkt sich der Freund? Wie erginge es dem Regional-Kolumnisten wohl, würde er hiesige Provinzgrößen ähnlich abwatschen…

  • Aberglaube macht sexy

    Kennen Sie den fundamentalen Unterschied zwischen Manta-Proll und Porsche-Yuppie oder zwischen Polo-Tussi und BMW-Mieze? Nein? Ich auch nicht. Vom Gefälle bei den Bankguthaben sehen wir mal ab; das mag gravierend und unverdient sein, fundamental ist es in diesem Fall nicht. Aufs Bildungsgefälle zwischen den Klienten brauchen wir ebenfalls nicht einzugehen: Hinsichtlich der Persönlichkeit hat hier…

  • Des Kaisers neue Kleider

    Die Welt ist ungerecht. Zwar liegt dieses Trier geradezu am Allerwertesten derselben. Was das Städtchen indes keineswegs hindert, zu tun, als sei es deren Nabel. Von den Kaiserthermen zur Porta Nigra bist du in 20 Minuten spaziert. Kürzer geht´s vom Koblenzer Hauptbahnhof zu Wilhelms Eck auch nicht. Dennoch tönen die dahinten an der Obermosel, wo…

  • Frühlingserwachen

    Im mittelrheinischen Märzen 2008 spannt nicht mehr der Bauer sein Rösslein an. Es dröhnen vielmehr in den Motorblöcken der Bulldozer tausende Pferdestärken. Die sind jetzt losgelassen, werden das Oberzentrum am Rhein-Mosel-Eck bis auf weiteres um- und ümmerpflügen. Um Platz zu schaffen für ein neues Weltwunder: die Bundesgartenschau Koblenz 2011 als legitime Nachfolgerin der hängenden Gärten…

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