Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Archiv-chronologisch: 2012

  • Gebt ordentlich Trinkgeld!

    Liebe Leser/innen, haben Sie den dienstbaren Geistern zu Weihnachten eine Anerkennung zukommen lassen? Falls nicht: nachholen! Silvester wäre passend, aber auch jeder sonstige Tag. Sie haben es verdient, die Müllwerker, Zeitungsausträger, Putzkräfte, Kinderfrauen, Altenversorger, Paketfahrer e tutti quanti. Ich bin gewiss kein Freund weihnachtlicher Geschenkpflichtorgien, aber das einst selbstverständliche „Trinkgeld“ für die meist hundsmiserabel bezahlten…

  • Mal was schönes, bittesehr

    Gelegentlich wünschen Leser, der Herr Querdenker möge sich mal mit diesem oder jenem speziellen Thema befassen. Jenseits des oft parteilichen Begehrs, er solle diversen Politikern, Mächtigen, Reichen wortgewaltig vors Schienbein treten, geht wiederholt der Wunsch ein: „Sei nicht immer so miesepetrig, die Welt hat unendlich viele schöne Seiten, schreib doch mal darüber!“ Dann fühle ich…

  • Wer ist denn da meschugge?

    „Der Alte vom Berg grantelt schon wieder, weil das 20. Jahrhundert vorbei ist“: So oder ähnlich reagierten selbst mir sonst wohlgesonnene Mitmenschen auf die Reserviertheit gegenüber Smartphones und ihrer penetranten Dauernutzung in der Oktober-Querdenkerei (∇ vgl. hier). Liebe Leut‘, muss denn jeder gleich ein weltfremder, gestriger Kauz sein, dem es bei so manchem neumodischen Kram…

  • Smartphone-freie Zone

    Seit Wochen kriege ich zwei Sätze nicht aus dem Kopf, die mir beim Zeitungslesen zwischen die Füße gefallen sind. Der erste geht so: „Die Kasse muss stimmen, aber zu viel rechnen macht schlechte Laune.“ Das scheint mir eine kluge Haltung bei allen Geldfragen zu sein und dem Finanzsektor die angemessene Bedeutung zuzuweisen. Hieße etwa für…

  • Mal unter uns Sportsfreunden

    Habt Ihr Olympia geguckt? Oder hieltet Ihr es wie Walter? Der zeigte den Spielen die kalte Schulter, schimpfte sie „geldgeile, nationalchauvenistische Leistungszuchtschau im Gewand edler Olympikidee“. So ganz falsch liegt er nicht, übertreibt aber wohl etwas. Jedenfalls traktierte der Freund mich tagelang mit ätzenden Spitzen, denn ich habe Olympia geguckt. Sogar mit Vergnügen – obwohl …

  • Liebe Grüße aus Urlaubien

    Eigentlich habe ich nicht die geringste Lust, jetzt diese Kolumne zu schreiben. Denn eigentlich bin ich seit drei Tagen im Urlaub. Nein, der Autor sitzt keineswegs mit Laptop vor sich in einer fernen Strandbar oder auf einer Hotelterrasse.  Nein, er stiert nicht mit dösigem Blick in die Weinkaraffe respektive dusselig versonnen den Bikinischönheiten hinterdrein. Er…

  • Fortschrittsmärchen

    Klar, ältere Herrschaften können jüngeren auf den Keks gehen mit ihrem Schwärmen, die Welt sei  vor ein paar Jahrzehnten schöner, besser, vernünftiger gewesen. Oft entpuppt sich das als nostalgische Schönfärberei oder verbiesterte Altersgrantelei. Nein, früher war nicht alles besser. Aber: Einiges eben doch. Das fällt dem besonders auf, der Entwicklungen in den letzten 20 Jahren…

  • Die Kunst des Geblubbers

    Kompetent, führungsstark, überzeugend, obendrein authentisch, menschlich, sympathisch: So werden heute Heldenfiguren im Theater namens Politik definiert. Problem: Alle wollen nur derartige Rollen spielen, keiner mag den Verzweifelten, Bösewicht oder Deppen geben. Ergebnis: Sämtliche Mitspieler drängeln an der Bühnenrampe herum, um bella figura zu mimen und sich gegenseitig auszustechen. Im wirklichen Theater wäre das Publikum davon…

  • Aus dem Nähkästchen

    „Was treibt ihr eigentlich auf all den Pressekonferenzen?“ Freund Walter ist keineswegs der erste, der sich dafür interessiert. Viele haben das schon gefragt –  jüngst vermehrt auch ich mich selbst. Grund: Manche Pressekonferenz (PK genannt) erinnert neuerdings mehr an Verkaufsveranstaltung oder Gesellschaftsempfang. Insbesondere, wenn es um „weiche Themen“ geht; etwa um Kulturfestivals in der heimatlichen…

  • Frühlingsgefühle

    Im fortgeschrittenen Alter von 45 ist Freund Walter „Großgrundbesitzer“ geworden. Das hört er nicht gerne. Aber wer bis dato gar kein Land sein Eigen nannte, der muss sich nach überraschendem Erwerb einer bald Handballfeld-großen Scholle sowas gefallen lassen. Da kutschiert er mich neulich auf verwinkelten Pfaden an die Mosel, hoch über den Fluss, wo der…

Archiv chronologisch

Archiv thematisch