Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Archiv Inhaltlich: Gesellschaft/Zeitgeist

  • „Wachse oder weiche“ – Eine seit langem falsche Agrarpolitik

    ape.Übrigens: Ich halte das derzeit verbreitete generalisierende Bauern-Bashing unter ökonomischen Gesichtspunkten für unangemessen. Es mag einerseits nicht besonders geschickt sein, ausgerechnet in der hinsichtlich Landwirtschaft aktuell so stark emtional aufgeladenen Atmosphäre sich öffentlich Gedanken über grundlegende Probleme der Agrapolitik zu machen. Andererseits ist das allgemeine Interesse am Agrarthema selten so groß wie eben jetzt. So…

  • Freud und Leid der Einsamkeit („Quergedanken“)

    Monatskolumne Nr. 219 Oktober 2023 „Dünnes Eis“, brummt Freund Walter, als er die Überschrift sieht. „Schon das Wort Einsamkeit ist doch heutzutage negativ besetzt.“ Ich weiß, und das hat ja auch Gründe. Dauerhaftes Alleinsein ist für viele Zeitgenossen ein übles Schicksal. Denn der Mensch ist als soziales Wesen angelegt. Es war schließlich die Fähigkeit zur…

  • Nachtgedanken: Was ich an Menschen nicht verstehe

    ape. Es geht auf Vollmond. Da schrumpft mein Nachtschlafpensum traditionell etwas. Und das Hirn geht nächtens ungelenkt auf Wanderschaft. Diesmal hin zur Abteilung „Was ich ums Verrecken an Menschen nicht verstehe, eigentlich seit recht frühen Jugendtagen nie verstanden habe“: Männerherrschaft, Rassismus, Antisemitismus, Homophobie, Nationalismus, Religionszentrismus. Gewiss, rational-theoretisch kann ich mir diese Phänomene irgendwie erklären –…

  • Schludrigkeit beim (auch eigenen) Lesen und Schreiben

    ape. Es ist zwar kein rätselhaftes, sondern leicht erklärliches Phänomen, bemerkenswert, leidig, zäh ist es doch: Du kannst dir noch so viel Mühe geben, mit entsprechender Wortwahl und Formulierung ein Textchen als Humoreske, Späßchen, Witz, Augenzwinkerei, Ironie zu charakterisieren – es gibt dennoch immer wieder eine Menge Leute, die das beim Lesen nicht wahrnehmen. Weshalb…

  • Mein Vorsatz für 2023: Nicht mit dem Altern hadern

    ape. Tach zusammen. Ich hoffe, es sind alle halbwegs wohlbehalten im neuen Jahr angekommen. Dann packen wir’s mal an, dieses 2023. Mein erster Tag begann mit einem zweistündigen strammen Waldmarsch (neudeutsch heißt das wohl powerwalking). Was nicht etwa einem Neujahrsvorsatz geschuldet war, sondern mir bei Temperaturen über 3 Grad, mäßiger Windlage und von oben her…

  • „Kaputtgespart“ = vieles kaputt, gespart nix

    ape. Gäbe es ein „Wort des Jahrzehnts“, sollte nach meinem Dafürhalten die Wahl auf „kaputtgespart“ fallen. Denn die Resultate der damit bezeichneten, überwiegend seit den späten 1980ern mit Verve in Gang gesetzten Prozesse schlagen nun in fast allen Bereichen des deutschen Gemeinwesens schmerzhaft bis katastrophal durch. Wobei man dem direkten Sinn des Wortes „kaputtgespart“ als…

  • Nachtgedanken zum Zeitgeist: Unterwäsche im Winter

    ape. Doch, doch, muss man anerkennen: Sie erfüllen ihre Aufgabe mit Bravour. Wer? Die in der Mode- und Klamottenbranche Zuständigen für verkaufsfördernde Erziehung, Gehirnwäsche, Geschmackslenkung, Motivation, Manipulation, Zeitgeistbeeinflussung. Beispiel: Da plädiert jemand für witterungsangemessene Unterkleidung in der kalten Jahreszeit, bekennt sich zu langen Unterhosen, Kniestrümpfen, dicken Wollsocken. Und ein beträchtlicher Teil des Publikums – darunter…

  • 2022: Himmel hilf, was ein beschissenes Jahr! („Quergedanken“)

    Sonst fordert Freund Walter von mir für diese Kolumne immer: „Kein Schmus, Tacheles reden!“ Doch diesmal meint er: „Wäre schön, wenn du etwas Hoffnung machen könntest.“ Denn miese Nachrichten, Tiefschläge und schlechte bis ganz üble Prognosen hätte es überreichlich gegeben anno domini 2022. Woher aber Hoffnung und Zuversicht nehmen, ohne zu lügen? Spontan fallen mir…

  • Keine Lust auf „Shopping-Glück“

    ape. Doch ja, ich sehe mich gern als Albtraum der Werbefuzzis, Marketingstrategen, Besitzer/Anteilseigner von Produkt-, Handels- und Internetkonzernen. Leider teilen nicht allzu viele Zeitgenossen meine Vorliebe für und Freude an Nichtkauf, Shoppingglück-Verweigerung, Gebrauchsverlängerung, Schäppchenjagd-Abstinenz, Werbeunempfänglichkeit, Konsumreduktion aufs gute Einfache … (Manche können diese Freude auch gar nicht teilen, weil es ihnen schon am Notwendigsten mangelt).…

  • 26 Millionen Deutsche ohne Führerschein

    ape. In Deutschland haben 26 Millionen Bürger keinen Führerschein. Diese Zahl, heute in der Zeitung gefunden, hat mich denn doch überrascht. Ziehen wir davon 4 Millionen Kinder im Vorschulalter ab, blieben 22 Millionen, also mehr als ein Viertel der Bevölkerung, die für ihre Mobilität generell auf öffentliche Verkehrsmittel und/oder Fahrdienste von Verwandten/Bekannten angewiesen sind. Was…

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