Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Archiv Inhaltlich: Kolumnen

  • Ein Prosit auf den Pragmatismus

    „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, hat Altkanzler Helmut Schmidt mal gesagt. Das Spiel mit der Doppelbedeutung des Wortes „Visionen“ ist indes kein kluges. Da werden ernsthafte Zukunftsentwürfe in Verruf gebracht, indem man sie mit pathologischer Fantasterei in einen Topf schmeißt. Das klassische Politik-Verständnis wird so seiner wichtigsten Aufgaben beraubt: Frühzeitig eine Vorstellung von…

  • Frühlingsglaube und Leberwurstbrot

    „Die Welt wird schöner mit jedem Tag, /  Man weiß nicht, was noch werden mag. / Das Blühen will nicht enden. / Es blüht das fernste, tiefste Thal/ Nun, armes Herz, vergiß der Qual! / Nun muß sich alles, alles wenden.“                                        *** Nur zu gerne hören wir die Verse aus Ludwig Uhlands Gedicht „Frühlingsglaube“.…

  • Herr Stoiber und der Sex am Tipping Point

    Eine der leichtesten Übungen dieser Tage ist das Auflisten klimatischer Abnormitäten; es gibt davon reichlich. Wir belassen es für diesmal bei „Neujahrsfrühling“, „Januarstürmen“ und „Schwarzenegger-Frost“ – darauf vertrauend, dass die Leser dieser Zeitschrift sich  kein X für ein U vormachen lassen. Dass im Januar Frühling ausbreche, komme von der „eingedrehten Westdrift“. Das sei eine zwar…

  • Am Mittelrhein grassiert morbus prestissimus, Geschwindigkeitsrausch

    Mich schwindelt. Das Hirn rotiert unaufhörlich, kommt aber trotzdem kaum noch mit – bei der momentanen Flut von Richtungsänderungen und Grundsatzbeschlüssen auf den kleinen und großen Politikbühnen. Die TuS wackelt sich gerade mal die zweite Saison durch die Liga, schon ist ein neues Stadion beschlossen, schon ein Grundstück gefunden, schon das Genehmigungsverfahren auf der Expressschiene.…

  • Neujahrsessay 2007: Die neue Sehnsucht nach Geborgenheit

    ape. Das alte Jahre wurde, das neue wird  von zwei  gegenläufigen Haupttendenzen geprägt. Einerseits stellen  Globalisierung und Klimawandel  bisherige Lebensart radikal in Frage. Je heftiger sie das tun, umso stärker wird andererseits die naturwüchsige Sehnsucht der Menschen nach Vertrautem und nach Geborgenheit. Im nachfolgenden Essay  wird dieses Spannungsgefüge etwas genauer betrachtet. Nichts bleibt, wie es…

  • Prima Klima im neuen Wachstumsjahr

    Kennen Sie den? Treffen sich zwei Planeten. Sagt der eine zum anderen: „Du siehst aber schlecht aus; was hast du denn?“ Antwortet der andere: „Menschen.“ Darauf der eine: „Ach so, mach dir nichts draus – das vergeht.“ Dies kleine Stückchen Realitätssatire wurde in der zweiten Hälfte des vergangenen 2006er-Jahres übers Internet verbreitet. Mit umwerfendem Erfolg:…

  • Die Stille der Nacht wird abgeschafft

    Ja, ist denn schon wieder Weihnachten? Lebkuchen und Marzipan stapeln sich seit Oktober in den Läden. Die Straßenbeleuchtung hat putzige Verstärkung bekommen. Die Dauerbeschallung in den Einkaufsmeilen wurde von kaufbelustigendem Fahrtstuhlpop auf kaufberauschende Herzerweichung durch „Kling-Still-Süß-Kindel-Tann-Glöck“ umgerüstet. Seit auf mittelrheinischen Straßen und Plätzen obendrein Brettlbüdlis wieder das Stück „Anno-dunnemals-Markt“ geben und Schwaden vom Glühwein frohes…

  • Wer sich dabei Böses denkt

    „Hi, Mister Querdenker, bist Du eigentlich immer oder nur beim Schreiben so mies drauf? Sicher, die Welt ist bekloppt, aber es gibt doch auch noch gute Nachrichten und  Entwicklungen.“ Diese Kritik von Leserin Katharina trifft den Kolumnisten, der sich für ausgesprochen lebensfroh hält, hart. Nichts desto trotz, liebe Katharina, sei die Kritik als Anregung aufgegriffen.…

  • Seit Adam baggert und Eva spinnt

    „Was da mitschwingt, weiß doch kein Mensch mehr“, brummt Freund Walter, als er die Überschrift sieht. Da übertreibt er wohl, denn ein paar gebildete Altlinke wird es ja selbst am Mittelrhein noch geben. Und zumindest die sollten begreifen, dass hier nicht bloß auf den öffentlichen Geheimwunsch der TV-Eva (Herman) angespielt wird, vom Manne wieder als…

  • Die alten Literaten und das Leben

    Das war ein Schock, als der Sommer vom heißesten Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnung in die kälteste erste Augusthälfte seit Menschengedenken umschlug. Vor wie nach griff das Wetter gehörig ins Leben hinein, und wieder war des einen Lust des andern Plag: Sonnenglück hie, Hitzequal da; angenehme Kühle für diesen, Herbsttristesse für jenen. Man muss von…

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