Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Archiv Inhaltlich: Kolumnen

  • Tröööööööööööööööööööööt!!!

    In diesem Augenblick: Während ich versuche, schreibend querzudenken, sitzt Freund Walter zwei Meter hinter mir am Fernseher. Fieberglanz in den Augen, Schaum vorm Maul. Gegeben wird das WM-Spiel Deutschland/Serbien –  und Serbien führt. Wenigstens hockt er nicht mit Nationaltrikot im Lehnsessel, wedelt nicht mit der Deutsch-Trikolore vor der Mattscheibe herum und hat auch keine der…

  • Euro-Land fast abgebrannt

    Sollte jemand ein paar alte D-Mark in der Matratze haben: Bloß nicht weggeben! Man könnte sie wieder brauchen. Falls vom letzten Urlaub noch schwedische Krönchen oder schweizer Fränkli in der Schublade rumliegen: Unbedingt behalten! Womöglich sind sie demnächst Millionen (Euro) wert. Schon ein seltsames Gefühl, beim Schreiben der Kolumne nicht zu wissen, ob zwei Wochen…

  • Ein Prosit auf den Eyjafjallajökull

    Asche auf mein Haupt! Bekennen muss ich, neulich politisch unkorrekt gefühlt zu haben. Als der Vulkan Eyjafjallajökull seinem sperrigen Namen mit ebensolcher Tat gerecht wurde, gedachte ich nicht mitfühlend gestrandeter Flugpassagiere und einbrechender Airline-Umsätze. Stattdessen glückseliges Jauchzen über das schönste Frühlingsfirmament seit Jahrzehnten: Jungfräuliches Blau von Horizont zu Horizont. Keine Spur jenes Netzes, mit dem…

  • Den Luxus gönne ich mir

    Wie sich die Zeiten ändern. Vor ein paar Jahren noch galt als wichtig, wer zur kleinen Gruppe der Handy-Besitzer gehörte und auch unterwegs angeklingelt wurde. Später griff in derselben Gruppe der Spruch um sich: Ständig mit dem Handy muss nur rummachen, wer schlecht organisiert ist. Vorbei, beides! Inzwischen telefonieren alle mit allen, immer, überall. Und…

  • Stroh dreschen beim Freibier

    Freund Walter schimpft wie ein Rohrspatz. Über Mitmenschen, die statt Verstand Stroh oder schlimmeres im Kopf hätten. Man muss der Schärfe seiner Anwürfe mit Nachsicht begegnen, denn er kam beim Karneval weder zum Zug noch auf seine Kosten. Der gut geplante Enthemmungsritt durchs Pappnasen-Land war schon an Weiberfastnacht vorfristig zuende. Das kam so: Der Freund…

  • Ohne Faulheit keine Klugheit

    Das ist mal wieder einer der für diese Kolumne typischen Kalauer, werden Sie bei der Überschrift denken. Generation um Generation hieß es schließlich: Ohne Fleiß kein Preis. Und mühen sich nicht aktuell Heerscharen von Pädagogen redlich um Optimierung des Lernens, Pharmakologen um segensreiche Pillen zur Steigerung der Hirnleistung? Nun kommt dieser Schreiberling daher und bindet…

  • Neujahrsessay 2010: Die Ära des Feuers neigt sich dem Ende zu

    ape. Am Anfang der Zivilisation stand die Zähmung des wildwütigen Feuers. Gebändigt, wurde es zum Spender von Wärme und Licht, zum Kraftlieferanten und Werkzeug. Doch was Segen war, wird nun Fluch: Die Zahl der „Feuerstellen“ ist in die Milliarden gewachsen – sie fressen die globalen Brennstoffreserven weg und ihre Abgase verunstalten das planetare Klima. Vor…

  • Da kommt noch was

    Heiliges Kanonenrohr, war das ein Jahr. „Tilt! 2009“ überschrieb Schandmaul Priol seinen  Rückblick. Man kennt „tilt“ als Notwehrmaßnahme von Spielautomaten gegen giergeifernd auf sie einschlagende Spieler: Die Maschinchen verweigern mit dem Alarmhinweis „tilt“ den Dienst; der Einsatz ist futsch. Man muss Geld nachwerfen und kann mit etwas Glück ein neues Spiel beginnen. Oft ist auch…

  • Mein Wunschzettel

    Liebes Christkind, bevor Wünsche vorgetragen werden, muss ich Verwirrung gestehen. Denn selbstredend habe ich vorab Erkundigungen über Dich eingezogen. Muss doch wissen, wem ich geheimste Anliegen offenbare. Oh, viel steht zu Deiner Person geschrieben, aber richtig klug wird daraus keiner. Es war nicht mal zu klären, ob Du männlich oder weiblich bist, menschlich oder göttlich,…

  • Schrumpelsalat und trocken Brot

    Der Sommer ist rum; gewählt wär‘ auch. Jetzt haben wir den Salat: gelbliche Westerwelle-Spitzen auf schwärzlichen Merkel-Blättern – im Herbst selbst eingebrockt und also für den Winter verdient. Wobei zu „eingebrockt“ sprichwörtlich Suppe, nicht Salat gehört. Wer würde schon altes Brot ins Grünfutter brocken, wo doch harte Kanten erst in Brühe genießbar werden. Aber heutzutage…

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