Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Sammelsaison in Wald und Flur startet mit Brombeeren

Diese Woche raus, bevor die Beeren vertrocknen

ape. Die Gartenernte schreitet munter voran; Tomaten, Auberginen, Paprika, erstmals auch Melonen geben jetzt richtig Gas; die Zweitaussaat Erbens setzt bereits Blüten an, Himbeeren gehen opulent in die zweite Tracht. Zugleich beginnt jetzt die Sammelernte in Wald und Flur – bei mir traditionell gemäß regionalen Bedingungen mit den Brombeeren, es folgt in wohl 2 Wochen der Holunder, danach abschließend Nüsse, Kastanien, Pilze.

Habe mir heute die Brombeer-Lage in meinem Revier angeschaut. Es gibt massenhaft Früchte. Natürlich auch einige Stellen mit Ranken, die große, schwere schwarze Früchte tragen. Würde ich bei einem Spaziergang nur hie und da ein Händchen voll pflücken und futtern, ich wäre vollauf zufrieden. So aber werde ich mit zwei Wassereimern unterwegs sein und dem Wunsch, diese für den Selbstversorgungshaushalt auch vollzukriegen.

Und da fällt nun das Gros der wilden Brombeeren hierorts auf durch eine Neigung zu kleinem Fruchtwuchs und einer bereits deutlichen Tendenz zum Vertrocknen. Es herrscht ein Wettlauf zwischen Reifung und Vertrocknung. Weshalb angesichts der hiesigen Dürre-Bedingungen im Sommer 2022 wohl diese Woche – damit ein bis zwei Wochen verfrüht – der optimale Zeitpunkt sein dürfte, für größere Mengen zur Brombeer-Tat zu schreiten. Zuwarten bringt nichts, denn in wenigen Tagen werden die jetzt in Reife übergehenden oder noch unreifen Beeren vertrocknet sein.

Es ist schon so eine Sache mit den Brombeeren. Sie kommen mit relativ wenig Wasser aus und vertragen auch Hitze gut. Doch unterschreitet die Bodenfeuchte einen gewissen Mindeststandard reagieren sie sehr schnell überaus empfindlich. Wobei das je nach Bodenbeschaffenheit und Geländestruktur von Ort zu Ort sehr unterschiedlich sein kann. Das gilt übrigens auch für den umgekehrten Fall (viel Regen), wie im vergangenen Sommer erlebt. Staunässe, wie sie etwa bei den hiesigen Lehmuntergründen gerne vorkommt, mögen die Früchtchen gar nicht. Weshalb wir 2021 in meinem Nahrevier gar keine Brombeeren ernten konnten. Heuer dürfte eine ziemliche Menge zusammenkommen – allerdings nur in dieser Woche mit fleißigem Sammeln überwiegend nur mittelgroßer und kleiner Früchte bei brütender Hitze. Nun denn: Ans Werk!

Andreas Pecht

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Kulturjournalist i.R.

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