Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Kategorie: Quergedanken

  • So dumm sind wir nicht

    Lasst euch nicht weismachen, Weltgeschichte würde von Königen, Kanzlern/innen oder sonstigen Großhelden geschrieben. Die schreiben bloß Geschichtchen. Am wirklichen Historienrad dreht die Vereinigung von Hinz und Kunz, dreht „die Straße“: 1789 Frankreich, 1832/1848 Baden und Pfalz, 1917 Russland, 1980 Polen (Solidarnosc), 1989 Deutschland, 2011 Maghreb/Arabien. Manchmal träumt einem jetzt nachts, vor den Börsen würde noch…

  • Bin ich krank im Kopf?

    Der 13. Januar 2011 wird den deutschen Kolumnisten (bloß nicht verwechseln mit Kommunisten!) als historischer Tag erinnerlich bleiben: Dem verehrungswürdigen, allweil gelassenen Kollegen Harald Martenstein („Zeit-Magazin“) war der Kragen geplatzt. Nie hatte er sich bis dahin mit Politik abgeben wollen. Doch bei der Zeitungslektüre zum diesmaligen Jahreswechsel führte ihn die Betrachtung angekündigter Preis- und Abgabenerhöhungen…

  • Auf dem Teppich bleiben

    Ob es nicht an der Zeit wäre, hier mal wieder etwas über BUGA-Koblenz zu schreiben, fragt ein Leser (für Auswärtige: BUGA = Bundesgartenschau). Nö, eigentlich nicht. Ist doch alles klar: Am 15. April geht die Show los, am 16. Oktober endet sie. Das Ding läuft. Worüber sich vorab noch den Kopf zerbrechen? Dass die Kaninchen…

  • Oben bleiben!

    Es gibt Dinge, die man ändern kann, und andere, die sind unabänderlich. Dass alle Menschen älter werden und schlussendlich ins Gras beißen, ist unabänderlich. Jeder weiß das, und trotzdem unternehmen tagtäglich Millionen die oft lachhaftesten Anstrengungen, gegen dies Schicksal anzustinken. Sie wollen ururalt werden – aber bitteschön bei bester Gesundheit, properem Aussehen und sprudelnder Libido.…

  • Das Hottentotten-Gen

    Sage einer, in dieser Zeitschrift seien keine Vordenker am Werk. Noch während der Fußball-WM hatte Freund Walter prognostiziert, Vuvuzelas würden alsbald Einzug halten in die Demonstrationskultur. Genau so ist es gekommen. Es blasen nun die einst so braven Schwaben damit Stuttgart21 den Marsch; aus den aktuellen Anti-AKW-Protesten sind die Tröten ebenfalls nicht mehr wegzudenken. Und…

  • Tröööööööööööööööööööööt!!!

    In diesem Augenblick: Während ich versuche, schreibend querzudenken, sitzt Freund Walter zwei Meter hinter mir am Fernseher. Fieberglanz in den Augen, Schaum vorm Maul. Gegeben wird das WM-Spiel Deutschland/Serbien –  und Serbien führt. Wenigstens hockt er nicht mit Nationaltrikot im Lehnsessel, wedelt nicht mit der Deutsch-Trikolore vor der Mattscheibe herum und hat auch keine der…

  • Euro-Land fast abgebrannt

    Sollte jemand ein paar alte D-Mark in der Matratze haben: Bloß nicht weggeben! Man könnte sie wieder brauchen. Falls vom letzten Urlaub noch schwedische Krönchen oder schweizer Fränkli in der Schublade rumliegen: Unbedingt behalten! Womöglich sind sie demnächst Millionen (Euro) wert. Schon ein seltsames Gefühl, beim Schreiben der Kolumne nicht zu wissen, ob zwei Wochen…

  • Ein Prosit auf den Eyjafjallajökull

    Asche auf mein Haupt! Bekennen muss ich, neulich politisch unkorrekt gefühlt zu haben. Als der Vulkan Eyjafjallajökull seinem sperrigen Namen mit ebensolcher Tat gerecht wurde, gedachte ich nicht mitfühlend gestrandeter Flugpassagiere und einbrechender Airline-Umsätze. Stattdessen glückseliges Jauchzen über das schönste Frühlingsfirmament seit Jahrzehnten: Jungfräuliches Blau von Horizont zu Horizont. Keine Spur jenes Netzes, mit dem…

  • Den Luxus gönne ich mir

    Wie sich die Zeiten ändern. Vor ein paar Jahren noch galt als wichtig, wer zur kleinen Gruppe der Handy-Besitzer gehörte und auch unterwegs angeklingelt wurde. Später griff in derselben Gruppe der Spruch um sich: Ständig mit dem Handy muss nur rummachen, wer schlecht organisiert ist. Vorbei, beides! Inzwischen telefonieren alle mit allen, immer, überall. Und…

  • Stroh dreschen beim Freibier

    Freund Walter schimpft wie ein Rohrspatz. Über Mitmenschen, die statt Verstand Stroh oder schlimmeres im Kopf hätten. Man muss der Schärfe seiner Anwürfe mit Nachsicht begegnen, denn er kam beim Karneval weder zum Zug noch auf seine Kosten. Der gut geplante Enthemmungsritt durchs Pappnasen-Land war schon an Weiberfastnacht vorfristig zuende. Das kam so: Der Freund…

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