Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Guten Tag allerseits – im März 2018

30.03.2018

Wer war der wichtigste, bedeutendste, größte Künstler aller Zeiten in dieser oder jener Kunstsparte? Fragt man so kunstsinnige Menschen oder Kunstschaffende, gibt es tausenderlei Nennungen – aber zugleich doch signifikante Häufungen bei ganz wenigen Namen. Für die Musik landet mit weitem Abstand ganz vorne Johann Sebastian Bach, was die „Zeit“ diese Woche mit einem wunderbaren Dossier unterstreicht. Über den „Alten aus Leipzig“ hatte Mozart quasi stellvertretend für alle nachgeborenen Komponisten gesagt: „Bach ist der Vater, wir sind die Buben. Wer von uns was Rechtes kann, hat’s von ihm gelernt.“

Ähnlich verhält es sich beim Schauspiel. Dort fällt William Shakespeare die Rolle des dramatischen Gottvaters zu. In der Bildenden Kunst teilen sich zwei Vertreter diese Position: Michelangelo und Leonardo. Das Schöne an diesen Zuweisungen ist, dass sie auch unabhängig vom Genie-Wahn der Romantik oder dem Superstar-Schwachsinn der Gegenwart existieren können. Denn ihre herausragend überzeitliche Bedeutung auf dem Zeitstrahl – des im Grunde kollektiven Prozesses – der Kunstentwicklung erwächst aus den ureigenen Qualitäten ihres jeweiligen Schaffens. Eines Schaffens, das je nachfolgende Generationen bis heute tief beeindruckt/berührt sowie deren Künstler/innen beeinflusst, lehrt, inspiriert.


29.03.2018

Es gibt in meiner eMail-Verwaltung einen Ordner „Leserpost“ mit vier Unterordnern: Anregungen, Zustimmung, Kritik und Gemecker. Die jüngste in Letzterem abgespeicherte Zusendung endet so: „(…) Ich bin stolz, ein Deutscher zu sein. Das lasse ich mir auch von Ihnen nicht vermiesen.“ Der Schreiber reagierte damit auf meine Quergedanken-Kolumne vom Oktober (freier Lesetext hier) unter der Überschrift „Vaterlandslose Gesellen“  um den Kernsatz: „Ich bin – und das mit einiger Freude – ein vaterlandsloser, aber durchaus kein heimatloser Geselle.“ Da steht zwar fast alles drin, was man dem Herrn hätte antworten können, ich schrieb ihm dennoch folgende kurze Mail zurück: „Ja, von mir aus; wenn Sie meinen, das zu brauchen. Seien Sie stolz, worauf immer Sie mögen – solange Sie mich nicht zwingen wollen, solchen Unsinn mitzumachen. Denn ich kann nur stolz sein auf tatsächliche Leistungen, die ich selbst erbracht habe. Manchmal bin ich auch etwas stolz auf Leistungen, die einige Mitmenschen nicht zuletzt dank Ausbildung/Erziehung/Anregung durch mich erbringen.“


28.03.2018

Schlechtwetter steht glückseliger Schinderei im Garten und auf dem Holzplatz im Wege. Ich wälze deshalb die Idee, mal wieder Ordnung in den heimischen Regalen zu schaffen. Doch plagt mich gehöriges Zaudern. Denn es gibt in diesem Häuschen derzeit rund 110 laufende Meter Regalbretter, prall und teils in Doppelreihe bestellt/gestopft mit Büchern, CDs, Rechercheakten, Materialmappen. Nicht, dass blankes Chaos herrschen würde. Die Genre- und Sachthemensegmente sind zumindest noch vage erkennbar. Aber über 13 Jahre freischaffende Heimarbeit macht sich doch eine Unsitte bemerkbar, die jeden Archivar in den Wahnsinn treiben würde: Nach Gebrauch habe ich Bücher/Materialien nicht wieder einsortiert, sondern stapelweise nur ungefähr abgelegt – für dann spätere saubere Einordnung (die bis heute auf sich warten lässt).


27.03.2018

Gleich wird, ganz simpel, eine ordentliche Portion Spagetti mit Tomatensoße reingesogen. Hernach mute ich mir mal Fußball zu. Hoffe auf eine schönes Spiel und dass die bessere Mannschaft gewinnt, wer immer das sein mag. Zum Abendschluss dann noch „Die Anstalt“. Muss mich erholen – weniger des Holzhackens wegen, das ich vom Frühstück bis zum Regenbeginn am Spätnachmittag eifrig betrieb. Richtig fertig gemacht hat mich anschließend erst ein Besuch im Gartencenter. Das glaubt man nicht, mit was für einem Scheißdreck die den Leuten das Geld aus der Tasche ziehen wollen. Gefühlt allein 1000 Sorten Rasensamen mit speziellen Erdpackungen für jede Art und eigenem Dünger bald für jeden einzelnen Halm.


26.03.2018

Anbei eine kurze Besprechung der aktuellen Sonderausstellung  „Walt Disney – Mickey, Donald & Friends“ im Landesmuseum Mainz. Die Schau konzentriert sich auf zwei zentrale Stränge aus dem Hause Walt Disney: die Welt von Mickey Mouse und das Duck-Universum. Das Gros der 300 Exponate besteht aus „Flachware“, aus auf Papier gezeichneten Comics in unterschiedlichsten Entstehungsphasen. Das ist m.E. eine interessante wie auch schmunzeln machende Präsentation vor allem für Erwachsene, die das geduldige Betrachten kleinteiliger Phänomene noch beherrschen. Wer KInder mitbringt, sollte diese der Führung/Bespielung durch die Museumpädagogen anvertrauen – sonst könnten sie sich schnell langweilen oder vor den beiden Film-/TV-Stationen festwachsen.

Meine Ausstellungsbesprechung (freier Lesetext)

***

Einmal mehr macht das Theater Bonn aus einem literarischen Werk ein Bühnenstück. Diesmal wird allerdings nicht, wie hier und andernorts mehrfach gesehen, einfach die Handlung des erwählten Buches in kompakt verkürzter Form szenisch nachgestellt. Vielmehr findet Regisseurin Sandra Strunz einen bemerkenswert eigenwilligen Zugang zu den Tiefenschichten von Hans Falladas letztem Roman „Jeder stirbt für sich allein“, den er kurz vor seinem Tod 1947 binnen vier Wochen schrieb. Die wichtigste Komponente des Spiels in den Godesberger Kammerspielen ist eine beim Tanztheater entliehene Intensität des Körperausdrucks.

Meine Premierenkritik
(3300 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text, 49 Cent)


25.03.2018

Gute Laune nach den gestrigen Abendnachrichten. Denn: Die Welt ist offenkundig doch nicht vollends bekloppt. Angeführt von Schülern demonstrieren Hunderttausende in den USA für schärfere Waffengesetze. Angeführt von Rentnern protestieren Zehntausende in Madrid gegen den von der Regierung verfolgten Verarmungskurs für Ärmere. Im südpfälzischen Örtchen Kandel bietet ein Bündnis aus der Mitte der Gesellschaft heraus Rechtsradikalen und Braunen Paroli.


23.03.2018

Von 27. bis 29.4. wird der Kultursommer Rheinland-Pfalz 2018 eröffnet.  Passend zum diesjährigen Motto „Industrie-Kultur“ des landesweiten Projekt- und Veranstaltungsreigens (bis 31.10.) ist das einstige mittelrheinische Industriezentrum Neuwied Austragungsort des Startwochenendes. Zugleich wird damit der 200. Geburtstag des Westerwälder/Neuwieder  Sozialreformers Friedrich Wilhelm Raiffeisen begangen. „Industrie-Kultur“ im „Land der Reben und Rüben“? Mit diesem (scheinbaren?) Widerspruch befasst sich mein seit 2005 alljährlich traditioneller Artikel zum KuSo fürs mittelrheinischen Monatsmagazin „Kulturinfo“, der auch auf meiner website publiziert wird. Dort ist zudem am Ende ein Text von 2016 verlinkt, der die bei Auswärtigen und auch vielen Einheimischen nie verstummende Frage beantwortet, was dieser KuSo eigentlich sei und wie er funktioniert.

Vorbericht:
Zum Kultursommer RLP 2018 und seinem Jahresmotto „Industrie-Kultur“
(freier Lesetext)


22.03.2018

Mit der aktuellen Folge 158 meiner Monatskolumne „Quergedanken“ könnte selbst manche/r mir sonst wohlgesonnene Leser/in einige Probleme haben. Das Textchen steht unter der Überschrift „Blutsbande? Völlig überbewertet!“. Es befasst sich allerdings nicht etwa mit der neuerdings von etlichen Braunköpfen wiedererweckten rassisch-völkischen Blutsbande-Ideologie. Mich mit fantasiertem Komplettunfug zu befassen, sind mir Lebenszeit und Arbeitskraft zu schade.  Vielmehr steht im Zentrum der Betrachtung „die heiligste der heiligen Kühe“ der gegenwärtigen Epoche: die Familie.

Quergedanken Nr. 158: Blutsbande? Völlig überbewertet!
(freier Lesetext)


21.03.2018

Ein kleines Textchen über einen gestern stinknormalen Tag floss mir eben aus der Feder. Knapp erzählt wollte/sollte sein von ganz gewöhnlichen Ereignissen, die gerade in ihrer Alltäglichkeit zum angenehmen Kerngehalt meines Begriffes von Heimat gehören.

Verzählche:
Wie an diesem stinknormalen Tag erlebt, so mag ich sie – meine Heimat

(freier Lesetext)


20.03.2018

Einerseits ist es so: Meine Sympathie für Putins autoritäres Oligarchensystem liegt ziemlich genau bei Null. Woran auch die Tatsache nichts ändert, dass etliche Momente heutiger russischer Politik Folge der arrogant-brachialen Nato-Osterweiterung seit der Wende sind. Andererseits ist es so: Die jetzige Empörungswelle des Westens gegen Putin wegen des Giftgas-Attentats von Salisbury erinnert mich fatal an die US-Verfahrensweise gegenüber Saddam Hussein im Vorfeld der Irak-Intervention wg. angeblicher Massenvernichtungswaffen: All die vehementen Beschuldigungen basieren bloß auf „mutmaßlich“ und „wahrscheinlich“, Beweise für eine Aktion des russischen Geheimdienstes gibt es derzeit einfach keine. Also wird Weltpolitik auf Verdacht hin gemacht.

Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass der verwendete Giftstoff aus russischer Produktion stammt, wäre das noch kein Beweis. Denn wir wissen doch alle, dass im Chaos während des Zusammenbruchs der UdSSR und der nachfolgenden Jahre kleptokratische Funktionäre und mafiose Privatiers jedweden Armeebestand, dessen sie habhaft werden konnten, auf dem internationalen (Schwarz-)Markt in klingende Münze verwandelt haben. Obendrein erschließt sich mir der politische Nutzen nicht, den das Putin-System aus einem Anschlag ziehen sollte, dessen Signatur vermeintlich direkt auf den Kreml als Urheber verweist.


19.03. 2018

Wenn Rechtspopulisten und Rechtsextremisten fordern, man müsse die Behandlung der „urdeutschen Klassiker“ stärker fördern, dann sage man ihnen dieses: Aber gerne, denn da bekommt ihr es mit jeder Menge großer Geister zu tun, die gegen euch die Rede führen. Zu ihnen gehört an vorderer Stelle etwa Gotthold Ephraim Lessing mit seinem Theaterstück „Nathan der Weise“. Das schreibt uns, euch, allen ins Stammbuch, dass Menschlichkeit und Vernunft unendlich bedeutsamer sind als jedwede Anmaßung von Religionen, Politideologien, Rasselehren oder Nationalchauvenismen. Am Staatstheater Wiesbaden ist der „Nathan“ jetzt wieder auf die Bühne gekommen

Meine Premierenkritik
(4200 Anschläge, RZ-Text für 49 Cent)

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Im Arp-Museum Remagen schäumt das diesjährige Ausstellungsmotto „Farbenrausch“ jetzt so richtig auf. Bereits seit Mitte Februar läuft im großen Saal des Meier-Baus eine Präsentation mit zeitgenössisch abstrakten Farbraumkörpern von Gotthard Graubner. Jetzt kommen in der Kunstkammer Rau des Museums 62 Werke aus mehreren Jahrhunderten und vielen Stilrichtungen hinzu. Sie entfalten ein irrlichterndes Spiel aus Farbe und Licht, erhellen zugleich auf spannende Weise die sich über die Zeitalter wandelnden Bedeutungen und Rollen der Farben.

Meine Ausstellungsbesprechung
(4400 Anschläge, RZ-Text für 49 Cent)


17.03.2018

Statt behaglichem Samstagsfrühstück, heute nur die schnelle französische Werktagsnummer. Denn der Kerl ist im Stress wg. Deadline für vier Artikel bis Sonntagabend. Und sein Hirn ist genervt, weil der Rechtskonservatismus im demokratischen Spektrum (Seehofer) mal wieder rechtspopulistisch zündelt („Islam gehört nicht zu Deutschland“) und so dem Rechtsextremismus de facto ideologisch die Steigbügel hält. Dabei geht es im Kern gar nicht um den Islam. Der ist nur das (xenophobische) Vehikel/Werkzeutg: Mit dessen Hilfe wollen beide die ihnen seit den 1960ern Zug um Zug entglittene normative Hegemonie über die immer vielgestaltiger werdende Lebensarten und Kulturen der deutschen Zivilgesellschaft zurückerobern.


12.03.2018

Das Theater Koblenz erlebte jetzt die Premiere einer in mehrfacher Hinsicht großen Produktion. Mit „Ghetto“ des israelischen Dramatikers Joshua Sobol kam ein bedeutendes Schauspiel auf die Bühne: über den Zwiespalt zwischen Moralität und Überlebenskampf im Juden-Ghetto von Wilna 1941 bis 1943. Markus Dietze hat es mit 20 Schauspielern, Klezmer-Quartett, Kinderchor und allerhand Statisten als opulenten dreistündigen Abend inszeniert – der in seiner klugen, einfühlsamen Machart berührt und nachdenklich stimmt wie kaum ein anderer der bisherigen Spielzeit.

Meine Premierenkritik
(4500 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text, 49 Cent)


07.03.2018

Er ist in Koblenz eine jener engagierten Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft, ohne die auch und gerade im Bereich der Kultur so manches nicht laufen würde: Herbert Grohe –  seit 2002 Vorstandsvorsitzender des Vereins „Freunde der Rheinischen Philharmonie“ und Mitglied in fast einem Dutzend weiterer Kulturvereine.  Basierend auf einem langen Gespräch mit dem heute 76-Jährigen und vielen Begegnungen in den Vorjahren, bin ich im nachfolgenden Artikel den Motiven dieses Mannes sowie seiner und des von ihm geleiteten Vereins Bedeutung für das Koblenzer Staatsorchester nachgegangen.

Des Orchesters guter Freund und Helfer
(freier Lesetext)


05.03.2018

1996 hatte eine 20-köpfige Gruppe von Koblenzer Bürgern um den Gymnasiallehrer Dieter Servatius die Kulturfabrik (Kufa) Koblenz von deren Gründern aus den 1980ern übernommen. So wurde die damals gefährdete Fortexistenz dieses Kulturzentrums gesichert und zugleich dem 1991 ebenfalls von Servatius ins Leben gerufenen Koblenzer Jugendtheater die Spielstätte erhalten. Jetzt, 22 Jahre später, haben die  Kufa-GmbH-Gesellschafter des Servatius-Kreises in einem konzertierten Akt die Verantwortung in die Hände einer jüngeren Generation gelegt. Der Altersdurchschnitt der Gesellschaftergruppe sank damit von 70 auf 45 Jahre, der Frauenanteil stieg von zwei auf sieben. Im Rahmen des gestrigen Festabends anlässlich dieses Generationenwechsel hielt ich eine knapp 25-minütige Rede, die hier im Wortlaut veröffentlicht sei.

Redemanuskript meiner Ansprache beim Festabend am 5. März 2018 in der Koblenzer Kulturfabrik
(freier Lesetext)


02.03.2018

Ältere Zeitgenossen erleben dieser Tage ein Déjà-vu nach dem anderen. Die NPD kehrt als AfD in die Parlamente zurück; draußen tobt wieder ein Mob aus Geh-doch-rüber-, Ab-ins-Arbeitslager- und Gaskammer-Schreiern. Nixon ist als idiotischer Trump wiedergeboren, Chruschtschow als smarter Putin; der Kalte Krieg ist wieder da und das atomare Wettrüsten ebenfalls. In den Regierungssitzen wuseln neuerlich Spione herum, diesmal weniger in den Fluren, mehr in Kabelnetzen . Die Unions-Kanzlerin hat, wie dereinst Adenauer und Kohl, bleiernen Ewigkeitswert. Der meisten Deutschen Hauptsorge gilt wie ehedem ihrer heiligsten Kuh, dem Automobil. Und die dominante Kultur im Land ist wieder die der Schweinsbraten, Buttercremetorten, Russisch-Eier-Platten des Wirtschaftswunders. Alles noch einmal, alles von vorn? Allmählich verflüchtigt sich mein Glaube an die Vernunftfähigkeit des Menschen als Spezies.

***

Sorry, fast hätte ich vergessen, ihn hier anzuzeigen: meinen bereits gestern im lokalen Kulturteil Koblenz der Rhein-Zeitung erschienenen Artikel anlässlich des kollektiven Generationenwechsels in der Gesellschaftergruppe der Koblenzer Kulturfabrik (Kufa). Während ein Text von Kollegin Melanie Schröder sich mit den Zukunftsvorstellungen der nun neuen, jüngeren Gesellschafter für die Kufa befasst, blicke ich vor allem zurück auf Herkunft und Geschichte der Institution. Gerade jetzt schreibe ich an einer lieblich-kratzigen Rede, die ich am Sonntag im Rahmen der kleinen Übergabefeier vor beiden Gesellschaftergenerationen halten werde.

Mein Artikel hier
(4200 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text, 49 Cent)


01.03.2018

Es gibt in der leidigen Sache „Diesel-Autos“ m.E. zwei Haupttäter und zwei Opfergruppen. Die Täter: 1. Autoindustrie als Verursacher. Insofern Abschalteinrichtungen benutzt wurden, handelt es sich um Betrug von hoher kriminieller Energie aus niedrigen Gründen. Daneben haben alle Hersteller die Öffentlichkeit/Kunden (teils mit Flankenschutz durch die Politik) systematisch getäuscht und belogen, was Umweltveträglichkeit, Verbrauchs- und Abgaswerte ihrer Diesel angeht. 2. Die regierende Politik: Sie hat – lobbygetrieben oder im vorauseilenden Gehorsam – ein Umfeld geschaffen, das die De-facto-Täuschung de jure legitimiert. Die Opfer: 1. Anwohner im Umfeld von Verkehrszentren der Großstädte (wg. Gesundheit). 2. Die Diesel-Fahrer, die belogen/betrogen wurden und jetzt wahrscheinlich in doppelter Hinsicht die Gelackmeierten sind (Fahrverbot + Wertverlust).

Das Verwaltungsgericht gehört zu keiner der beiden Fraktionen. Zudem: Die hiesige Politik hätte es in der Hand, die Kluft zwischen de facto und de jure wieder halbwegs zu scfhließen – indem sie die Autoindustrie, die mit Lug oder gar Betrug Abermilliarden verdient hat, zu Hardware-Nachrüstung, Ersatzbeschaffung oder Entschädigung der Diesel-Fahrer per Gesetz zwingt. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass dem Managment von VW/Audi in aller gesetzlichen Strenge der Prozess gemacht werden muss und die Staatsanwaltschaften mit Nachdruck dem anhaltend im Raum stehenden Abschalt-Verdacht gegen BMW, Mercedes u.a. nachgehen

Andreas Pecht

Kulturjournalist i.R.

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