Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Kategorie: Geschichte

  • Neujahrsessay 2016 / Veränderung ist der historische Normalzustand

    ape. Der Homo sapiens ist ein eigentümliches Wesen. Einerseits erweist er sich gegenüber veränderten Bedingungen als so anpassungsfähig wie kaum ein Säugetier sonst. Obendrein treiben ihn Wissbegierde und Erfindergeist, ruhelos die Grenzen seiner realen wie gedanklichen Welt immer weiter hinauszuschieben. Andererseits scheint er rasche Veränderungen seiner Lebensumstände nicht zu mögen. Zumindest nicht, wenn er ein…

  • Neujahrsessay 2015 / Vorwärts in die Vergangenheit

    ape. „Der kulturelle Fortschritt ist nicht linear.” Dies sagte unlängst Ali Ahmed Said Esher, bekannter unter dem Pseuodonym Adonis, in einem Interview. Der 85-jährige gilt als wohl bedeutendster Gegenwartsdichter der arabischen Welt. Seine Aussage meint: Die Entwicklung der menschlichen Zivilisation verläuft nicht geradlinig und stetig vom Niederen zum Höheren oder vom Schlechteren zum Besseren. Sie…

  • Neujahrsessay 2014 / Die Neuvermessung des Menschlichen

    ape. 2010 schwappte aus den USA eine neue Lifestyle-Bewegung nach Europa: „Quantified Self“. Ihre  Anhänger streben nach Selbstkontrolle mittels genauer Erfassung eigener Vitalfunktionen und tagtäglichen Tuns. Dafür nutzen sie jede Menge vernetzte Digitaltechnik: Waagen, Schrittzähler, Pulsmesser, Schlafsensoren und mehr. Dazu kommen Apps für Smartphone und Laptop zum akribischen Organisieren, Protokollieren, Analysieren von Arbeit und Freizeit.…

  • Neujahrsessay 2013 / Ohne den Kuss der Musen kann es keinen echten Fortschritt geben

    ape. Mozart wird der Satz zugeschrieben: „Ohne Musik wär‘ alles nichts.“ Nietzsche sagte: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ Dem Komponisten mag man die radikale Absolutheit seiner Aussage noch nachsehen, Musik war für ihn schließlich Berufung und Beruf gleichermaßen. Beim Philosophen hingegen ist die rationale Moderne geneigt, eher idealistische Schwärmerei anzunehmen. Denn wie könnten…

  • Neujahrsessay 2012 / Wachset und mehret euch bloß nicht noch weiter

    ape. Es ging in den vergangenen Wochen allenthalben die Rede, ein historischer Epochenumbruch stünde zeitnah bevor oder finde bereits statt. Gemünzt war diese Ansicht zumeist auf das krisengeschüttelte Europa. Ihre Schlussfolgerung lautete: Die international agierenden Finanzmärkte machen im Verbund mit der EU-Staatsschuldenkrise eine Stärkung der Europäischen Gemeinschaft als politische und fiskalische Union unabdingbar. Kurzum: Mehr…

  • Neujahrsessay 2011: Die ewige Sehnsucht nach sozialer Gerechtigkeit

    ape. Die Parole „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ fasste 1789 den zuvor schon Jahrtausende währenden Kampf um eine bessere Gesellschaft als ideelle Maxime zusammen. Gleichheit mag sich heute niemand mehr auf die Fahnen schreiben: Klingt zu sehr nach Gleichmacherei. Brüderlichkeit ist als politikfähiger Begriff perdu: Erinnert an Sonntagspredigt. Freiheit scheint hierzulande ein alter Hut, seit die Deutschen…

  • Neujahrsessay 2010: Die Ära des Feuers neigt sich dem Ende zu

    ape. Am Anfang der Zivilisation stand die Zähmung des wildwütigen Feuers. Gebändigt, wurde es zum Spender von Wärme und Licht, zum Kraftlieferanten und Werkzeug. Doch was Segen war, wird nun Fluch: Die Zahl der „Feuerstellen“ ist in die Milliarden gewachsen – sie fressen die globalen Brennstoffreserven weg und ihre Abgase verunstalten das planetare Klima. Vor…

  • Neujahrsessay 2009: Der Staat als letzter Retter aus der Not

    ape. Es sind große Worte gefallen 2008. Vom Ende des Neoliberalismus war die Rede, gar von der Geburt  eines dritten Weges zwischen Sozialismus und Turbokapitalismus. Im Zuge der Finanzkrise signalisierten  Begriffe wie Zeitenwende oder Paradigmenwechsel einen grundstürzenden Wandel der öffentlichen Meinung. Das traditionelle Neujahrsessay beleuchtet die Abkehr von den Glücksverheißungen der staatsfreien Märkte, die einhergeht…

  • Neujahrsessay 2008: Im neuen Zeitalter der Nützlichkeit

    ape. Zwei Drittel der Deutschen halten sich für religiös. Drei Viertel meinen, die Regierung tue zu wenig für soziale Gerechtigkeit. Und für fast alle ist Liebe das Wichtigste und Schönste auf Erden. Größer kann der Widerspruch zwischen ideeller Herzensstimmung und einer nahezu allumfassend auf Effizienz, Nützlichkeit, Rentabilität ausgerichteten Gegenwart kaum mehr sein. Zum Jahresbeginn 2008…

  • Neujahrsessay 2005: Das Erbe der Aufklärung ist in Gefahr

    ape. Fragen der Religion und Religiosität haben sich während des zurückliegenden Jahres in der öffentlichen Diskussion breit gemacht wie lange nicht. Die westlichen Demokratien suchen nach Antworten auf die Bedrohung durch fundamentalistischen Terror und die He-rausforderung durch die Renaissance des Islam. Unser Autor warnt in seinem traditionellen Neujahrs-Essay davor, Gleiches mit Gleichem zu beantworten und…

Archiv chronologisch

Archiv thematisch