ape. Es reden dieser Tage (fast) alle vom Wetter; ich auch. Was ganz natürlich ist, nimmt doch die aktuelle Witterung (Extremhitze) in nicht unerheblichem Ausmaß Einfluss auf Verhalten und Abläufe im Alltag. Und zwar egal, ob man nun zur Fraktion derer gehört, die auch große Hitze locker wegstecken und über Sonne satt vor allem jubilieren. Oder ob man zu jenen Zeitgenossen/innen gehört, denen Temperaturen über 30 Grad nicht nur subjektives Missempfinden bereiten, sondern tatsächliche (und teils heftige) körperliche Beschwerden. Kurzum: Extremes Wetter betrifft und bewegt alle, also wird darüber auch heftig schnabuliert.
Ich selbst mochte allzu hohe Temperaturen zwar noch nie sonderlich, kam aber bis Anfang meiner 60er-Altersjahre ganz gut zurecht damit. Seit einigen Jahren allerdings tue ich mir zunehmend schwerer mit hitzigen Hochsommerphasen. Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens: Nachlassende Robustheit der körperlichen Verfassung im fortschreitenden Alter. Zweitens: Häufigkeit, Dauer, Großflächigkeit und Temperaturniveaus von Extremhitze haben sich im Laufe der letzten drei Jahrzehnte deutlich nach oben bewegt.
Noch in meiner Kindheit/Jugend galten Temperaturen von 25 bis 28 Grad als „satter Sommer“ und normal, die eher seltenen Tage mit Temperaturen darüber als sehr knackig bis extrem. „30 Grad im Schatten, wir schwitzen wie die Ratten, unser letzter Hilfeschrei: Hitzefrei! Hitzefrei!“ So sangen wir fordernd in der Volksschule, wenn’s mal für damalige Verhältnisse absehbar gar zu knallig heiß werden würde. Ja, es gab auch seinerzeit gelegentlich schon hitzige Tage, doch von wiederkehrend 35, 37, 39 und mehr Grad sprach damals in hiesigen Breiten kein Mensch. Heute gelten 30++ Grad quasi als hochsommerlicher Normalfall. Doch leider macht die Körperbiologie vieler Menschen, nicht zuletzt älterer, diese „zivilisatorische“ Entwicklung einfach nicht mit.
+++
Bei uns hierum im Westerwald (also da wo angeblich der Wind so kalt pfeift) kamen wir heute auf schnuckelige 37 Grad im Schatten. Ich hatte gegen 16 Uhr auch mal auf der Veranda in der Sonne messen wollen. Hat leider nicht geklappt, weil die Skala meines Thermometers nur bis 50 Grad geht. Die Messsäule war schon nach zwei Minuten bis an den Anschlag geklettert – ich habe dann schnell abgebrochen bevor das Ding womöglich explodiert.
So, und jetzt schaun mer mal, wer wo in der Republik die Arschkarte gezogen hat und mit dem Hereinzug der „Kaltfront“ in der Nacht das Krawallwetter abkriegt.