Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Guten Tag allerseits im März 2023

31.03.2023

Die heute erschienene Folg 213 meiner Monatskolumne „Quergedanken“ wirft einen kurzen Blick auf ein seltsames Phänomen der Gegenwart: Da redet alle Welt ständig von „Alterung der Gesellschaft“, zugleich jedoch wird von der wachsenden Zahl der Alten ganz selbstverständlich erwartet, dass sie hinsichtlich der Technikentwicklung mitziehen wie Junge und sich geschmeidig einfügen in die Digitalisierung aller Lebenssphären. Natürlich sind eine Menge Senioren intellektuell durchaus in der Lage etwa die Funktionsweise eines Smartphones zu begreifen (oder es in hohem Alter noch zu lernen). Aber, um nur einen Faktor vorweg anzusprechen, es macht bespielsweise einen gewaltigen Unterschied, ob jemand mit flott fliegenden Daumen oder nur mit zittrigem, steifem Ein-Finger-Suchsystem vor schlechten Augen das Maschinchen bedient. > Dazu mehr unter der Überschrift „Hey Digitals, auch ihr werdet mal alt“ 


26.03.2023

Der erste Blick aus dem Fenster nach dem Aufwachen in der neuen und letzten März-Woche fällt auf: dichtes Schneetreiben. Ein kurzer Schauer zwar nur, doch der nächste zieht von Südwest bereits heran. Und es ist kalt, das Auto muss freigekratzt werden.
Unvermittelt schießt mir da eine Frage durchs Hirn: Warum reden derart viele Leute (wahrscheinlich die meisten, mich eingeschlossen) allweil und so gerne übers profane Wetter? Ich reime mir diese Gründe zusammen:
1a. Die Aufmerksamkeit fürs Wetter ist ein lebenskulturelles, vielleicht auch genetisches Erbgut – seit Generationen durchgereicht von unseren Vorfahren, die bis vor nicht allzu langer Zeit noch zu 90+X Prozent Bauern waren, damit alltagspraktisch und existenziell mit den Wechselfällen des Wetters verbunden.
1b. Bisweilen schlagen auch heute noch wetterbedingte Folgen für Ernten, Agrarversorgung, Lebensmittelpreise bis ins allgemeine Bewusstsein durch.
2. Auf die eine oder andere Weise ist auch jeder heutige Mensch vom Wetter betroffen. Und das jeden Tag wieder aufs Neue, sei es bei Berufsgruppen, die vornehmlich im Freien arbeiten, oder bei diversen Freizeitaktivitäten oder einfach hinsichtlich persönlicher Gemütslagen.
3. Das Wetter ist, wie Klatsch und Tratsch, ein verbindendes Element zwischenmenschlicher Kommunikation. Weil alle irgendwie betroffen, kommen darüber alle mit allen zu jeder Zeit leicht ins Gespräch.
4. Und obwohl die Wetter-Vorlieben naturgemäß sehr unterschiedlich und also Geschmackssache sind, bleiben die meisten Wettergespräche noch immer unverfänglicher, harmloser Plausch – sieht man von extremeren Wetterlagen in Folge des Klimawandels mal ab.
Wetter ist immer, und also immer auch ein Thema. (Schon wieder geht ein Schauer nieder, diesmal in Form von Schneegriesel und Kleinhagel. Verdammich, was ein Schietwetter! 😵‍💫 )


25.03.2023, 23.55 Uhr

So. Die Zeit des Drumrumdisputs ist jetzt erstmal vorbei. In ein paar Minuten geht’s los. Ich selbst wünsche allen beteiligten Belegschaften einen guten Warnstreiktag: Stark, kurz und hoffentlich erfolgreich im dem Sinne, dass rasch ein passables Tarifergebnis in Richtung Inflationsausgleich rauskomme – und derart eine unangenehme unbefristete Streikbewegung vermieden werden kann.


24.03.2023

Es sei allseits ein irgendwie angenehmes Wochenende gewünscht. Hierorts hat selbiges eben (am frühen Freitagabend) mit Blitz, Donner, Platschregen begonnen.


23.03.2023

Am Montag wird hierzulande der öffentliche Nah- und Fernverkehr zu Lande, zu Wasser und in der Luft streikbedingt nahezu völlig stillstehen. Was ich von dieser Störung der Normalität halte? Na ganz einfach (auch wenn man das in Deutschland kaum mehr gewöhnt ist): EIN STREIK IST EIN STREIK IST EIN STREIK – und sein Zweck gerade die möglichst umfassende Störung der Standardabläufe, um Druck aufzubauen für eine bessere Durchsetzung der berechtigten Beschäftigteninteressen. (Wem das Ausmaß der Streikbewegung diesmal hier zu brachial vorkommt, der werfe einen Blick auf die Inflationsrate und einen zweiten Blick nach Frankreich.)


21.03.2023

*schmunzel* „Für mich sind Anglizismen ein absolutes No-Go.“ (Torsten Sträter)


19.03.2023

Hach, was ein Staunen machender Spaß beim Sonntagsfrühstück. Und auch noch lehrreich. Da haben in der aktuellen Wochenzeitung „Die Zeit“ 37 Autorinnen und Autoren „die 37 schrecklichsten Hits aller Zeiten“ aus Rock und Pop benannt; jede/r den schlimmsten persönlichen Ohrquäler (nebst einer Minibegründung). Also eine völlig subjektive Auswahl. Gleichwohl fällt einem da in etlichen Fällen schier der Brötchenbissen aus dem Maul, weil sich unter den inkriminierten Titeln etliche finden, die in der eigenen positiven Lebenshitliste recht weit oder ganz oben stehen – wie für mich etwa „Light my fire“ von den Doors, „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd oder „Keine Macht für niemand“ von Ton Steine Scherben.

Ich will jetzt nicht alle 37 „Schrecklichkeiten“ aufführen, sondern des Empörvergnüngens wegen nur einige jener, die inzwischen im Rock/Pop-Klassikerrang stehen und teils schon seit Jahrzehnten als Evergreen-Partykracher gelten. Ein paar davon tun auch mir eher weh, als dass sie mich erfreuen: „Angels“ von Robbie Williams, „Imagine“ von John Lennon; der Altherren-Headbanger „Highway to Hell (AC/DC) und die Knutschballade „The Sound of Silence (Simon & Garfunkel); Bon Jovis „It’s my life“, Marushas „Somewhere over the Rainbow“ und „Lemon Tree“ von Fools Garden. Regelrechtes Entsetzen dürfte unter etlichen Fans auslösen, dass Queen gleich mit zwei Titeln in der Negativliste vertreten ist: „We are the champions“ sowie „We will rock you“. …

Und was ist lehrreich daran? Die individuelle Betroffenheitsbestätigung der alten Volksweisheit: Über Geschmäcker lässt sich gar nicht streiten oder eben trefflich, aber völlig vergebens. Schönen Sonntag noch.


15.03.2023

Weil das Wetter hierorts fürs frühlingssüchtige Gemüt dieser Tage überwiegend gar zu garstig war/ist (inklusive Schneematschtreiben heute und sturmbedingten Stromausfällen gestern), habe ich zwecks Aufmunterung einfach mein eigenes Wetter gemalt: „Frühsommer am Fluss“ heißt dieses (fast) nur nette Bildchen (Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm), auf die Schnelle quasi als Malübung nebenher gestern entstanden.

Titel: Frühsommer am Fluss. Acryl auf Leinwand, 60 x 50 cm. 15.03.2023 (c)Andreas Pecht

Der Grobstuktur nach gibt es die abgebildete Location irgendwo. Ich habe sie auf etlichen Fotos gesehen und davon auch entlehnt, mich aber für das Wo nicht interessiert, weiß also nicht, ob es sich um eine Schmalstelle am Rhein oder eine Örtlichkeit an Mosel, Donau, Neckar, Main oder sonst einem schiffbaren Fluss handelt. Ist mir auch völlig egal. Die Burg jedenfalls gibt es dort nicht, die habe ich als Archetypus hinzuerfunden. Ebenso entstammen des Pinselführers Hirn/Fantasie: Teile des Frachters mitsamt Ladung, die Ufertruktur nebst trocken gefallenen Sandbänken, Bodendecke und Randbewuchs der Aussichtsplattform sowie das Besuchspaar dort.


13.03.2023

Anno 2018 gab es in der NRW-Landeshauptstadt eine Tagung anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Düsseldorfer Musikvereins e.V. . Dort hatte u.a. auch ich die Ehre und das Vergnügen zum Tagungsthema (s. Buchcover) ein Referat zu halten – mit Beispielen außermusikalischer Einflüsse auf die Geschichte des damals 210-jährigen Koblenzer Musik-Instituts. Die Tagungsbeiträge sollten später in einem Buch publiziert werden. Dann kam Corona, das Buchprojekt geriet auf die lange Bank und bei mir selbst völlig in Vergessenheit. Nicht so jedoch beim herausgebenden Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland. Im fünften Jahr nach besagter Tagung ist das Werk soeben doch noch erschienen (Verlag Böhlau Köln, 295 S., 35 Euro) und gut geraten. Zum Inhalt sei auf die nachfolgenden Fotos verwiesen.


10.03.2023

„Spannend“, gar „aufregend“ nannten einige Wetterfrösche, was da an diesem Wochenende über uns kommen soll: In der Nordhälfte Deutschlands kalt mit jeder Menge Schnee; in der Südhälfte zwischendruch mal kurz ein bisschen Schnee, ansonsten Regen zuhauf, kräftiges Gestürme und Richtung Sonntag obendrein teils suddelwarm mit bis zu 16 – 20 Grad. Sieht nach in häusiger Gemütlichkeit, die ich dann auch reihum wünsche.

Dazu als Gruß neu aus der Malstube: Ein Erinnerungsmotiv an Pina Bausch‘ geniale Tanzchoreografie „Frühlingsopfer“ (wobei das keine Auffroderung sein soll, den Frühling mit ähnlich brachialen Ritualen herbeizwingen zu wollen, wie sie traditionell in „Le sacre du printemps“ zur Anwendung kommen.)

Titel: „Frühlingsopfer „.
40 x 50 cm, Acryl/Gouache auf Leinwand. 10.03.2023 (c) Andreas Pecht

09.03.2023

Meine persönliche Schlussbilanz zur „Schwarm“-Verfilmung: Der erste Abend war noch recht vielversprechend. Hernach aber stellte sich bei mir doch einiges an Verdruss ein. Bei den Abenden zwei und drei ging’s rasant auf die Rutsche „überreichliches Beziehungsgedöhns“; der Schlussteil war dann ein eher einfallsloser Zusammenbau diverser altbackener Elemente aus Katastrophen- und SciFi-Genres.


08.03.2023

Was mir am heutigen Morgen (Mi, 8.3.2023) spontan auf dem Herzen liegt:
1. Bildliches Statement zum Weltfrauentag: Mein Gemälde „Dieser Blick“ vom Dezember 2022.
2. Mein textlicher Kommentar zum aktuellen Spätwintereinbruch hierorts in den rheinischen Mittelgebirgen: ARGH!!

Titel „Dieser Blick“. 40 x 60 cm, Acryl auf Leinwand. (c)Andreas Pecht, 09.12.2022

06.03.2023

Nun denn: Schaun mer mal, ob die Verfilmung von „Der Schwarm“ das Zeug zum Straßenfeger hat (ZDF 20.15 Uhr) – oder mir wenigstens die nächsten 4 Abende auf dem Grippal-Sofa so halbwegs unterhaltsam verkürzt.


03.03.2023

So, und jetzt Fastenzeit, aber in echt. Jedenfalls wäre das der Fall, müssten wir unsere Verpflegung allein aus dem Selbstversorgungsgarten bisheriger Größe bestreiten. Denn eben haben wir die letzten Lagerkartoffeln verspeist, dito die letzten eigenen Zwiebeln. Eingekochtes Obst und Gemüse ging vorgestern aus. Bleiben nur noch einige Tagesrationen Allerlei im Gefrierschrank. Was im Spätsommer/Herbst nach „viel zuviel“ aussah, hatte sich rasch relativiert. // Angenehmes Wochenende sei reihum gewünscht – auch wenn es wettermäßig garstig werden könnte. (Aus der Malstube diesmal nix).



27.02.2023

„Ihr seid an allem schuld“, giftet Walter. Er setzt mir den Zeigefinger der Belehrung und Beschuldigung auf die Brust: „Ihr seid zu viele, habt zu wenige Kinder gezeugt, geht dieser Tage alle zu früh in Rente und lebt nachher auch noch zu lange.“ Hä?! Wie bitte?! Wer ist „ihr“? Als der Freund die Zielgruppe seines Vorwurfs mit „Babyboomer“ umreißt, gehe ich hoch wie dereinst das HB-Männchen. (…)

So beginnt die heute erschienene Folge 212 meiner Monatskolumne „Quergedanken“ unter der Überschrift  > „Auf die Boomer folgen die Knicker“ (freier Lesetext).



>>> „Guten Tag allerseits“ in den Vormonaten

Andreas Pecht

Kulturjournalist i.R.

,

Archiv chronologisch

Archiv thematisch