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Nachtgedanken: Von Rechtsextremen nicht kirre machen lassen
ape. Es sollen keineswegs die vom Auftrieb des Rechtsextremismus ausgehenden enormen Gefahren für Demokratie und offene Gesellschaft in Deutschland und Österreich verharmlost werden. Doch das Ausmaß akuter Angst bis hin zu schierer Panik, das nach den jüngsten Wahlergebnissen in beiden Ländern Teile der demokratischen Mehrheitsgesellschaften erfasst haben, ist wenig hilfreich – macht aber den Funktionären…
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Nach(t)gedanken am Wahlabend 1.9.2024
ape. Nun ist es also gekommen wie seit vielen Monaten erwartet/befürchtet: Wir müssen uns mit dem Gedanken vertraut machen, dass in einigen Teilen Deutschlands rund ein Drittel der Wähler überhaupt kein Problem damit hat, eine rechtsextremistische bis faschistische Partei zu wählen. Solche Leute gibt es leider auch in anderen Teilen der Republik eine Menge, doch…
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Nutze den Tag – und tue einfach mal nichts („Quergedanken“)
Monatskolumen Nr. 230, September 2024 Es ist zwei Jährchen her, da saß ich mit einem guten Bekannten am Ufer eines Weihers. Kein Mensch weit und breit, die nächste Straße zwei Kilometer entfernt. Still ruhte der See, abgesehen von einem Dutzend Enten am jenseitigen Ufer. Wir hatten eben unseren alljährlichen Traditionsgang in die Brombeeren abgeschlossen. Die…
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Ein Verzählche: Freundliche Alltagsbegegnung
Gleich nach dem Frühstück musste ich an diesem ganz gewöhnlichen Freitag über den Berg, fünf Kilometer in die VG-Haupstadt, um im Supermarkt noch ein paar Sachen zu besorgen. Zudem ward mir aufgetragen: „Fahr doch mal durch die Waschstraße, auf dem Auto klebt noch immer die halbe Sahara und jede Menge Ostsee-Salz.“ Gewiss, mein Lieb‘, mache…
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Hach, was sind wird doch sportlich („Quergedanken“)
Monatskolumen Nr. 229 , August 2024 Richtig was los diesen Sommer in Sachen Sport. Den Text hier haue ich am Tag nach dem Endspiel der Fußball-EM in die Tastatur. Wenn die Leserschaft ihn nachher zu Gesicht bekommt, läuft in Paris bereits Olympia. Freund Walter nervt diese Ballung von „sportivem Tohuwabohu“, wie er die medienwirksamen Wettbewerbe…
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Wenn jemand eine Reise tut, dann … („Quergedanken“)
Monatskolumne Nr. 228 Juli 2024 „Erzähl’“, drängt neugierig Freund Walter nach meiner Rückkehr aus einem Urlaub an der Ostseeküste. Die meisten Zeitgenossen würden jetzt das Smartphone zücken, um allerhand Fotos von ihren Umtrieben an fernen Gestaden herzuzeigen. Walter sagt aber gezielt „erzähl’, nicht „zeig’“. Denn er weiß, dass ich nicht fotografiere, schon seit Jahrzehnten auch…
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Schon vergessen? Wir haben Klimawandel („Quergedanken“)
Monatskolumne Nr. 227 Juni 2024 Oft sitzen Walter und ich gemütlich beisammen und reden über Dinge, die das Gegenteil von gemütlich sind. In den vergangenen Wochen war es u.a. dieses Phänomen: Da leidet in den Frühjahrsmonaten bald ein Drittel der Menschheit unter katastrophalen Wetterverhältnissen, doch in den hiesigen Hauptnachrichten kommt das Thema kaum vor. Weshalb…
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Wie schön: Wir alle sind Bastarde („Quergedanken“)
Monatskolumne Nr. 225, April 2024 „Holla, spinnst du?“ schimpft Walter mit Blick auf die Überschrift: „Klar ist unsere Spezies als Ganzes ziemlich bekloppt. Deshalb gleich all ihre Individuen so grantig in einen Topf zu schmeißen, scheint mir aber ungerecht.“ Krieg dich wieder ein, mein Freund, das meint die Schlagzeile gar nicht; du missverstehst das…
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„Wachse oder weiche“ – Eine seit langem falsche Agrarpolitik
ape.Übrigens: Ich halte das derzeit verbreitete generalisierende Bauern-Bashing unter ökonomischen Gesichtspunkten für unangemessen. Es mag einerseits nicht besonders geschickt sein, ausgerechnet in der hinsichtlich Landwirtschaft aktuell so stark emtional aufgeladenen Atmosphäre sich öffentlich Gedanken über grundlegende Probleme der Agrapolitik zu machen. Andererseits ist das allgemeine Interesse am Agrarthema selten so groß wie eben jetzt. So…
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Freud und Leid der Einsamkeit („Quergedanken“)
Monatskolumne Nr. 219 Oktober 2023 „Dünnes Eis“, brummt Freund Walter, als er die Überschrift sieht. „Schon das Wort Einsamkeit ist doch heutzutage negativ besetzt.“ Ich weiß, und das hat ja auch Gründe. Dauerhaftes Alleinsein ist für viele Zeitgenossen ein übles Schicksal. Denn der Mensch ist als soziales Wesen angelegt. Es war schließlich die Fähigkeit zur…