Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Für wie glaubwürdig halten die Deutschen hiesige Medien

ape. Nur mal so zur Info und zum Drandenken. Wenn man in den letzten Jahren – und dieser Tage – durch die sog. Sozialen Netzwerke surfte, konnte man leicht den gefühlten Eindruck gewinnen, die ordentlichen Pressemedien, insbesondere der Öffentlich-Rechtliche Rundfunk (ÖRR), hätten es beim Gros der Bevölkerung in Deutschland völlig verschissen, hätten Vertrauen und Glaubwürdigkeit weitgehend verloren. Da ich „gefühlten“ Subjektiveindrücken (auch meinen eigenen) stets misstraue, habe ich mich nach statistischen Erhebungen zu diesem Thema umgeschaut und bin dabei auf die seit 2015 alljährlich angestellte Repräsentativstudie von Infratest/Dimap gestoßen für wie glaubwürdig die Bevölkerung hiesige Medien hält. Die jüngste Erhebung stammt vom Mai 2025 und belegt vor allem eines: Der o.g. „gefühlte Eindruck“ ist unzutreffend.

Einige Eckdaten aus der 2025er Studie:
67% der Befragten halten den ÖRR für unverzichtbar (3 % mehr als noch 2023.) 65% bescheinigen dem ÖRR-Fernsehen eine hohe Glaubwürdigkeit (sehr/eher glaubwürdig). Unter den Anhängern aller demokratischen Parteien liegt der Glaubwürdigkeitsindex noch wesentlich höher (Grüne 95%, CDU/CSU 85%, SPD 84, Linke 82 %). Genau umgekehrt verhält es sich bei AfD (20%) und BSW (34%). 60 % der Befragten attestieren dem ÖRR im Zusammenspiel der Programme und Formate ebenso Ausgewogenheit. Beim ÖRR-Radio liegen die Werte noch etwas höher; die deutschen Tageszeitungen kommen auf 66/61%. Als Primärquelle für das politische Geschehen liegt das ÖRR-Fernsehen mit 63 % in weitem Abstand vorne, gefolgt von den Tageszeitungen mit 46%. Unter ferner liefen rangieren in dieser Kategorie die Boulevardpresse (6%) sowie die Internetdienste X, Telegram und TikTok mit jeweils 3%.

Anmerkungen:
1. In den Ost-Bundesländern sind die Bewertungen durchweg schlechter als in den westlichen.
2. Auch die Altersklasse der 18- bis 34-Jährigen hält Internetdienste wie Telegram und vor allem TikTok für wenig glaubwürdig, benutzt sie aber dennoch verbreitet als Hauptinformationquelle.
3. Seit der Studie 2023 haben sich alle Zustimmungswerte verbessert. Freilich lagen sie vor der Corona-Pandemie noch um einige Prozentpunkte höher.
Dies sind die statistisch ordentlich erhobenen Fakten. Nun mag sich jede/r einen eigenen Reim darauf machen.

Andreas Pecht

Kulturjournalist i.R.

, , ,

Archiv chronologisch

Archiv thematisch