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Neujahrsessay 2016 / Veränderung ist der historische Normalzustand
ape. Der Homo sapiens ist ein eigentümliches Wesen. Einerseits erweist er sich gegenüber veränderten Bedingungen als so anpassungsfähig wie kaum ein Säugetier sonst. Obendrein treiben ihn Wissbegierde und Erfindergeist, ruhelos die Grenzen seiner realen wie gedanklichen Welt immer weiter hinauszuschieben. Andererseits scheint er rasche Veränderungen seiner Lebensumstände nicht zu mögen. Zumindest nicht, wenn er ein…
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Bushs Fehler dürfen sich im Kampf gegen den IS nicht wiederholen
ape. Eine Woche liegt die Mordorgie der Barbarenbewegung, die sich selbst Islamischer Staat (IS) nennt, in Paris zurück. Eine Bestandsaufnahme der seitherigen Flut von Nachrichten, Extraseiten, Sondersendungen, Talks und Äußerungen in den Netzwerken lässt drei Reaktions-Phasen erkennen. Da waren zuerst Entsetzen, Trauer, Solidarität mit den Franzosen und Abscheu gegenüber dem IS. Diese erste Phase war…
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Das Herz trauert, der Kopf will verstehen
ape. Das Herz trauert und ist zugleich voller Zorn. Der Kopf indes schaltet auf kühlen Distanzmodus, will Überblick, will nachdenken und analysieren – um zu verstehen, was geschehen ist und was es bedeutet. Die Lage ist im Augenblick (Samstagvormittag 11.30 Uhr) noch immer unübersichtlich: Zahl der Opfer unklar, ebenso Zahl, Herkunft und organisatorische Zugehörigkeit der…
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Eine etwas andere Vision vom Jahr 2035
ape. Wir schreiben das Jahr 2035. Es ist eingetreten, was die Bevölkerungsforscher seit Ende des 20. Jahrhunderts prognostizierten: Die absolute Zahl der Mitbürger im meist versorgungsintensiven Alter zwischen 75 und 90 Lebensjahren hat in Deutschland nie erlebte Höhen erreicht. Denn, erstens, hat sich die durchschnittliche Lebensdauer weiter verlängert. Und, zweitens, ist die Alterskohorte der Babyboomer…
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Flüchtlinge werden das Land verändern
ape. Dass die Aufnahme und Versorgung, die teils vorübergehende Unterbringung, teils dauerhafte Integration etlicher Hunderttausend Flüchtlinge und Migranten ein Kinderspiel sein würde, hat nie jemand behauptet und durfte keiner erwarten. Gleiches gilt für die Frage, ob der Zuzug einer großen Zahl von Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen unsere Gesellschaft weiter verändern würde. Die Antwort…
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Gemeinsamkeiten in der Syrien-Krise?
ape. Der folgende Befund mag seltsam, ja zynisch klingen: Das scheinbar unaufhaltsame Vordringen der fundamentalistischen Terrorbande IS (Islamischer Staat) im Irak, in Syrien und Kurdistan birgt die Chance, einem Ende des Syrienkrieges und damit auch einer Entspannung des aktuellen Flüchtlingsproblems näher zu kommen. Mehr noch, es könnte sogar hilfreich sein, die Ukraine-Krise zu entschärfen. Wie…
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Hilfe ist richtig, Abschottung inhuman und nutzlos
ape. Außerordentliche Situationen erfordern außerordentliche Maßnahmen. Es ist gut und richtig, dass die rheinland-pfälzische Landesregierung jetzt auch Besitzer von größeren Gewerbehallen und Freiflächen aufgerufen hat, solche sehr schnell zur Erweiterung der primären Notaufnahmekapazität für Flüchtlinge im Land zur Verfügung zu stellen. Gerne sei deshalb auch an dieser Stelle die Meldeadresse für derartige Hallen und Flächen…
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Zur Griechenland-Debatte
ape. „Mich würde mal interessieren, warum eine linke Regierung sich nicht um die Milliarden kümmert, die von reichen Griechen alleine in der Schweiz gebunkert sind? Die dort nachweislich hinterzogenen Steuern machen drei Milliarden (!) aus.” Diese Frage eines Lesers löste heute auf meiner Facebook-Site eine neuerlich rege Diskussion aus, zu der ich folgende Gedanken beigesteuert…
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Die öffentliche Meinung zu Griechenland ist mit Vorurteilen durchsetzt
ape. Es hat sich im Verlauf der Griechenlandkrise in der öffentlichen Meinung hierzulande eine Hauptströmung verfestigt: Danach sind Regierungschef Alexis Tsipras und sein Parteienbündis Syriza bloß halbstarke Politdilettanten, verantwortungslose Dogmatiker und sowieso nicht mehr bei Trost. Danach hätte die griechische Regierung aus schierem Trotz selbst die zuletzt großherzigsten Angebote von Gläubigern und EU leichtfertig abgelehnt.…
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„Andreas Pecht erörterte die Frage: Was ist Fortschritt?“
Der nachfolgende Text ist ein Bericht in der Lokalsausgabe Altenkirchen der Rhein-Zeitung (18.06.2015) *** „Von unserer Mitarbeiterin Julia Hilgeroth-Buchner Altenkirchen. Zwanglos, humorvoll und inspirierend: Der Abend mit dem Kulturjournalisten Andreas Pecht sprengte in vieler Hinsicht die Konventionen des modernen Präsentationswesens. Pecht war der Einladung von Rebecca Staal vom Kulturbüro Haus Felsenkeller gefolgt, die dem im…