Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Guten Tag allerseits im Oktober 2024


31.10.2024

Die fortschrittlichste, effektivste, menschenfreundlichste Maschine zur Laubbeseitigung. Dieser Tage wieder verstärkt im Einsatz.


30.10.2024

Stichelt Freund Walter angesichts der heute erschienenen Folge 232 meiner Monatskolumne „Quergedanken“ (s. Link, freier Lesetext): „Schreibst du neuerdings eine Geronto-Kolumne zum Trost und zur Erbauung betagter Leute?“ Antwort: Keineswegs, mein Lieber. Aber ich kann ja als Betrachter des Zeitgeschehens nicht so tun, als existiere das Thema Altern und Alter ausgerechnet in einer zügig älter werdenden Gesellschaft gar nicht. Und ich kann nicht mit künstlich angeeignetem Jugendsprech und Gemache so tun, als stünde ich mit beiden Beinen noch immer im Sturm und Drang der jungen Jahre. Das wäre gar zu lächerlich. Auch verstehe ich, da nun selbst ein Altersbetroffener, jetzt manches in diesem Themenfeld lebenswirklich viel besser als noch vor einiger Zeit. Also schreibe ich darüber, nicht jedesmal, aber immer wieder mal. Des g’hört sich so.

Quergedanken 232 „Alle wollen alt werden, niemand will es sein“


30.10.2024

Während wir hierzulande goldige Oktobertage genießen dürfen, suchten gewaltige Regenmengen vergangene Woche Teile Frankreichs, dann übers Wochenende Italien heim. Die Schäden durch Sturzfluten sind beträchtlich, es gab auch wieder Tote. Gestern und heute (29./30.10. 2024) nun hat es Spanien noch heftiger erwischt. Allein die Provinz Valencia registrierte bislang 60 Todesopfer bei katastrophalen Überschwemmungen, nachdem innerhalb eines Tages soviel Regen fiel wie sonst im ganzen Jahr. // Aktualisierung am 31.10.2024, 16.30 Uhr: Es werden jetzt mehr als 140 Unwetter-Tote in Spanien gemeldet.


29.10.2024

Seit längerem mal wieder im Kino. Eben gesehen: „Der Buchspazierer“. Ein reizender Film, der keine Eile hat, ein paar wunderbare Typen versammelt und eine Liebeserklärung an die Liebe zum gedruckten Buch ist. Ein schön gespieltes und fotografiertes Märchen, handelnd in unserer Welt – wie sie freilich nie war, nicht ist und niemals sein wird. Halt was zum Träumen.


28.10.2024

Zwei Tage nun in der Palz gewesen. Und zwar in einem Eck, das mir wenig vertraut ist: Kaiserslautern und drumherum. Dort nicht schlecht gestaunt über die kulturelle und sprachliche Doppelgesichtigkeit der Region. Sternenbanner und Uncle Sams zylindergekröntes Konterfei an jedem zweiten Autohaus und manch anderem Geschäftsgebäude. Zweisprachigkeit allüberall, selbst einfachste Dorfwirtshäuser, Dönerbuden oder die Waldschänke bei Burg Nanstein über Landstuhl weisen ihre Speisen auf Deutsch und Englisch aus, dem Personal kann man sich in beiden Sprachen verständlich machen. Und nicht nur die pfälzische Bäckerin spricht fließend Englisch.

„Ist halt Ami-Land hier“ sagen unsere Freunde, die wir dort besucht haben. Und sie meinen das nicht abfällig, denn ihre Nachbarschaft besteht seit Jahrzehnten zu etwa einem Drittel aus Amis; genauer: Angehörigen der US-Streitkräfte und ihren Familien. Man redet miteinander, feiert miteinander, lebt miteinander mal besser mal schlechter; Nachbarschaft eben. Auch Wald und Flur sind dorten wahrscheinlich zu einem Drittel US-Militärgelände, mit der Air Base Ramstein im Zentrum. Alsbald kommt dann noch das größte US-Militärkrankenhaus Europas hinzu. Ich konnte von ferne einen Blick auf diese Gigantbaustelle werfen und muss sagen: Kleckern geht anders. Frage an die pfälzer Freunde: „Was wenn Trump gewänne und die US-Army von hier abzöge?“ Antwort: „Mal jenseits geopolitischer Überlegungen: Dann gingen in diesem Teil der Pfalz die Lichter aus, wir wären wirtschaftlich am Arsch.“

Manchmal, vor allem in wenig vertrauten Umfeldern, ist es mir ein Primärbedürfnis (Neugier) einfach zu schauen, zu fragen, zuzuhören, Alltägliches zu inhalieren. Will sagen: Dieser Text beschreibt nur einen Eindruck, ist kein Beurteilung, erst recht kein politisches Statement.


22.10.2024, 21.30 Uhr.
69. Mithin neigt sich jetzt der erste Tag meines 70. Lebensjahres dem Ende zu. Heilfroh bin ich, nicht mit jeder und jedem Gratulierenden ein Schnaps trinken oder ein Stück Kuchen essen zu müssen. Sonst nämlich würde der Vollrausch bis zum nächsten Geburtstag reichen, die übervolle Wampe ebenfalls. Pauschal sei nochmals allen für ihre guten Wünsche gedankt – die realistischen wie die traumhaften oder spinnerten. Nein, ich habe nicht opulent gefeiert, sondern den Tag in aller Ruhe und Behaglichkeit verbracht; eben so kommt es mir auf die alten Tage gerade recht.

Doch ich wäre nicht ich, gingen mir heute nicht auch – in der gebotenen Gelassenheit – ein paar ernste Gedanken/Fragen durch den Kopf. Nur immer munter lustig sein und so tun, als ginge es ewig weiter wie gehabt, das käme mir für den eigenen Fall gar zu seltsam vor. Wie der Zufall so spielt, hatte „Die Zeit“ der vergangenen Woche einige dieser Gedanken/Fragen zu ihrem Kopfthema gemacht: „Sinn finden. Was macht ein erfülltes Leben aus?“ Ich will das hier nicht aufdröseln und auf die eigene Person herunterbrechen. Nur soviel: Es sind interessante Frage, und die Beschäftigung damit kann durchaus Freude machen. Selbst wenn ehrliche Antworten bisweilen ernüchternd ausfallen.

Etwa die Frage, was von dir und deinem Lebensschaffen dereinst bleiben wird. Antwort: Nichts. Außer einigen binnen Tagen, Wochen, Monaten oder wenigen Jahren sich verflüchtigende Erinnerungen bei ein paar Leuten. Außer auch einigen Artikeln, Aufsätzen, Reden, die in der unendlichen Müllhalde des Internets noch ein paar Generationen unbeachtet vor sich hinvegetieren wie Billionen Fotos auch. Oder diese Frage-Trias: Wie war dein Leben bisher, wie ist es jetzt, wie wird der kleine Rest vielleicht, eventuell sein? Ich mag es, über solche Dinge nachzudenken – nicht ständig, um Himmels Willen, aber doch gelegentlich. Es bereichert, und es fördert die Nachsicht mit sich selbst, wenn dann doch die unausweichlichen Phänomene des Alters ins Leben drängen.


21.10.2024

Für mich seit frühen Kindheitstagen eine der leckersten Speisen: Butterbrot


20.10.2024

44 Jahre währende Tradition heroben in unserem westerwäldischen Haushalt: Zum 1. November kommen die Winterreifen drauf – Klimawandel hin oder her. Heuer sind wir einige Tage früher. Grund: Seit ein paar Jahren wechsle ich aus Rücksicht auf meinen Rücken nicht mehr selbst, sondern lasse das – für recht kleines Geld – in der Autowerkstatt machen und dort die Sommerräder auch gleich einlagern. So ist der ganze Krempel aus den Händen und aus den Füß‘. Weil wohl immer mehr Leute auf diesen Gedanken verfallen, hatte ich im vergangenen Jahr erst für die dritte Novemberwoche einen Termin bekommen. Das war mir zu spät und sollte dieses Jahr nicht wieder passieren; also frühzeitiger geordert. Denn gar nicht so selten waren Petrus und Frau Holle schon auf die fiese Schnapsidee gekommen, unsereinen hienieden just im November testweise mit zwei, drei, vier Tagen Eis und Schnee zu piesacken.


17.10.2024

Die nächste Jahrhundert- oder treffender wohl Jahrtausendflut: jetzt eben in Frankreich. „Unvorstellbare, noch nie dagewesene Regenmengen“ (Meteorologe Karsten Schwanke in den Tagesthemen 17.10..24) ums Zentralmassiv. An der Ardèche fielen in den letzten 48 Stunden 688 (sic!) Liter Regen pro Quadratmeter – und es regnet weiter. Das Regengebiet greift derzeit auf Italien über.


17.10.2024

Männo, ich will auch mal mit unserem Essen protzen! „Mach halt“, meint das Kerlchen in Hinterhirnareal 7, „die letzten drei Hauptmahlzeiten waren doch wieder vom Feinsten.“ Na dann: Am Dienstag war Süßspeistag, da hatten wir Grießbrei mit eingemachten Birnenschnitz vom vergangenen Jahr; der Mittwoch war mit Chili con carne ein Posaunentag; heute gab’s vegetarisch, Kartoffel-Möhren-Stampf, dazu Spiegeleier, ein Stück Schafskäse und Feldsalat. Und morgen? Ja, Freitag halt – da kommen im Atheistenhaushalt Bismarckhering mit Bratkartoffeln und wieder Feldsalat (der Garten liefert derzeit reichlich) auf den Tisch. Gell, do guck’scht. 😁


16.10.2024

Sie war über viele Jahre einer der bemerkenswerten Aktivposten in der rheinland-pfälzischen Kulturszene. Eine prima Organisatorin, Ermöglicherin, Netzwerkerin, eine immer interessante Gesprächpartnerin oder auch streitbare Diskutantin. Ihr Herzensprojekt war es, mit Kleinkunst alte Dorfsäle zu beleben oder wiederzubeleben, im Westerwald, an der Mosel und anderen Regionen abseits der Metropolen. Danke dafür, Martina. RiP


15.10.2024


14.10.2024

In Schriftsteller-, Verlags- und Journalistenkreisen macht sich derzeit – wie alle Jahre – Unruhe bis hin zur Fiebrigkeit breit. Grund: Am Dienstag beginnt mit dem Pressetag, am Mittwoch offiziell die Frankfurter Buchmesse. Ich erinnere mich noch gut meiner eigenen alljährlichen Vorfreude, Gespannheit, Erwartungen, Hoffnungen im Hinblick auf dieses Ereignis. Rund 25 Jahre war ich jedesmal meist zwei Tage dabei, streifte tagsüber recherchierend, beobachtend, plaudernd, blätternd durch die Messehallen, landete am Abend auf dem ein oder anderen Verlagsfest. Ja, es war immer interessant, immer ein Erlebnis und endete immer mit qualmenden Füßen, wehem Rücken und erschöpftem Hirn.

Irgendwann in den 2010er-Jahren machte es plötzlich klick, oder besser: knacks – und ich hatte partout keine Lust mehr auf Besuch der Buchmesse. Auf diese ganz eigene Welt mit ihrem geschäftigen Getriebe, ihren teils seltsamen Gepflogenheiten, das Menschengeschiebe im Spannungsgefüge zwischen großen Eitelkeiten und dem Bemühen kleiner Verlage und unbekannter Autoren, ein bisschen Aufmerksamkeit abzubekommen. Ich war dann vier Jahre lang noch für jeweils zwei Stunden dort, um auf der Rheinland-Pfalz-Bühne zu referieren oder zu talken. Ansonsten ließ ich mir die Messebeilagen der zehn wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen schicken oder mitbringen. Und gut war’s, ist es bis heute. Gleichwohl verstehe ich die Anspannung der berichtenden Kollegenschaft wie die Hoffnungen der bücherschreibenden Zunft. Denn sie ist schon ein besonderes Ding, die Buchmesse.


12.10.2024

Fundstück

Eintrag im Poesiealbum (12.10.2020).
Gott seufzt und fragt: „Was nur soll werden aus der Krone meiner Schöpfung?“
„Wird schon“, antwortet die Kakerlake.

(Autor: Ich)


11.10.2024

Es sei nun all de goldisch Mädche und de net ganz so goldisch Buwe ein vollgoldenes Oktober-Wochenende gewünscht.

Mit der Dreingabe hat es diesmal eine besondere Bewandtnis: Jetzt erst fand ich Lust und Gelegenheit, meine von 2005 bis 2021 vor Publikum an diversen Orten gehaltenen Sachvorträge, Festreden, Laudationes auf meiner Website für den öffentlichen Zugriff zusammenzutragen. Jedenfalls jenen kleineren Teil, von dem weitgehend ausformulierte Redemanuskripte in elektronischer Form vorliegen. Vieles fehlt, weil ich häufig nur auf Basis handschriftlicher Stichwortnotizen sprach.

Unter dem hier angegebenen Link kann, wer möchte, mal durch die Themen scrollen und bei Interesse dies oder jenes Manuskript durch Anklicken der jeweiligen Überschrift als Volltext lesen. Ich jedenfalls habe mich jetzt beim Wiederlesen vor allem der längst vergessenen Festreden und Laudationes teils auch köstlich amüsiert über die Mischung aus Ernsthaftigkeit und inhaltlicher wie sprachlicher Humorigkeit bis kecker Hinterfotzigkeit. >> Vorträge und Reden seit 2005


10.10.2024

Ob Frau Han Kang in diesem Jahr die richtige Wahl für den Literaturnobelpreis war, kann ich nicht beurteilen – ich habe noch rein gar nichts von der Koreanerin gelesen. Das wird sich nun aber rasch ändern (sobald es Bücher von ihr in deutscher Übersetzung wieder im Handel gibt). Denn noch nie seit Erwachen meines Interesses an Hochliteratur vor etlichen Jahrzehnten hat eine Autorin oder ein Autor den Preis zuerkannt bekommen, deren Werk nicht auf irgendeine Weise besonders interessant gewesen wäre und, im Falle mir unbekannter Preisträger, der Entdeckung wert. Schließlich wird dieser Preis nicht für Populärität, Berühmtheit, Auflagenstärke der Schreibenden hierzulande oder weltweit verliehen, sondern für literarische Qualität. Das finde ich schön.


10.10.2024

Von den großen Fragen des Daseins mal wieder zur kleinen netten Alltäglichkeit: Gestern war bei mir Gelee-Kochtag. Nach mehrstündiger Schaffe durfte ich am Abend 6 Gläser Himbeer-Gelee plus 14 Gläser Brombeer-Gelee etikettieren und in den Vorratsschrank verfrachten. Das, obwohl heuer die Brombeerernte in Wald und Flur hierorts eine totale Nullnummer war, die Himbeeren aus dem Garten bestenfalls für 2 Gläser gereicht hätten. Wie kann das zugehen? Da muss ich mich mal selbst loben für Weitsicht und Bevorratungsbewusstsein. 😎

Im vergangenen Jahr gab es so viele Himbeeren, dass ich einige Pakerl eingefroren hatte und die nun verwursten konnte. Beim Zusammensuchen der Gläser für die Himbeeren fiel mein Blick zufällig auf die hintere Ecke eines Kellerregals und dort auf fünf Bügelflaschen (0,5 L), gefüllt mit einer fast schwarzen Flüssigkeit. Die handschriftlich bekrakelte Aufkleber wiesen das Zeug aus als „Brombeersaft pur 2022“.

Plötzlich fiel mir wieder ein, was dem Gedächtnis entfallen war: 2022 hatte die Brombeersammelei derart opulente Ergebnisse erbracht, dass ich seinerzeit nach Befüllung sämtlicher vorhandener Marmeladengläser aus dem verbliebenen Eimer Früchte puren Saft herausgekocht/-gequetschte hatte – und knallheiß in besagte Flaschen gefüllt als Gelee-Basisvorrat „für schlechte Jahre“. Beim Öffnen gestern haben alle Flaschen schön geploppt ( = Vakuum erhalten), der Inhalt war noch gut. Also ran ans Gelee-Kochen. So haben wir denn nun wieder eine ordentliche Menge meines allseits beliebten Brombeer-Gelees im Keller, ohne in diesem Jahr eine einzige Brombeere geerntet zu haben. Wunnebar.


9.10.2024

Vor knapp zwei Wochen erst hatte Hurrikan „Helene“ (Katgorie 4) die höchsten jemals in den USA erfassten Hurrikan-Sachschäden verursacht und in den Bundesstaaten North Carolina, South Carolina, Georgia, Florida, Tennessee und Virginia zusammen mehr als 225 Menschen das Leben gekostet. Am heutigen Mittwoch (9.10.2024) soll mit „Milton“ (Kategorie 5) bereits der nächste Hurrikan und wiederum in Florida anlanden. US-Meteorologen bezeichnen „Milton“ als den Oktober-Hurrikan mit den höchsten je gemessenen Windgeschwindigkeiten. In Florida wurden deshalb regional umfangreiche Evakuierungen angeordnet.

Die Meteorologen verzeichnen obendrein ein neues Phänomen: Erstmals sind in einem Oktober (der Monat, in dem die Hurrikansaison normalerweise ausläuft) nahezu zeitgleich drei Hurrikans über dem Atlantik aufgetaucht: Milton, Leslie und Kirk. Die beiden letzteren schwächer als Milton. Mit den zum Sturmtief abgestuften Ausläufern von Kirk bekommen wir es heute und morgen vornehmlich wohl im Saarland, Rheinland-Pfalz und Teilen von Hessen zu tun in Form sehr ergiebigen Dauerregens bis Starkregens. Der könne, heißt es bei deutschen Meteorologen, regional kleinräumig vor allem in Hunsrück, Moselland und Südeifel 80 bis 100 Liter Wasser auf den Quadratmeter und damit Hochwsser bei den umliegenden Flüssen bringen.

Ungewöhnliche katastrophische Flutlagen (teils verbunden mit Todesopfern in zwei- oder dreistelliger Größenordnung) hatten wir über die letzten Tage zB in Nepal, Thailand, Kroatien. Derweil erlebt Brasilien die heftigste Dürreperiode seit Beginn der Aufzeichnungen. Mehrere Nebenflüsse des Amazonas führen 40 bis 80% weniger Wasser als normal.


8.10.2024

Aus Gründen: Wer nie selbst Depression, Angststörungen, Burnout erlebt oder bei einem nahestehenden Menschen miterlebt hat, möge sich geflissentlich geringschätziger, herabwürdigender Äußerungen oder auch nur hemdsärmeliger Besserwisserei aus der Volksapotheke zu solchen Fällen enthalten. Denn wer es nicht erlebt oder miterlebt hat, ahnt nicht einmal im Ansatz, welche Kraft und welchen Mut die Betroffenen aufbringen für den Kampf gegen eine völlige Auflösung ihres Daseins.


7.10.2024

Alle zwei bis drei Jahre teste ich zum Ende oder nach Abschluss der Saison im Gemüsegarten den ph-Wert der Beeterde. So auch heute. Dazu brauche ich kein Labor, sondern benutze das handelsübliche ph-Bodentestset von Neudorff. Das Ding ist im Prinzip narrensicher, hat aber doch auch seine Tücken, wie dieses kleine > Verzählche aus meinem Gartenalltag zeigt.


6.10.2024

„Koblenz. Mit Edmond Rostands romantischer Verskomödie „Cyrano de Bergerac“ ist im Koblenzer Theaterzelt die erste große Premiere über die Bühne gegangen. In der textlich modernisierten Neufassung von Martin Crimp dreht sich wie im Original vieles um Kunst und Kraft der Sprache, auch gegenwärtige Schönheitsideale spielen eine Rolle – das Ende allerdings gerät überraschend ruppig.“

So teasert die Redaktion der Rhein-Zeitung > meine Besprechung der Inszenierung von Caro Thum (4700 Anschläge, kostenpflichtiger RZ-Text)


4.10.2024

Na sowas, hatten denn nicht – laut einschlägig zuverlässiger Alternativfakten-Nachrichten – die Staatsmedien und die Schwadrone der Woke-Diktatur die Filmkunstwerke über Winnetou aus den TV-Programmen verbannt? Rätselhaft, wie sich nun am Abend des deutschen Nationalfeiertages gleich alle drei Teile dieses Edelwestern am Stück ins Abendprogramm von ZDF-Neo schleichen konnten. Ich selbst habe dieses TV-Highlight leider, leider, leider nicht genießen können, weil im Theater gewesen.


2.10.2024

Rettet 3sat – unser Kultursender darf nicht verschwinden!

3sat steht seit 40 Jahren für anspruchsvollen Journalismus. Kunst, Kultur und Wissenschaften haben hier ihre Heimat. Doch nun droht das schnelle Aus. Bei der angekündigten Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist geplant, ausgerechnet 3sat einzustellen. Hier der Link zur Unterzeichnung der Petition für Erhalt von 3sat >> https://innn.it/3sat


30.9.2024

Nachtgedanken.

Es sollen keineswegs die vom Auftrieb des Rechtsextremismus ausgehenden enormen Gefahren für Demokratie und offene Gesellschaft in Deutschland und Österreich verharmlost werden. Doch das Ausmaß akuter Angst bis hin zu schierer Panik, das nach den jüngsten Wahlergebnissen in beiden Ländern Teile der demokratischen Mehrheitsgesellschaften erfasst haben, ist wenig hilfreich – macht aber den Funktionären und Parteigängern von AfD wie FPÖ so richtig Spaß, lässt ihr Selbstbewusstsein auf Höhenflug gehen. (…) 

So beginnt mein kleiner Text > Von Rechtsextremen nicht kirre machen lassen (ganz lesen hier)


29.9.2024

Am Freitag hatte ich Block und Stift entstaubt, war vom Westerwald nach Koblenz gezockelt, um nach längerer Zeit mal wieder einen Ruheständler-Abstecher in mein einstiges Berufsmetier als Kulturkritiker zu machen. Anlass war der Spielzeitstart beim Musik-Institut Koblenz. Akteure in der Rhein-Mosel-Halle waren das Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter Benjamin Shwartz und der Pianist Joseph Moog. Meine bei der Rhein-Zeitung online bereits eingestellte Besprechung beginnt so: „Im jetzt 216. Jahr seines Bestehens eröffnete das Musik-Institut Koblenz am Wochenende die Saison 2024/25 seiner zehn Anrechtskonzerte mit zwei beliebten Pfunden des Repertoires: dem Klavierkonzert Nr. 1 e-Moll von Frédéric Chopin und Hector Berlioz’ Symphonie fatastique.“ Sie endet mit dem Satz: „Ein starker Auftritt und ein in toto schöner Abend zum Saisonbeginn.“ Ganzer Artikel siehe Link (6000 Anschläge, kostenpflichtig) > Revolutionäre Musik aus der Kraft der Liebe


27.9.2024

 Ein angenehmes Wochenende sei allerseits gewünscht. Als Dreingabe, wie es Tradition geworden ist zum Monatswechsel, die aktuelle Folge meiner Monatskolumne „Quergedanken“.

„Drunten in der Stadt Koblenz wird das historische Theatergebäude von Baucontainern belagert. Drinnen wuseln zwei Dutzend Gewerke herum. Gegeben wird auf, unter, hinter, über der Bühne des Großen Hauses das Stück: Generalsanierung. Droben auf dem Plateau der Festung Ehrenbreitstein haben sich deshalb die ausquartierten Künstler ein ungewöhnliches Exil fürs Bühnenspiel erkoren: ein Circuszelt. Und zwar ein sehr großes. (…)“

So beginnt die Nr. 231 der „Quergedanken“. Deren Thema ist diesmal ein eher regionales, das freilich quer durch die Republik recht viele Theaterstandorte betrifft: Ausweichspielstättten wegen Sanierung der Stammhäuser. > Ganzen Text „Theater, Theater, der Circus ist hier“ lesen



Guten Tag allerseits in den Vormonaten


Andreas Pecht

Kulturjournalist i.R.

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