Portrait Andreas Pecht

Andreas Pecht – Kulturjournalist i.R.

Analysen, Berichte, Essays, Kolumnen, Kommentare, Kritiken, Reportagen – zu Kultur, Politik und Geistesleben

Guten Tag allerseits im November 2021

30.11.2021

„Wetterfühligkeit“. Früher, also dunnemals als ich noch jung war, hielt ich dieses Phänomen für bloße Einbildung. Inzwischen bin ich mein eigenes Barometer. Autsch’n.


29.11.2021

Heute im mittelrheinischen Monatsmagazin „Kulturinfo“ erschienen: Folge 197 meiner Kolumne „Quergedanken“, sozusagen die Weihnachtsnummer. Der Text muss mit dem nicht ganz einfachen Spagat zwischen Krisenstimmung und dem Wunsch nach Weihnachts-Besinnlichkeit klar kommen. Er beginnt mit den Sätzen: „Schlechte Laune, die hat man mal ein paar Stunden, gelegentlich sogar den einen oder anderen Tag lang. Das gehört dazu. Denn des Lebens Umstände sind nicht nur Zuckerschlecken und die Mitmenschen nicht allemal liebens-würdig.“ Er endet aber so: „Bedenket: Niemand kann immer nur schlechte Laune aushalten, und froh zu sein, bedarf es wenig. In diesem Sinne sei ein angenehmes Fest gewünscht.“ > Quergedanken Nr. 197: „Nun singet, liebet und seid froh – auch“ (hier)


28.11.2021

Ja, auch als Vollgeimpfter halte ich mich jetzt – freiwillig – an die dringlichen Appelle der Nationalen Wissenschafts Akademie Leopoldina, des Robert-Koch-Instituts und des Bundespräsidenten: Kontakte auf das unumgängliche Minimum zu reduzieren. Weil ich ein so braver und gehorsamer Bürger wäre? Gewiss nicht. Sondern weil sie in der Sache recht haben. Denn das Corona-Seuchengeschehen hat in Deutschland derart exorbitante Ausmaße angenommen, dass wir dagegen chancenlos bleiben, wenn nicht alle alle Register ziehen, die zur Eindämmung der Infektionen irgendwie beitragen können.


27.11.2021

Dies soll für eine kleine Weile mein letzter Beitrag zur Sache Covid-Seuche sein. Denn im Grund habe ich wohl alles gesagt, was ich dazu zu sagen hätte. Vorweg eine Anmerkung zur jetzt aufgetauchten neuen südafrikanischen Virusvariante, anschließend eine Zusammenfassung der m.E. wichtigsten Faktoren, die auch in Diskussionen mit jenen Ungeimpften hilfreich sein könnten, die nicht zum harten Kern impfgegenerischer Wirrköpfe und Agitatoren gehören. > weiterlesen „Nochmal zur Sache Covid-Seuche“


26.11.2021

Weil jüngst an anderer Stelle wieder erlebt: Es ist eines der bemerkenswerten Phänomene dieser Tage, dass Leute, die erkennbar von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, die offenkundig gar nicht wissen, was Recherche, Information, Wissenschaft, Realitätsbezug, Faktenlage… bedeutet, die keine Statistik lesen können und selbst die einfachsten biologischen, virologischen, epidemiologischen Zusammenhänge nicht begreifen (wollen) – dass solche Leute unsereinen ständig anschreien, man möge mal recherchieren und sich informieren. Ich trinke für mein Leben gern Kaffee, und Kaffeesatz ist eine wunderbare Zutat für den Gartenkompost, aber darin lesen, das wäre denn doch zu viel der Liebe.


25.11.2021

Persönliche Anmerkung zur Sache „allgemeine Impfpflicht“: Ich habe meine Meinung dazu geändert. Bis Anfang Oktober war ich eher gegen eine allgemeine Impfpflicht, befürwortete sie (als eigentlich selbstverständlich) bloß für Personal im medizinischen und pflegerischen Bereich. Dann war meine Haltung ein paar Wochen unschlüssig, indifferent. Inzwischen aber bin ich zur Überzeugung gelangt, dass die allgemeine Impfpflicht in Deutschand leider unumgänglich geworden ist. … > weiterlesen „Persönliche Anmerkung zur Impfpflicht


24.11.2021

23 Uhr: Lese eben, die Zahl der Corona-Toten in Deutschland habe nunmehr 100000 überschritten. Das ist nur eine erwartete, runde Zahl, gleichwohl ein Fanal. Dessen aktuelle lebenspraktische Bedeutung steckt in drei anderen Zahlen von heute: Neuinfektionen binnen 24 Stunden 66.884; bundesweite Inzidenz 404,5; binnen 24 Stunden gestorbene Corona-Patienten 335. Was das Frühwarnsystem der Inzidenzen treffend anzeigt, geschieht mit einigen Tagen Zeitversatz auch: Es hat wieder das große Sterben begonnen, und es nimmt sehr schnell sehr stark zu.
Kurzum: Die Seuchenentwicklung ist außer Kontrolle geraten.
Werte Politik: Schluss mit lustig. Werte Mitmenschen: Schluss mit lustig. Werte Impfverweigerer: Jetzt ist wirklich Schluss mit lustig!


22.11.2021

Über den von Spahn jetzt veranstalteten psychologischen GAU nebst organisatorischer Bankrotterklärung (zu wenig Biontech bestellt) kann ich mich nichtmal mehr aufregen. Das passt ins Bild einer Seuchenpolitik, die von Anfang an geprägt war durch die Devise „immer munter der Lage hinterher“ und schnöde Angst vor dem Geschrei der Impfgegner. Aber davon mal abgesehen und ganz lebenspraktisch-medizinisch betrachtet: Wie ist denn das nun mit diesem Moderna-Stoff? In summa: Kein Problem, eher das Gegenteil. > weiterlesen Anmerkung „Zu Impfung und Boostern mit Moderna“


20.11.2021

Das brasilianische Corona-Wunder:
Die erfreulichsten Nachrichten dieser Tage kommen aus Brasilien. Während hierzulande wie in diversen europäischen Ländern die Corona-Infektionszahlen durch die Decke gehen, die Krankenhäuser volllaufen und die Zahl der täglichen Covid-Toten stetig steigt – befinden sich all diese Faktoren in Brasilien im teils steilen Sinkflug. Ausgerechnet in dem Land also mit einer der höchsten Covid-Todesraten bisher (> 600 000) und einem irren Coronaleugner als Präsident, der nichts unversucht ließ,  die Seuchenbekämpfung zu behindern und vor der Impfung zu warnen.

Wie kann das sein? Seit einigen Wochen verfahren Abermillionen Brasilianer nach der Devise: „Lasst den Bolsonaro schwätzen, was er will – wir gehen jetzt zum Impfen.“ Auf diese Weise hat das Riesenland in einem rasenden Nachholprozess bis heute eine Erstimpfungsquote von knapp 75% erreicht und sind 128 Millionen Bürger voll geimpft (60%). Entscheidende Infektionsbremser sind dabei die Großstädte mit Impfraten, von denen wir in Deutschland nur träumen können. Z.B. der Ballungsraum Sao Paulo 90% oder Rio de Janeiro fast 95%.


18.11.2021

Ein kleines entspannendes Augenzwinkern zum Abend, damit einen die jetzt bekannt gegebene aktuelle RKI-Zahl über gemeldete Neuinfektionen binnen 24 Stunden (65 371 sic!) nicht die Contenance  verlieren lässt:

Woran merkt man, dass man alt wird? Daran, dass einem beim Aufstehen von Stuhl oder Sessel Geräusche entweichen. (*ächz, stöhn, schnauf, seufz und/oder knirsch und  knack*) Und woran merkt man, das man alt geworden ist? Wenn einem gleiche oder ähnliche Laute auch schon beim Hinsetzen entfleuchen.


17.11.2021

Lange bis sehr lange Warteschlangen überall in Deutschland, wo außerhalb der Arztpraxen geimpft wird. Berichte von allen Seiten über Wartezeiten von einer bis fünf und mehr Stunden, häufig sogar über vergebliches Warten oder Weggeschicktwerden wegen vorzeitig ausgegangenem Impfstoff. Zugleich melden viele Arztpraxen, sie würden quasi mit Anfragen für Impf-/Boostertermine überrannt und könnten wegen Terminüberlastung die 6-Monats-Frist fürs Boostern vielfach schon nicht mehr einhalten. Es treffen jetzt zeitgleich eine neue Welle von Grundimpfungsinteresse, eine große Zahl von Zweitimpfungen bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 sowie der Boosterstau zusammen. Zwischen Nachfrage und Angebot liegt derzeit offenkundig eine himmelweite Kluft.


16.11.2021

Vielleicht kennt jemand jemanden, dem der schöne Text „Warum soll ich mich impfen lassen“ auf spiegel.de (frei zugänglich) bei der Entscheidung, sich jetzt doch noch impfen zu lassen, behilflich sein kann. Für rabiate „Querdenker“ und radikale Impfgegner hat Sascha Lobo ihn allerdings nicht geschrieben, sondern für verunsicherte und/oder ängstliche Normalos. > zum Artikel


13.11.2021

Sehr, sehr nachdrückliche LESEEMPFEHLUNG:
Das Interview mit Christian Drosten, dem Chefvirologen der Charité, diese Woche in der „Zeit“ zur Corona-Pandemie. Ein ziemlich langer Text, aber in seiner sachlichen Unaufgeregtheit prima allgemeinverständlich und hochinteressant, erhellend und lehrreich selbst für in Sachen Corona recht gut informierte Leser. Nach der Lektüre versteht man die Seuche besser, ihre Entwicklung, die Schwächen unseres Umgangs damit, die Rolle der Wissenschaft und der Umgang mancher Medien damit, das Handlungsmuss aktuell wie epidemologische  Perspektiven für die nähere Zukunft. Und das alles an ganz praktischen Fakten, Beispielen, Vergleichen festgemacht. Unbedingt lesen, bitte! > Das Interview ist derzeit kostenfrei zugänglich hier


12.11.2021

Frostig die Nächte, saukalt draußen auch bei Tage. Da wird es für den klugen Mann von Welt hohe Zeit, den Kleiderschrank umzuräumen: Wintersachen nach vorne. Gleich in die erste Linie kommen die langen Unnerbuxen; also jene famosen, des Mannes ganzes Unterstellage wärmenden Winter-Beinkleider, die frivole Volksmünder völlig zu Unrecht als „Liebestöter“ denunzieren. > weiterlesen Glosse/Verzählche „Ein Hoch auf die lang‘ Unnerbux“


11.11.2021

Leider, leider, aber naheliegend und vernünftig: Angesichts des explodierenden Infektionsgeschehens in D-Land beschließen derzeit viele Freunde, Bekannte, Nachbarn, trotz Vollimpfung noch einmal für etliche Wochen in Deckung zu gehen, also ihre Bewegung im öffentlichen Raum und Treffen mit mehreren/vielen Menschen drastisch zu reduzieren. Unser Familienrat hat gestern ebenso entschieden. (…) Leider, leider, und unbegreiflich bis völlig hirnrissig ist das jetzige „Handeln“ vieler politischer Entscheidungsinstanzen hierzulande… > weiterlesen Kommentar „Die aktuelle Corona-Politik ist ein Unding“


08.11.2021

Kurze Bemerkung zur aktuellen Corona-Politik in D-land:
Man stelle sich vor, es wäre Hochsommer. So ein richtiger Hitzesommer. Die Wälder knochentrocken, vielerorts lodern schon große Brände. Da beschließt die Regierung, das Verbot von Rauchen, Grillen, Feuermachen im Wald aufzuheben.


07.11.2021

Bisweilen offenbare ich in Plauderrunden, bei Diskussionsveranstaltungen oder im Netz, dass bei mir daheim in der Küche ein Holzherd steht, der die gesamte Heizperiode hindurch befeuert wird. So ein Ding, wie es schon Großeltern und Urgroßeltern in Gebrauch hatten, mit großer Herdplatte und Wasserschiffchen obenauf, Brennkammer und Backofen darunter. Das alles natürlich in modernisierter Version und fortentwickelter Brenntechnik gemäß aktueller Gesetzeslage. Die Reaktionen darauf sind fast immer die gleichen, reichen von interessierten Nachfragen zur Umweltverträglichkeit dieses Usus über freundliche Kritik daran bis zu boshafter Häme wider den vermeintlich bigotten Umweltschutzkerl, der Wasser predige, selbst aber Wein saufe. Die Einwände lauten vornehmlich: Heizen mit Holz sei klimaschädlich, sei Umwelt-/Luftverschmutzung, sei bloß luxuriöse Energieverschwendung, sei Waldfrevel. Was mir zur Problematik oder nicht meines geliebten Holzherdes über die Jahre durch den Kopf gegangen ist, dazu habe ich einige der wichtigsten Aspekte im hier verlinkten Text mal zusammengefasst.  > Mein Holzherd ist ein Synergiewunder


01.11.2021

Und weiter aus Spaß an der Freud. Meine letzten fünf im Oktober fertiggestellten Pinselarbeiten – zusammengefasst unter der Überschrift „Variationen von Frauenpower“. Wieder kein Stillleben, keine Landschaft, kein Abstraktum dabei. Die interessieren mich in der jetzigen Phase einfach nicht. Menschen sind vorerst mein Ding; und ja, Frauen mehr als Männer. Damit bin ich allerdings nicht alleine, wie ich beim Blättern in zahlreichen Bildbänden und beim Betrachten wohl einiger hundert Kunstwerk-Abbildungen aus vielen Epochen feststellen konnte: Die meisten Künstler malen, wenn sie Menschen malen, mit Vorliebe Frauen. Und das Gros der – bis zum 20. Jahrhundert leider nur spärlich vertretenen – Künstlerinnen? Auch für sie ist die Frau ein bevorzugtes Sujet. > Zu den Bildern



29.10.2021

Manchmal, wenn Freund Walter und ich beisammen sitzen, über Gott, Welt, die Menschheit plaudernd, machen wir ein Spiel. Das geht so: Wir klappern einige der aktuell am meisten diskutierten Themen ab und forschen nach Aspekten, die dabei eigentlich naheliegend wären, über die aber fast niemand spricht oder schreibt. Drei Beispiele seien in gebotener Kürze angeführt…. > weiterlesen Kolumne Quergedanken Nr. 196 „Darüber spricht fast niemand. Seltsam.“


28.10.2021

„Zur Mitte des Jahrhunderts“ oder „bis zum Ende des Jahrhunderts“: Das ist oft die zeitliche Dimension, auf die sich die Perspektivangaben, Prognosen, Modelle der Klimawissenschaften beziehen. Psychologisch sind solche Formulierungen problematisch, weil sie im Empfinden vieler Menschen ankommen als „irgendwann in ferner Zukunft“. > weiterlesen Anmerkung „Mitte/Ende des Jahrhunderts ist nicht St. Nimmerlein“

Andreas Pecht

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