31.8.2025
Das wäre dann ziemlich blöd gewesen: Der Kritiker, in diesem Falle ich, steht vor dem Theaterzelt auf dem Koblenzer Festungsplateu, um seinen Dienst bei der Premiere von Dürrenmatts „Besuch der alten Dame“ zu absolvieren. Damit eröffnet das Theater Koblenz am 6.9. seine Spielzeit 2025/26. Allerdings würde ich an dem Ort, den ich wie selbstverständlich als Spielstätte angenommen habe, am Premierenabend vor verschlossener Zelttüre stehen und keine Menschenseele antreffen. Denn das Schauspielensemble hat sich entschlossen, seine Lesart des Stückes an ganz anderer Stelle und quasi auswärts vors Publikum zu bringen: in der Stadthalle Vallendar. Warum, wieso, weshalb werde ich noch in Erfahrung bringen. Wichtig ist erstmal, glücklicherweise doch geschnallt zu haben, wo ich am kommenden Samstag hin muss, um die alte Dame zu treffen.
29.8.2025
Es sei allseits ein angenehmes August-Schlusswochenende gewünscht. Als dazu passende „stimmungsvolle“ Dreingabe sei die Folge 242 meiner Monatskolumne „Quergedanken“ der Lektüre anempfohlen, heute erschienen im mittelrheinischen Magazin „Kulturinfo“. Viel Freude damit. > Noch einmal: Sommernachtsträume
22.8.2025
Unsere Salatgurkenpflanze (nur 1 heuer) zeigt endlich (!) erste Ermüdungssymptome. Gut zwei Monate lang hat sie ohne Ende Früchte zu prächtiger Reife getrieben. Jetzt werden die ersten Blätter braun und scheinen die ersten der Unmenge an Seitentrieben absterben zu wollen. Womöglich sind die zwei Schaufeln Pferdemist, die ich dem Gurkenstandort vergangenen Herbst verpasste, aufgezehrt. Obwohl: Ich habe vorhin auch wieder zwei kleine frischgrüne Neutriebe entdeckt. Himmel hilf! Ich kann keine Gurken mehr sehen.
Schönes Wochenende allerseits.
16.8.2025
Gestern habe ich mich gegen Gürtelrose impfen lassen (erste Dosis von zweien). Warum? 1. Weil ein guter Freund – der die Torturen dieser Krankheit bei betagten Verwandten miterlebt hatte – mir dringlich dazu riet. 2. Weil die Krankenkasse mir vergangene Woche schriftlich eigens diese Impfung ebenfalls ans Herz legte. 3. Weil mein Vater selig mit Mitte 80 für ein paar Wochen von einer Gürtelrose befallen war, und diese Zeit gar nicht lustig fand. 4. Weil die mit dieser Krankheit oft verbundenen Nervenschmerzen chronisch werden und einen bis ans Ende der eigenen Tage heftig drangsalieren können.
Fragt mich die Impfdame im Arztlabor: „Sind Sie denn auch schon 60?“ Antworte ich: „Spässle g’macht, gelle Madame.“ Ins allgemeine Lachen hinein gibt’s dann den Schuss. 36 Stunden später darf ich festellen: Nebenwirkungen bis hierhin – gar keine.
12.8.2025
So, Haupternte läuft im Selbstversorgungsgarten. Im Grunde ist jetzt alles reif – und es ist bei den meisten Früchten ein starkes Jahr. Vorgestern mit der Kartoffelernte begonnen (jetzt jeden frühen Morgen ein kleines Stück bevor die Hitze zuschläg); sehr ergiebig wie vor vier Wochen auch die Zwiebeln. In Buschbohnen können wir baden, bei der diesjährigern Salatgurkenschwemme hätten wir uns seit 5 Wochen täglich zwei Ganzkörperschönheitsmasken machen können. Lauch, Möhren, Tomaten, Kopfsalat und fast alle Kohlsorten sind (teils vorfristig) ausgewachsen. Etwas schwach auf der Brust sind mengenmäßig bei uns heuer Paprika, Zuccini und Auberginen. Aber in toto kein Grund zu meckern. Freude.
30.7.2025
Stoßzeufzer am Morgen: Jesses, ma wärd halt alt. Irgendwas tut immer weh, und allerhand funktioniert nicht mehr so, wie bisher zeitlebens gewohnt.
Da kann, soll, muss man was gegen tun, heißt es. Was? Und gleich wirst du zugesch(m)issen mit Tipps, Empfehlungen, Konzepten, Plänen unterschiedlichster Gesundheitsschulen, Ernährungs- und Bewegungs-Docs, Gesundheits- und Vital-Influencern, Werbeanzeigen für Pillen, Elixiere, Klistiere, etc.pp. Und jede/r sagt was anderes, schwört auf dieses oder eher jenes und erklärt dir „du musst…“. Müssen muss ich gar nix – und individuelle Erfahrungen mit diversen Ratgeberrichtungen lassen sich nunmal schlecht auf jedermann/-frau übertragen. Aber interessiert hat mich schon, ob es bei all den Gesundheitslehren sowas wie einen kleinsten gemeinsamen Nenner gibt. Basics also, die von der Kräuterhexe bis zum Professor der Uni-Medizin gleichermaßen empfohlen werden.
Ja, gibt es. Zwei Komponenten, die in den allermeisten Gesundheitslehren immer wieder auftauchen. Erstens: Bewegung, Bewegung, Bewegung. Zweitens: Gemüse, Gemüse, Gemüse. Bei der Art der Bewegung und der Auswahl des Grünzeugs setzen dann zwar gleich wieder unüberschaubare Spezialisierungen hinsichtlich der optimalen Wirkanwendung ein. Gleichwohl bleibt der Grundsatz: Bewegung und Gemüse in ordentlichen Mengen ist der Gesundheit zuträglich. Auf Grundlage dieser simplen Maxime kann nun jeder sich ganz undogmatisch nach persönlichem Gusto ein eigenes Programm schustern. Mir selbst stellen sich dabei zwei Herausforderungen: Einerseits der innere Schweinehund, genannt Faulheit; andererseits der Umstand, dass außer Erbsen, Möhren, Rotkohl und Sauerkraut mir kein Gemüse so gut schmeckt, dass ich mehr als ein bisschen davon mit Appetit futtern könnte.
Lästerliche Frage: Wer hat eigentlich wann den Stuhl resp. Sessel erfunden – dieses ungesündeste aller Möbel, weil dessen Dauerbenutzung so gar nicht zu dem Körper passt, den uns die Evolution mitgegeben hat?
29.7.2025
Seit mehr als 20 Jahren schreibe ich für das mittelrheinische Monatsmagazin „Kulturinfo“ meine Kolumne „Quergedanken“. Erstmals ist es mir jetzt bei der Folge 241 passiert, dass ich versehentlich einen zu langen Text ablieferte; statt die für die Printausgabe fest fixierten 3400 Anschläge zu produzieren, meinte mein ältliches Hirn irrtümlich aus unerfindlichen Gründen, 4030 Anschläge seien das ordentliche Maß der Dinge. Weil ich mal wieder nicht erreichbar war, entschied der Graphiker/Layouter: Text ist wichtiger als Autorenfoto – und ließ das übliche Bildchen mit meiner Visage im Druckheft zu Gunsten des Textes weg. Eine Entscheidung ganz in meinem Sinne. Was aber lehrt mich das Malheur? Uffbasse, je oller umso doller! > Quergedanken Folge 241 „Es war einmal…“ (hier)
27.7.2025
Ja doch, ja, ich lebe noch. Nein, nein, habe mich nicht vollends aus der irren Welt in westerwäldische Einsiedelei zurückgezogen (obwohl die Verlockung dieser Tage groß ist). Ich sag’s nur, weil ein paar Leute gefragt haben, ob was passiert sei – denn man sehe, höre, lesen seit einiger Zeit gar nichts mehr von mir. Es ist halt so: Der Mensch, jedenfalls dieser Mensch (also ich), braucht gerade heutzutage bisweilen Phasen des bloßen Fürsich- und Beisichseins, des Denkens, Sinnierens, Studierens, Beobachtens ohne ständiges Pallavern, Diskutieren, Reden, Plaudern. Zudem verliert man mit fortschreitendem Alter allmählich die Lust, immer wieder aufs neue aufgeregte Dispute zu führen, die schon vor 20, 40 oder 50 Jahren erschöpfend ausgetragen wurden. Kurzum: Ich hatte beim zweiwöchigen Ostseeurlaub im Juni festgestellt, wie gut meinem Befinden zeitweise Online-Abstinenz tut – und habe deshalb den offline-Urlaub einfach etwas verlängert. Schönen Restsonntag allerseits.
5.7.2025
„us“ ist tot. Das im Kollegenkreis der Rhein-Zeitung auch respektvoll als Rufname benutzte Autorinnenkürzel steht für Ursula Samary. Die in der RZ-Leserschaft und darüber hinaus seit Jahrzehnten bekannte und überwiegend hoch angesehene Politkredateurin und landespolitische Korrespondentin Rheinland-Pfalz des Blattes ist jetzt nach kurzer schwerer Krankheit 72-jährig gestorben. > Persönliche Anmerkung dazu (hier)
2.7.2025
Es reden dieser Tage (fast) alle vom Wetter; ich auch. Was ganz natürlich ist, nimmt doch die aktuelle Witterung (Extremhitze) in nicht unerheblichem Ausmaß Einfluss auf Verhalten und Abläufe im Alltag. … > Kleine Anmerkung zu Hitzetagen (ganzer Text hier)
1.7.2025
Fast hätte das von der Hitze ins Phlegma gestürzte Hirn ihn vergessen: den Hinweis auf die jüngste Ausgabe meiner Monatskolumne „Quergedanken“. Die Folge 240 hatte ich schon vor Abreise in den Ostseeurlaub fertiggestellt und abgeliefert, erschienen ist sie im Mittelrhein-Magazin „Kulturinfo“ am vergangenen Wochenende. Das Thema passt prima zur aktuellen Wetterlage, es handelt von Freud‘ und Leid „in the summertime“ sowie zwei eigentümlichen Extravaganzen der diesjährigen Sommermode. So, und nachdem dieser Hinweis jetzt raus ist, entfliehe ich sogleich meiner Schreibstube unter der Dachschräge. Denn trotz nach der Nachtlüftung geschlossener und verhangener Fenster zeigt das Thermometer um 11 Uhr vormittags bereits 30 Grad an. > Lesen Quergedanken „In the summertime“ hier
30.6.2025
Moin-moin allerseits. Ich war dann mal weg, bin jetzt wieder hier in meinem Revier – und muss euch sagen: Bei der gestrigen Rückkunft von zwei Wochen angenehmen Urlaubs an der Ostsee dachte ich, mich tritt ein Pferd: Nach vier schönen Sommertagen zwische 25 und 27 Grad am Meer sowie nachfolgend maßvollem Wechselwetter mit gelegentlichen Regengüssen bei 17 bis 22 Grad haut es dir im Rheinland und selbst auf dem Westerwald plötzlich 31+ Hitzegrade in die Fresse. Unterwegs befürchtete ich, der Garten sei gewiss verdorrt. Doch daheim angekommen, trifft mich gleich der nächste Schlag: Statt braun verdörrter Flora Urwald ringsumher. Die Wiese arschhoch, Tomatenstöcke völlig aus der Facon geraten, Salat und anderes geschossen, Unkraut-Wildwuchs, wohin man guckt.
Dann am Montag in der Früh (um 8 Uhr bereits 24 Grad) erster Blick wieder in die heimische Zeitung. Hmmel hilf, ja geht’s noch?! Seit wann liegt der Mittelrhein in Afrika? Prognostizieren die Wetterfrösche doch 34, dann 36, am Mittwoch gar 38 oder mehr Hitzegrade. Nun denn, ich stelle mich notgedrungen darauf ein: Gartenarbeit 6 bis 8 Uhr in der Früh, danach eine Stunde einkaufen oder im Haus dies und das erledigen. Ab 10 Uhr bis zum Abend volle Deckung = siestamäßiger Nichtstudauerverweil in den am wenigsten hitzigen Ecken des Anwesens.
Guten Tag allerseits in den Vormonaten