Verbrennungs- und E-Auto redlich vergleichen

Eine kurze Anmerkung

Verbrennungsauto vs. E-Auto: Seit Monaten kursieren "Berechnungen" und "Argumente" für/wider die größere Umwelt(un)verträglichkeit des einen oder anderen. Sämtlich mir untergekommenen Einlassungen habe ich näher betrachtet und muss leider feststellen: Die meisten sind sachlich mangelhaft, schräg oder pure Agitation. Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich selbst halte das Automobil als heute primäres Massentransportmittel generell für eine landschaftliche, gesellschaftliche, umweltpolitische Fehlentwicklung und den avisierten bloßen Austausch der Verbrennungsflotte durch eine E-Flotte für eine große Dummheit.

Bestenfalls sind E-Autos das etwas kleinere Übel als Übergangstechnik bis zur Epochen-Beendigung der längst nicht mehr vertretbaren allumfassenden Dominanz des Automobils (Obacht! Ich verlange nicht dessen totale Abschaffung). Da nun aber in der aktuellen Diskussion stets Verbrennungs- gegen E-Motorisierung aufgerechnet wird, sollte das wenigstens sachlich/redlich geschehen. Wie bei allen ökologischen Fragen heißt das: Man muss Gesamtbilanzen aufmachen über Ressourcenverbrauch, Energieaufwand, Schädlichkeit etc. von der Förderung des ersten Rohstoffes für den Autobau über die Betriebszeit des Autos bis zu seiner finalen Entsorgung.

Ein Beispiel nur: Völlig zu Recht wird auf Umweltschädlichkeiten, Energieverbrauch und miese Arbeitsbedingungen bei der Rohstoffgewinnung für die Batterien der E-Autos hingewiesen. Für den Vergleich zwischen beiden Antriebsarten ist dieser Hinweis aber völlig nichtssagend, solange die Schädlichkeiten/Verbrauche der globalen Förder-, Raffinierungs- und Verteilkette für die tagtägliche Versorgnung mit Abermillionen Tonnen Benzin/Diesel nicht gegengerechnet wird.

Archiv-chronologisch: