Ausstellungen / Bildende Kunst | |||
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2018-03-26 Ausstellungsbesprechung: | |
Grüße aus Entenhausen Landesmuseum Mainz zeigt Ausstellung über die Entwicklung von Mickey Mouse und Co. |
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MAINZ. Es ist seltsam mit dem Verhältnis
der Deutschen zu Comics. Blättert man durch die hiesige
Zeitungslandschaft, sind Comics noch immer meist nur kleine Streifen
für Kinder. Anders in den USA, das macht die Ausstellung „Walt Disney –
Mickey, Donald & Friends“ im Landesmuseum Mainz deutlich. Dort
verweisen Ideenskizzen, Entwürfe, Probedrucke auf die lange Tradition
amerikanischer Blätter, ganze Seiten mit Comics zu füllen – und das
keineswegs als Spezialangebot nur für Kinder. Gezeichnete
Bildergeschichten mit Kurztexten in Blubblerblasen sind auch ein
Vergnügen für Erwachsene. Und selbst hierzulande, wo sie bis weit in
die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts weithin als kulturferner
„Kitsch“ verpönt waren, erfahren Comics seit etlichen Jahren zusehends
Anerkennung als eigenständige Kunstform.![]() Die Mainzer Schau umreißt nicht die Gesamtentwicklung des Genres, sie konzentriert sich auf zwei zentrale Stränge aus dem Hause Walt Disney: die Welt von Mickey Mouse und das Duck-Universum. Das Gros der 300 Exponate besteht aus auf Papier gezeichneten Comics in unterschiedlichsten Entstehungsphasen. Für den erwachsenen Betrachter ist einer der interessantesten Aspekte dabei die Erhellung des Entwicklungsprozesses der Figuren nach Aussehen, Körperhaltung, Bewegungsausdruck, Mimik, Stimmung. Erst nur vage Andeutungen in Bleistift- oder Kohleskizzen verdichten sich Schritt um Schritt zu handelnden Personen. Bis schließlich dem geizigen Geldsack Dagobert angesichts eines Goldklumpens der Hut hochgeht, die Gier ihn schielen und am ganzen Leib zittern lässt. Bis Donald – der von einer weltweiten Fan-Gemeinde der Donaldisten verehrte Antiheld unter den Ducks – entgeistert, entsetzt, verblüfft, vertrottelt von einer Malaise in die nächste stolpert. ![]() Die Schau stellt den drei bereits verstorbenen Altmeistern aktuelle Arbeiten von drei Disney-Zeichnern der jüngeren Generation gegenüber, von Don Rosa sowie den in Deutschland ansässigen Jan Gulbransson und Ulrich Schröder. Erstaunlich: Von ein bisschen Computerunterstützung abgesehen, hat sich die Arbeitsweise nur wenig geändert. Es war und bleibt die bis ins Kleinste genaue, für den Handlungsmoment gültige zeichnerische Typisierung von Bewegung und Ausdruck, die im Kopf des Betrachters ein Geschehen lebendig werden lässt. Andreas Pecht Bis 29. Juli 2018. Info: www.landesmuseum-mainz.de |
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