Thema Kultur
Thema Gesellschaft
zur Startseite	eMail an den Autor	Übersicht sitemap	Artikel drucken

2016-06-06 Anmerkung:

Zur Diskussion um das abgebrochene Festival "Rock am Ring"

ape. Liebe Leut', auch auf die Gefahr hin, jetzt vor allem von den Älteren Prügel zu bekommen: Wir sollten bei der jetzt begreiflicher- und notwendigerweise losgebrochenen Diskussion um Sicherheits-, Infrastruktur- und Entscheidungsfragen bei/für Rock am Ring (RaR) eine Sache im Hinterkopf behalten: Das Sicherheitsbedürfnis und Sicherheitsgefühl von Eltern und Großeltern jugendlicher RaR-Besucher kann ebensowenig das Maß der Dinge sein wie ihre Erwartung an Festival"komfort" und Festivalbenimm. Denn wäre es nach Erwartungen, Bedenken, Verlangen damaliger Eltern/Großeltern gegangen, keiner von uns hätte als Teen oder Twen in den 1970-/80ern je eine Kellerparty, ein Rock-Konzert, eines der British-Rock-Meetings in Speyer/Germersheim, ein Waldeck-Festival etc. besuchen dürfen. Solche Ereignisse waren und sind nunmal kein Klassikkonzert und kein Open-air-Theater. Sie waren und sind noch immer: dreckig und anarchisch; da wurde und wird noch immer auch gesoffen, gekifft, die Sau rausgelassen, getanzt bis zu blauen Flecken und Verstauchungen, geknutscht, geliebt.... Gerade die Beliebtheit mehrtägiger Festivals bei jungen Leuten ging und geht noch immer auf ihren Charakter als Mischung aus Musik und Freiraum zurück. Aufgabe der Veranstalter und Verantwortlichen ist es, Bedingungen zu schaffen, die solchen Freiraum ermöglichen, zugleich ihn und seine Nutzer möglichst optimal mit Nothilfeangebot versorgen und vor allem vor katastrophischen Ereignissen wie Massenpanik oder eben Folgen von Naturgewalten schützen. Diese Aufgabe wird umso anspruchsvoller, je wahrscheinlicher, häufiger und heftiger es in den nächsten Jahren infolge des Klimawandels zu Extremunwettern kommen kann/wird. Besucher und Veranstalter werden sich erschwerte Bedingungen und auf vermehrte Absagen, Unterbrechungen, Abbrüche von Open-air-Veranstaltungen jedweder Art einstellen müssen. Denn am Ende gehen Menschenleben immer vor.

Andreas Pecht --------------------------------------------------------- ∇ Wer oder was ist www.pecht.info? ---------------------------------------------------------

 

Diesen Artikel weiterempfehlen		was ist Ihnen dieser Artikel und www.pecht.info wert?
eMail an den Autor	eMail an webmaster	an den Anfang	Artikel drucken