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2014-11-19 Kurzkommentar: | |
Zum Befund des nationalen Entsorgungsplans Die Realkosten der Atomenergie kommen allmählich ans Licht |
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ape. Warum
erschrickt man nicht über den jetzt bekannt gewordenen amtlichen
Befund, wonach die Menge des in Deutschland anfallenden Atommülls
doppelt so hoch sein werde als bislang verlautbart? Warum wundert man
sich nicht über die damit verbundene Feststellung, der für die
Endlagerung von leicht- und mittelradioaktivem Müll vorgesehene Schacht
Konrad werde dafür keinesfalls hinreichen, weshalb (mindestens) ein
zusätzliches Endlager einzurichten sei? Weil jeder von den Versprechen
der Atomwirtschaft und ihrer politischen Förderer nicht vollends
eingelullte Zeitgenosse sich schon vor 30 und mehr Jahren ausgerechnet
hatte, dass es in dieser oder jener Spielart genau so kommen wird. Und
das letzte Wort über den tatsächlichen Entsorgungsaufwand ist mit den
jetzigen "neuen" Einsichten im Entwurf des nationalen Entsorgungsplanes
gewiss noch gar nicht gesprochen. Recht zu behalten, kann manchmal bitter sein. Noch zu Lebzeiten der heute Mittfünfziger wird der Preis des gesamten bislang hierzulande produzierten Atomstroms RÜCKWIRKEND neu zu kalkulieren sein: wegen nun nicht länger zu verheimlichender oder zu verdrängender, mittelfristig zusätzlich entstehender Entsorgungskosten im hohen zweistelligen, eher noch dreistelligen Milliardenbereich. Es erweist sich, was ebenfalls jeder seit 30 und mehr Jahren hätte wissen können, aber viele nicht wissen wollten, was Energiewirtschaft und politische Lobby wohl wussten, aber weglogen: Atomenergie ist weder sauber, noch ist sie preiswert. Sie ist im Gegenteil durch versteckte Subventionen und Übertragung der Realkosten auf nachfolgende Generationen die langfristig am höchsten von der Allgemeinheit bezuschusste und de facto teuerste Art der Energie überhaupt. Mal nur streng nach kapitalistischer Doktrin argumentiert: Wären die damals aktuellen und die (schon damals) absehbar noch anfallenden Realkosten von Anfang an auf offener Bühne in den Preis für jede Kilowattstunde Atomstrom eingerechnet worden, das Zeitalter "friedlicher Nutzung der Kernenergie" hätte wegen Unwirtschaftlichkeit gar nicht stattfinden können. Jetzt aber haben wir die Bescherung und müssen zusehen, wie wir damit klarkommen. Die tatsächlichen Atomfolgekosten dürfen nicht allein der Allgemeinheit aufgebürdet, die Energiekonzerne nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Die Begleichung der nachgetragenen Rechnung könnte zwar den einen oder anderen AKW-Betreiber Kopf und Kragen kosten. Aber sie haben auch über Jahrzehnte bestens verdient - an der klammheimlich uns und unseren Nachfahren abgezwungenen Subventionierung des Atomstroms. |
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Andreas
Pecht (Erstveröffentlichung/-abdruck außerhalb dieser Website am 20. November 2014) ----------------------------------------------------------------------------------------- ∇ Wer oder was ist www.pecht.info? ----------------------------------------------------------------------------------------- Kommentar / Atommüll / nationaler Entsorgungsplan / Realkosten der Kernenergie |
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