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2009-11-06 Kurzkommentar: | |
Zum Amoklauf eines Psychologen der US-Armee Aus Angst vor Irak-Einsatz durchgedreht |
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ape. Wie
jedes Massaker, so ist auch die Tat des US-Majors entsetzlich,
unentschuldbar, verdammenswert. Spielt dabei eine entscheidende Rolle,
dass der Täter gläubiger Muslim war? Eher nicht. Ein Cousin beschreibt
ihn als "guten Amerikaner". Nach bisherigem Nachrichtenstand spricht
sehr wenig für einen religiösen Terroranschlag und sehr viel für den
Amoklauf eines psychisch aus dem Gleichgewicht geratenen
Individuums. Bedeutsamer als des Täters Religion ist wohl, dass er als Truppen-Psychologe jahrelang traumatisierte Heimkehrer aus dem Irak und Afghanistan betreute. Tag für Tag hörte er die furchtbarsten Geschichten, sah die tiefen Wunden, die der Einsatz den Seelen seiner Patienten geschlagen hatte. Bis der Helfer selbst so sehr in der Angst vor dieser Hölle versank, dass ein Marschbefehl in den Irak für ihn zum schlimmsten Alptraum wurde. Zumal er das US-Engagement für grundfalsch und in hohem Maße verwerflich hielt. Hinzu kommt: Der Soldat galt als schwierige Persönlichkeit, als „seltsamer“ Einzelgänger, war isoliert und wurde von seiner Umgebung geschnitten, bisweilen auch gemobbt. All das entschuldigt nicht seine Tat. Aber aus der Zusammenschau ergibt sich ein Bild davon, weshalb diesem Mann bei Erhalt seines Einsatzbefehls für den Irak die Sicherungen durchbrannten. Warum dann gleich ein Blutbad anrichten? Das ist das ewige Geheimnis aller Amokläufe. Sieben hat es in der US-Armee seit Beginn des Irak-Krieges gegeben und dabei 40 Tote. Dazu über 100 Suizide zuletzt pro Jahr. Kollateralschäden des Krieges. Andreas Pecht |
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(Erstabdruck 7. November 2009) |
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