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2009-02-01 Bericht/Feature: | |
Programm setzt aufs „politische Wort“ - Neue Katalogbücher zur Dauerausstellung Hambacher Schloss als Ort des Disputs |
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ape. Hambach/Neustadt. Nach
einjähriger Generalsanierung war das Hambacher Schloss im November mit
neuer Dauerausstellung und neuem Nutzungskonzept wieder geöffnet
worden. 12 000 Besucher habe man seither gezählt, erklärte
Kulturstaatsekretär Joachim Hofmann-Göttig jetzt bei Vorstellung des
ersten Veranstaltungsprogrammes für die neue Ära. Zugleich präsentierte
er zwei druckfrische Katalogbücher, die ergänzend zur Ausstellung über
die Bedeutung der Örtlichkeit bei Neustadt (Pfalz) orientieren sollen. |
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Seit
dem legendären Hambacher Fest von 1832 ist das Schloss auf einer
vorgelagerten Anhöhe des Pfälzer Waldes Symbolort für das Ringen um ein
demokratisches Deutschland in einem Europa freier Völker. Damals zogen
30 000 Demokraten aus vieler Herren Länder „hinauf, hinauf zum
Schloss!“, forderten demokratische Rechte und soziale
Gerechtigkeit. Der Blick vom Schloss umfasst große Teile der Pfalz, greift hinüber ins Kurpfälzische, ins Badische - von wo aus 16 Jahre nach dem Hambacher Fest Friedrich Hecker den Aufstand gegen die Fürsten führte. Weiß links 'gen Norden Mainz, wo 39 Jahre vor Hambach die erste Republik auf deutschem Boden ausgerufen wurde. Weiß hinter sich Frankreich, die ungestüme Mutter neuzeitlicher Demokratie. In Hambach kreuzen sich viele Linien der Demokratie-Geschichte. Dementsprechend liegt das Schwergewicht der avisierten Veranstaltungen auf dem „politischen Wort“. Unter dieser Bezeichnung legen Stiftung Hambacher Schloss und SWR ein Diskussionsforum auf, das sich übers Jahr mehrmals brisanten Themen der Gegenwart widmet. Den Anfang macht Mitte Februar ein Forum „Wie kann der Rechtsextremismus wirksam bekämpft werden?“ Eine andere Reihe nennt sich „Hambacher Gespräche“, wird in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Universität Koblenz-Landau durchgeführt. Zum Start im Juni unter der Frage „60 Jahre Grundgesetz – Deutschland in guter Verfassung?“ erwartet Moderator Ulrich Sarcinelli den Bundestagspräsidenten Norbert Lammert. Passend zur couragierten Renitenz der Demonstration vom Mai 1832 gehört zum neuen Programm auch eine Reihe mit politischem Kabarett. Wilfried Schmickler, Frank Lüdecke und Heinrich Pachl werden im ersten Jahr den Finger in manche Wunde legen. Rheinland-Pfalz pflegt diese Erbestätte von nationaler und europäischer Bedeutung also, indem es sie zu einem Ort lebendigen Disputs macht. Wichtig sei aber auch die Einbettung des Schlosses in die Region, erklärt Hofmann-Göttig. Weshalb das Veranstaltungsprogramm viele Momente enthält, die sich vor allem ans Publikum der näheren Umgebung wenden. Darunter Theater und Kindertheater sowie diverse Musikveranstaltungen und Kulinarikevents. Der weite Blick und die Ausstellung bleiben das zentrale Erlebnis für Ausflügler und Tagesbesucher. Auf 100 000 jährlich hofft der Staatssekretär. Ihnen werden mit den beiden vorgestellten Katalogbüchern Hilfen für den Ausstellungsrundgang, mehr noch Instrumente zu dessen Nachbereitung offeriert. Beide tragen den Titel „Hinauf, hinauf zum Schloss!“, eines wendet sich speziell an Kinder, das andere an Erwachsene. Die Druckwerke vervollständigen das mit der Schlosssanierung komplett neu eingerichtete Informationsangebot der Ausstellung und des begleitenden Internetauftritts über den bedeutendsten Ort deutscher Demokratie-Geschichte auf rheinland-pfälzischem Boden. Andreas Pecht Infos: www.hambacher-schloss.de (Erstabdruck am 3. Februar 2009) |
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