Thema Kultur / Politik | |||
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2003-02-22 Kommentar: | |
Künstler machen gegen Irak-Krieg mobil |
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ape.
Dass Schauspieler, Autoren, Musiker sich gegen Unrecht, Armut, Krieg
engagieren, ist so neu nicht. Wenn wir im Inland an Böll, Grass, BAP
oder die Toten Hosen denken, gar an die Kabarettisten- und
Liedermachergarde von Dieter Hildebrandt bis Konstantin Wecker, dann
liegt das fast naturgemäß auf der Hand. International jedoch war bis
dato eine einheitliche Frontstellung bis weit in die Reihen selbst
sonst gänzlich unpolitischer Entertainer eher ungewöhnlich. Genau das
aber ist zur Zeit im Hinblick auf einen drohenden Irak-Krieg der Fall.
Deutlich wurde dies am vergangenen Wochenende in Berlin, wo die
internationalen Glamour-Gemeinden sowohl des Film- als auch des
Musik-Geschäfts sich im Schulterschluss gegen die Kriegspolitik von
Bush und Blair übten. Das Spektrum reichte vom schlichten "No
War"-Statement überm Busen der No-Angels-Girls bis zum historisch
begründeten Generalangriff des Hollywood-Altstars Dustin Hoffman auf
"seine" derzeitige Regierung. Berlin war keine Eintagsfliege - junge
Musiker setzten das Aufbegehren jetzt in London bei der Verleihung der
Brit Awards fort. Nur eine Mode? Wenn es denn eine sein sollte, so wäre
es die erste seit vielen Spaß-Jahren mit einer sehr konkreten
Zielrichtung. Nur naive, realitätsferne Gefühlsduselei? Erstens wäre
das keine Schande - wo kämen wir hin, dürfte praktische Politik nicht
mehr an den Maximen humaner Herzenswünsche gemessen werden. Zweitens
drücken gerade unsere im Globalzeitalter aufgewachsenen jungen Leuten
auf diese, ihre Weise ein Gefühl aus, das Krieg als Anachronismus
empfindet, als überholtes Konfliktinstrument vergangener, dunkler
Epochen. Wir kennen schlechtere Moden, schlimmere Trends und
gefährlichere Gefühle. Andreas Pecht |
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