Thema Politik | |||
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2003-01-29a Kommentar: | |
Dunkel ist der Rede Sinn Über Politiker-Blabla im Fernsehen |
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ape. "Was ist der langen Rede kurzer Sinn?" möchte Fernseh-gesprächigen Politikern mit Schiller zurufen, wer die Geduld nicht längst schon vollends verloren hat. Ausschalten, wegzappen ist zuweilen erster Reflex, sobald Rechthabenmüssen mit Eindruckmachenwollen sich zum unverkennbaren Polittalk-Sound verbindet und dem Ohr aufdringlich zu nahe tritt. Mit durcheinander wirbelnden Worten ohne End wird gefochten und gerungen, als ging's ums Leben. Mit Brustton und Händeringen das grundlegend Bedeutende der eigenen, das empörend Unwahre der anderen Bekundung unterstrichen. "Wie magst du deine Rednerei nur gleich so hitzig übertreiben?", verlangt Goethe im "Faust" nach Mäßigung. Doch die Fernseh- Kämpen ziehen gleich drauf wieder blank, als kennten sie kein Thema mehr, sondern bloß noch Parteien. "Die Lust zu reden kommt zu rechter Stunde, und wahrhaft fließt das Wort aus Herz und Munde." Ach Goethe, du kennst unsere Heutigen nicht. Für die ist immer "rechte Stunde", wenn nur 'ne Kamera Rotlicht zeigt. Dann freilich halten sie's lieber mit dem Eisernen Kanzler, dem Bismarck: "Ein guter Redner muss etwas vom Dichter haben, darf es also mit der Wahrheit nicht ganz mathematisch genau nehmen." Folglich reden sie, wie ihnen der öffentliche Schnabel gewachsen ist, und ein jeder verlangt vom jeweiligen Kontrahenten: "Rede wenig, rede wahr; zehre wenig, zahle bar." Luther weiß Rat: "Eines guten Redners Amt oder Zeichen ist, dass er aufhöre, wenn man ihn am liebsten höret und meinet, es werde erst kommen." Hier weiterdenken. Andreas Pecht |
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