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Geschrieben im April 2016:
Guten Tag allerseits,
 
01. Mai 2016

Recherchetermin im Örtchen Klotten an der Mosel. Anlass: William Shakespeare. Genauer: Proben zur Theatralisierung dreier Gedichte des vor 400 Jahren verstorbenen Meisters. Im dortigen Jukusch, der Jugendkunstschule, ringt die „Gruppe Nord” des Landesverbandes freier professioneller Theater Rheinland-Pfalz, genannt laprofth, um szenische Verarbeitung der Sonette 20, 123 und 146. Ähnliches geschieht dieser Tage auch in Rheinhessen und der Pfalz, wo  Ensembles von Laprofth sich intensiv mit Shakespears Lyrik auseinandersetzen. Denn am 21. Mai wollen 16 der 37 Mitgliedsgruppen im Theater Koblenz das Gemeinschaftsprojekt „Shakespeare – Liebe, Tod & Traum” zur Premiere bringen – um damit zugleich den 25. Geburtstag ihres Verbandes zu begehen.
∇ Ganzen Artikel lesen (hier)

28. April 2016

Am gestrigen Abend ist die erste meiner beiden Vortragsveranstaltungen „Dada lebt!” anlässlich des 100. Geburtstages der Dada-Bewegung in Bad Marienberg gut besucht und fabelhaft gelaufen. Es wurde viel geschmunzelt, lauthals gelacht und nicht selten gestaunt – weil die damalige Dada-Praxis selbst für heutige Zeitgenossen noch immer allerhand Wunderliches, Irritierendes, Provokantes enthält. Und weil der Referent sich obendrein höchstselbst willig zum „Dada-Affen” machte, um die anarchische Verspieltheit der Dadaisten wenistens ein bisschen livehaftig nachvollziebar werden zu lassen.

Den rund 100-minütigen öffentlichen Abend „Dada lebt!” gibt es noch einmal am 14. Juni, ab 19.30 Uhr, im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen.  
  
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Der "Kultursommer Rheinland-Pfalz" (KuSo) wird heuer 25 Jahre alt. Die letzten 22 davon wurde das einst durch Ministerpräsident Rudolf Scharping und seine Kulturministerin Rose Götte ins Leben gerufene Landesfestival von Jürgen Hardeck geleitet. Mit ihm sprach ich anlässlich des anstehenden Jubiläums über die Eigenarten des bundesweit solitären Konstrukts KuSo und seine Wirkungen auf das Kulturleben im Land.
∇ Gesprächsfeature lesen (hier)


27. April 2016



Als Schlusspunkt einer Zeitungs-Serie anlässlich des 30. Jahrestages des Reaktor-GAUs von Tschernobyl ist heute mein neues Essay "Kernschmelze des Vertrauens" erschienen. Nachdem im Rahmen der Serie journalistische Kollegen/innen - die 1986 dem Kindesalter schon entwachsen waren - u.a. von ihrem damaliges Erleben erzählt haben, konzentriert sich mein Aufsatz auf den tief greifenden Bewusstseinswandel vor allem in der deutschen Gesellschaft als Folge jener Katastrophe.
∇ Essay lesen (hier)


26. April 2016

Gewiss nervt es nach schon wunderschönen Frühlingstagen gehörig, dass der April heuer zum Ende hin wieder Kälte und Schnee auffährt. Doch bedenket: Immerhin entspricht er damit nochmal seinem klassisch-normalen Charakter als Wetterwechselbalg. Der Monat steckt in der letzten Woche, damit werden  die "Quergedanken" fällig. Diesmal geht es um eine seit Menschengedenken gepflegte wohltuende, gesunde, natürliche Lebensgewohntheit - die allerdings im Zuge der Moderne auf der Roten Liste gefährdeter Kulturtechniken gelandet ist.
∇ Quergedanken 135: Rettet den Mittagsschlaf! (hier)  


25. April 2016

Trömmelchengerühre, Fanfarengetütere, höret, höret, höret:
                          
                            DADA LEBT!

= mein Vortrag an diesem Mittwoch, 27. April, 20 Uhr bei den Marienberger Seminaren in Bad Marienberg/WW.

= und noch einmal am Dienstag 14. Juni, 19.30 Uhr im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen

anlässlich des 100. Geburtstages der verrücktesten Kunstrevolution ever über ebendiese 1916 von Zürich aus losgebrochene. Da gibt es viel Interessantes zu erzählen und zu erläutern, auch manches bis heute Befremdliche und Irritierende zu demonstrieren. Kommet in dicken Haufen, umpft, und staunet mit Stielaugen, brunpft.

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„For Blacks only” und „For Whites only”. Schilder im Foyer weisen nach Hautfarbe separierte Eingänge zu. Das ist natürlich nicht wirklich vorgeschrieben, sondern assoziativer Hinweis, wann und wo Lillian Hellmans Stück „Puppenstube” spielt: in den USA vor Aufhebung der amtlichen Rassentrennung. Das 1959 entstandene letzte Bühnenwerk der 1984 verstorbenen US-Autorin erlebte nun im Staatstheater Wiesbaden seine Deutsche Erstaufführung. Tilo Nest hat es zu einem zweieinhalbstündigen intensiven Schauspieler-Abend inszeniert.
∇ Zur Premierenkritik (hier)

24. April 2016

Ach, welch grässliche Lässlichkeit, Vergesselichkeit: / Gestern war der Tag, zu denken / an den Tod des einzigen Gottes, dem / je ich gehuldigt im Mannesalter. // 400 Jahre zuvor auf den Tag / holte der dunkle Gevatter ihn fort, diesen / größten der Verseschmiede und Dramenerdichter, / den in finsteren Ecken des Menschlichen und / lachhaften Schwachheiten ebendort tief / schürfenden wie sonst keiner unter allen Himmeln: / William Shakespeare gebührt die Ehre.

23. April 2016

Das riesige Segment eines alten, hölzernen, ziemlich durchlöcherten Schiffsrumpfes ist Spielfläche für die Uraufführung des Schauspiels „Am Sonntag bist du tot” im Kleinen Haus des Mainzer Staatstheaters nach dem Drehbuch von John Michael McDonagh zum gleichnamigen Film von 2014 (Originaltitel: "Calvary"). Thema: Irische Provinz anno 2009; der Katholizismus Irlands ist tief erschüttert von der Aufdeckung jahrzehntelangen systematischen Kindesmissbrauchs durch viele seiner Priester. Zugleich beutelt die Bankenkrise die Gesellschaft.
∇ Zur Premierenkritik (hier)

22. April 2016

Die unten angesprochene, 50-minütige TV-Aufzeichnung  ist jetzt auch über youtube aufrufbar. Wen's interessiert , der klicke hier >>"Auf einen Kaffee mit Andreas Pecht und Jörg Schmitt-Kilian"

21. April 2016



Die Aufzeichnung eines von Michael Dempe moderierten TV-Gesprächs mit Krimi-/Sachbuchautor Jörg Schmitt-Kilian und mir wird an diesem Freitag (22.4.) um 15 Uhr gesendet im OK4-TV Koblenz des Kabelnetzes Mittelrhein und Umgebung. Die Sendung in der Reihe "Auf einen Kaffee mit..." ist dann zugleich im Internet als Livestream über die Facebook-Seite dieser Reihe zu sehen und dort auch nachher abrufbar unter  >>www.facebook.com/Ein.kaffee.mit/
Die ebenso launige wie interessante Plauderei hatte kein bestimmtes, aber viele interessante Themen. Das obige Foto entstand während der Aufzeichnung im Koblenzer Kulturforum auf dem Zentralplatz am 13.4.2016) und zeigt (von links): Dempe, Pecht, Schmitt-Kilian. Weitere Bilder unter >>www.facebook.com/media/set/…

20. April 2016

Aus der Werkstatt:
Morgen Abend erblickt in Mainz ein neues Stück das Licht der Bühnenwelt: Im Staatstheater hat "Am Sonntag bis du tot" nach dem Drehbuch von Michael McDonagh (Jg. 1970) zum gleichnamigen Film aus dem Jahr 2014 Uraufführung. Wie bereitet man sich als Kritiker auf solch einen Abend vor?
Es gibt zwei Möglichkeiten. 1. Den regulären, meistgewählten Weg des rational-analytischen Herangehens: Drehbuch resp. dessen Bearbeitung lesen plus Film anschauen, um dann zu sehen, was das Theater im Unterschied zum Film aus dem Stoff gemacht hat. 2. Den von mir seltener gewählten, aber durchaus legitimen Weg, die Bühnenumsetzung ohne jedwede Vorbelastung als Kunstwerk von ganz eigener Geltung auf sich wirken zu lassen.

In diesem Fall habe ich mich für eine Zwischenmöglichkeit entschieden: Bearbeitete Drehbuchvorlage lesen, ansonsten das Theater pur wirken lassen; den von der Kritik teils sehr gelobten Film kenne ich nur vom Hörensagen. Weshalb in meiner nachherigen Beurteilung die Frage, ob Film oder Bühneninszenierung besser ist, keine Rolle spielen kann.
Es geht in "Am Sonntag bist du tot", in Irland angesiedelt, um früheren Kindesmissbrauch durch einen Gemeindepfarrer, dessen unschuldiger Nachfolger von einem heute erwachsenen Missbrauchten mit dem Tode bedroht wird.


19. April 2016

Damit kein Missverständnis bleibt, wann und wo Anton Tschechows Drama „Drei Schwestern” in diesem Fall spielt, lässt Regisseur Martin Nimz zum Anfang eine Filmsequenz über den Eisernen Vorhang flimmern. Aufgenommen durchs Zugfenster bei einer Eisenbahnfahrt von Remagen 'gen Norden, ziehen draußen Rhein, Siebengebirge, dann die ersten Häuser von Bad Godesberg vorbei. Hier angekommen, öffnet sich der Eiserne und fließen die Filmbilder ins Bühnenbild, das Sebastian Hannak den Godesberger Kammerspielen des Theaters Bonn gebaut hat.
∇ Zur Premierenkritik (hier)

18. April 2016

„Mozart. Una fantasia”. Eine Tanz-Fantasie über Mozart und/oder von dessen Musik  inspiriert. Die neue Ballettproduktion von Steffen Fuchs am Theater Koblenz ist eine zwiespältige Sache. Nicht nur hinsichtlich der Gefühle, Themen, Zuschauerblickwinkel. Die 120 Minuten sind ein Wechselbad auch bei den Leistungen. Das Spektrum der auf 14 Mozart-Stücke verteilten Tanznummern reicht von Hochklassigkeit bis Belanglosigkeit.
∇ Zur Premierenbesprechung (hier)
 


17. April 2016

Liebe Schauspiel- und liebe Ballettfreunde,
zur Ihrer/Eurer Info:

Meine Kritik von Martin Nimz' Inszenierung des Tschechow-Schauspiels "Drei Schwesten" in den Godesberger Kammerspielen des Theaters Bonn können Sie hier ab etwa Dienstagmittag (19.4.) lesen. Die Besprechung der Ballettchoreografie "Mozart. Una fantasia" von Steffen Fuchs am Theater Koblenz ab Montagnachmittag (18.4.).

Vorweg nur kurz dies pauschal: Beide Produktionen kann man sich mit Gewinn ansehen, denn sie enthalten hochkarätige und/oder sehr interessante Passagen. Beide haben allerdings auch ihre Schwächen. Achtung, darauf sollten Sie sich im Falle eines Besuchs in Godesberg vorab einstellen: "Drei Schwestern" dauert dort 3,5 Stunden (inklusive einer Pause).

15. April 2016

Es wird jetzt mal eine Entschuldigung in eigener Sache fällig, verbunden mit der Bitte um Verständnis und Nachsicht. Ich weiß, da draußen warten nicht wenige Brief-/Mailschreiber, Kulturschaffende, Veranstalter und Politdiskutanten oft seit Wochen und Monaten auf Reaktionen, Anworten, Besuche, Besprechungen meinerseits. Es tut mir leid, das sagen zu müssen: Aber manche werden noch lange warten müssen, manche werden es auch vergeblich tun. Denn ich bin nur ein freischaffender Einzelkämpfer, bekomme allerdings papierene und elektronische Post schier in der gleichen Menge wie dazumal als Mitglied einer voll ausgestatteten Tageszeitungsredaktion. Auch wenn ich auf fast alle Eingänge einen Blick werfe, liegt es völlig außerhalb meiner Möglichkeiten, auf alles zu reagieren, mich gar näher mit allem zu befassen. Sorry, oft gehen die Zwänge des Broterwerbs vor und generell gilt: Auch dieser Mensch ist nur ein Mensch.


14. April 2016

So. Mal wieder weg von der großen, aber oft allzu kleinlichen Politik. Mein Arbeitsplan zeigt eine Serie von Kulturtagen an: Morgen Tschechows "Drei Schwestern" in Bonn, am Samstag Ballett "Mozart" in Koblenz. Nächste Woche Probenbesuch in Klotten/Mosel beim Nordverbund von La Profth, dann Uraufführung des Stückes "Am Samstag bist du tot" in Mainz, hernach Ausstandskonzert von Daniel Raiskin beim Musik-Institut Koblenz sowie deutsche Erstaufführung des Stückes "Puppenstube" in Wiesbaden. Dazwischen Gespräch mit Jürgen Hardeck über 25 Jahre Kultursommer RLP sowie Vorbereitung meines Dada-Vortrages am 27.4. in Bad Marienberg. Und irgendwie muss dies alles auch noch schreiberisch verarbeitet werden, damit Ihr und andere davon was haben. Langeweile? Nö.

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Allmählich dringt auch hier durch, dass sich in Frankreich unter der Bezeichnung "Nuit debout" eine neue außerparlamentarische Volksbewegung "von unten" entwickelt. Das erinnert uns daran, dass wir vor lauter Schreck über den rechtspopulistischen Auftrieb überall etwas fast vergessen haben: Die großen Potenziale neuneuer sozialer, weltoffener, basisdemokratischer, außerparlamentarischer Bewegungen (nicht nur) in Westeuropa, die jüngst ebenfalls herangewachsen sind. Erinnert sei an einige dieser Movements: Indignados Spanien, Podemos Portugal, Occupy international, die italienische Bewegung um jenen Politclown (dessen Name mir nicht einfällt)... und jetzt Nuit debout. >>Ein Bericht darüber gestern auf Spiegel online zK


13. April 2016

Vor lauter Statement- und Kommentar-Leserei bin ich gar nicht dazu gekommen, meine eigene Position zum "Fall Böhmermann" ordentlich zu notieren. Das sei folgend mit sechs kurzen Punkten nachgeholt:

1.) Als mit Hüsch, Hildebrand, Polt und Co. sozialisierter, mich heute u.a. für Schramm, Pispers, Priol, Malmsheimer begeisternder Kabarettliebhaber liegt mir Böhmermanns Art der Satire nicht.
2.) B.'s Erdogan-Gesamtperformance halte ich inzwischen für hochgradig raffinierte, legitime, mir gleichwohl nicht zusagende Satire.
3.) In den inkriminierten Versen kann ich weder Rassismus noch Turkophobie noch Homophobie erkennen. Selbst ohne Einbeziehung der Umfeldumstände ergibt genaue Textanalyse, dass alle benutzten Bilder Metaphern sind, die ausschließlich Erdogan treffen wollen.
4.) Unter Einbeziehung der Umfeldumstände ist B's Performance juristisch womöglich als "Lehrbeispiel" über Grenzwertigkeiten zu deuten und dann sowieso straffrei zu dulden.
5.) Die Freiheit von Kunst/Satire ist sacrosankt. B. muss sagen dürfen, was er gesagt hat; das Risiko einer ggf. gerichtlichen Prüfung gehört zum Satirikerdasein.
6.) Der § 103 (Majestätsbeleidung) ist abzuschaffen.


10. Arpil 2016

Interessanter Anruf eines treuen Lesers meiner Monatskolumne "Quergedanken": Warum ich Mode-/Beziehungs-/Sexthemen immer nur aus der Sicht von Heteros behandeln würde? Er fände das ein bisserl einseitig. Antwort meinerseits: Weil ich nunmal von Natur ein Heteromann bin und von Bi-, Homo-, Trans- oder Sonstwie-Naturen und -Neigungen außer ein bisschen Theoretischem nichts verstehe und mich auch nicht sonderlich dafür interessiere. Das fand der Anrufer ignorant, arrogant und auch diskriminierend. Was nun wiederum ich gar nicht begreifen kann. Denn:

Mir ist völlig wurscht wie meine Mitmenschen sexuell gepolt sind, so wie mir egal ist, welche Hautfarbe oder Körpergröße sie haben. Ob groß oder klein, ob hetero, bi oder schwul/lesbisch, ob schwarz, braun, gelb, rot oder weiß: Die irdische Natur hat sich auch beim homo sapiens für Vielfalt als Normalfall entschieden. Es gibt nur zwei Dinge, die mich in diesem Zusammenhang wirklich interessieren. 1. Ob Menschen, weil sie vielleicht einer zahlenmäßig etwas kleineren Neigungs- oder Aussehensgruppe angehören, von irgendeinem blödsinnigen Mainstream diskriminiert, drangsaliert, unterdrückt werden? 2. Dass ich auf sexuellem Feld nicht versehentlich falsch eingeordnet werde oder einer von mir falsch eingeordneten Gegenüberin irrtümlich zu nahe trete.

07. April 2016

Wolfgang M Schmitt hat mit der jüngsten Ausgabe seiner immer wieder gern gelesenen Monatskolumne "Film ab!" in der Rhein-Zeitung einige Phänomene thematisiert, von denen ich bislang glaubte, dass sie nur ältere Herrschaften wie mich betreffen, nerven, malträtieren. 1. Überlautstärke des Filmtons im Kino; 2. schieres Ersäufen des filmischen Sprachanteils in aufdringlichen Soundtracks; 3. generelle Zunahme akustischer Dauerkakophonie im gesellschaftlichen Alltag allüberall.

Es ist ungemein erfreulich, dass nun auch ein junger Kollege zu erkennen gibt, wie sehr ihm die gedankenlose bis mutwillige Krachmacherei auf den Senkel geht. Die drei genannten Phänomene seien meinerseits durch ein viertes ergänzt: Ich gehe seit einigen Jahren sogar ins Theater nicht mehr ohne irgendein Utensil, das sich notfalls als Gehörschutz nutzen lässt. Denn mancher Schauspielregisseur verwechselt neuerdings Sprechtheater mit lautstarkem Kino. Leider folgen sogar einige Ballettchoreografen dieser Manier und drehen die Regler auf, dass einem die Ohren klingeln wie bei einem Konzert von Motörhead.


06. April 2016

Seit zwei Tagen machen die Panama-Papers nun weltweit Furor. Das überraschendste daran ist die allgemeine Überraschung über das Ausmaß der Versuche von Reichen und Unternehmen, Steuerpflichten zu entgehen. Denn wer die vergangenen 20 Jahre nicht blind und taub war, könnte/müsste wissen, dass legale, halblegale, illegale Flucht aus der Steuerpflicht gegenüber den Gemeinwesen zu einem  schier systemischen Wesenszug des globalen Finanzgebarens geworden ist.
∇ Anmerkungen zur Debatte in Folge der Panama-Papers (hier)


05. April 2016

"O weh, den Papa hat die Hex geschossen!" So vorJahren der Alarmruf meines seinerzeit noch kleinen, netten Sohnes, wenn es mir mal ins "Kreuz gefahren" war. Später hieß es über das dem Malheur folgende krumme Stehen und Gehen: "Du siehst aus wie John Wayne mit vollen Hosen." Gestern war ich, nach einem Jahr Gutsein, wieder fällig: Beim Abladen des Brennholzes für den übernächsten Winter irgendeine falsche Bewegung - just schickte die Hex' den Wayne, mit dem ich mich nun herumschlagen muss.


04. April 2016

Die Inszenierung des Schauspielklassikers „Hedda Gabler” von Henrik Ibsen durch Intendant Uwe Eric Laufenberg jetzt in Wiesbaden hätte das Zeug zum Skandälchen. Auch empfiehlt das Staatstheater den Besuch erst ab 14 Jahren. Denn im ersten Teil scheint es vornehmlich um das Eine zu gehen: schnellen Sex. Das Publikum nimmt den Realismus der angedeuteten Triebabfuhren gelassen. Man ist im Medienzeitalter allgegenwärtiger Lustbarkeitssdarstellung Ärgeres gewöhnt. Und: Da wird schließlich nur sichtbar ausgespielt, was im Stücktext von 1890 mannigfach angedeutet als Kopfkino zwischen den Zeilen steht.
∇ Zur Premierenkritik (hier)

01. Arpil 2016

Ein Vorhang aus Lederstreifen, aufgehängt zwischen Mammutstoßzähnen markiert im Landesmuseum auf der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein den Übergang in die letzte Eiszeit. Jenseits des Portals versammelt eine "Eiszeitsafari" betitelte populäre Familienausstellung rund 60 originalgetreue und lebensgroße Replikate von Tieren, die vor 30 000 bis 15 000 Jahren Südwesteuropa bis in rheinische Gefilde bevölkerten. Die allzu sehr auf die zoologische Komponente konzentrierte Wanderausstellung wurde von den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim kreiert und ist in Koblenz bis 30.10. zu sehen.
∇ Ausstellungsbesprechung (hier)

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Leseempfehlung.
Spiegel-Kolumnist Sascha Lobo wettert zurecht gegen eine staatliche Sicherheitspolitik, die immer mehr auf anlasslose technische Massenüberwachung baut, weil ihr die gegenüber Kriminellen und Terroristen wesentlich effektivere klassische Ermittlungsarbeit durch polizeiliches und juristisches Fachpersonal einfach zu teuer ist.
>>Terror und Datenwahn: Tiefgreifendes, strukturelles, multiples Staatsversagen

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Anschluss Monat März 2016                                   

31. März 2016

Mancher Mittelrheiner hörte unlängst schon das Totenglöckchen läuten für das einst von Joachim Hofmann-Göttig als „Begleitmusik zum Welterbeantrag für das Mittelrheintal” bezeichnete Mittelrhein Musik Festival. Gravierende Probleme häuften sich Ende 2015 - und es gab Augenblicke, da keinetr wusste, ob und wie es weitergehen sollte. Doch das Festival hat seit 2001 manch schwierigen Umbruch überstanden. So auch diesmal.
∇ Artikel zu Hintergründen und zum Programm 2016 (hier)

24. März 2016

Nach all den traurigen bis entsetzenden Ereignissen der jüngsten Zeit sei Ihnen/Euch ein leichte, vielleicht vergnügliche Lektüre ins lange Feiertagswochenende mitgegeben: die aktuellen Quergedanken. Denn das Leben geht weiter und wir lassen uns gerade die schönen Seiten unserer Lebensart weder vermiesen noch nehmen. Jahreszeitlich angemessen, steht die 134. Folge meiner Monatskolumne unter der augenzwinkernden Überschrift "Frühlingsgefühle".
∇ Quergedanken 134 lesen hier


 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
hier avisierter oder in der linken Spalte auf der Startseite gelisteter neuer Artikel.
Andreas Pecht


2016-03-31 Rückschau:
"Guten Tag allerseits" im März


2016-02-29 Rückschau:
"Guten Tag allerseits" im Februar



 

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