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2016-05-06 Glosse:

 

Auf dem Zwangspfad durchs
Land der Einrichtungsträume


Mein erster Besuch bei IKEA

 
ape. Mal ein privates Geständnis: Ich war vor ein paar Tagen erstmals im Leben bei IKEA. Und wohl auch letztmals. Kenne seit Jahrzehnten nur einige der Produkte vom Zuruf diverser Mitbewohner "Kannst du mir/uns mal helfen?!". Jetzt also die Ersterfahrung mit dem Laden selbst (Koblenz, an der B9) - den ich nach knapp 30 Minuten quasi unter Absingen schmutziger Lieder mit leeren Händen wieder verließ. Und das kam so:

Mein Begehr: Ein neuer Verschleißteppich fürs Büro, der den fest verlegten Teppichboden vor scharrenden Füßen, Stuhlgerolle und grübelndem Herummarschieren schützt. Also hin zu IKEA und hinein durch den Haupteingang. Dort stoße ich auf eine Treppe, noch banaler als die im Koblenzer Polizeipräsidium. In jedem Kaufhaus gibt es im Basement eine Tafel, was wo zu finden ist. Bei IKEA nur den Hinweis: "Zum Café/Restaurant, Rundgang" Treppe hoch. Gefrühstückt habe ich schon, und weder bin ich auf Museums- noch Zoobesuch. Weshalb es mich nach Rundgang nicht gelüstet. Wo geht's auf schnellstem Wege zur Teppichabteilung?

Ich wende mich dorthin, wo viele Leute zu sehen sind - und betrete die Verkaufsräume im Gegenverkehr zu langen Schlangen an den Kassen. Die Stimmung sinkt, denn würde ich bei den Teppichen fündig, würde mir nachher diese DDR-Traditionsmanier blühen. Drinnen finde ich einen Lageplan, auf dem aber nur verzeichnet ist, welche Waren entlang des Rundgangs lauern. Interessiert mich alles nicht, ich will zu den Teppichen. Aus dem Plan wird deutlich, dass die keine 30 Meter Luftlinie von meinem Standort entfernt sind. Doch es führt kein direkter Weg dorthin. Nein, man ZWINGT mich, den vielfach verschlungenen Rundweg durch tausenderlei Warengruppen abzugehen.

Aber sobald ich merke, dass mich jemand verarschen, manipulieren, für dumm verkaufen will, ist Feierabend. Allein mit ihrer hinterfotzigen Zwangskonstruktion der Wegführung haben es die Skandinavier bei mir verschissen. Kommt hinzu, dass es in der Teppichabteilung niemanden gab, der einem irgendetwas sagen kann. Auch einen geeigneten Teppich habe ich nicht gefunden. Vielleicht wollte ich auch keinen mehr finden - in dieser Zwangsanstalt von scheinliberalem Saftladen.  
                                                                                      Andreas Pecht

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