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Geschrieben im Januar 2015:
Guten Tag allerseits,
 
03. Februar 2015

Es wird um Verständnis gebeten, dass wegen sich hinziehender Erkrankung des Autors hier noch ein Weilchen Funkstille herrscht.

26. Januar 2015

Die Griechen haben mit Nea Demokratia und Pasok jene Parteien abgewählt, die ihr Land über Jahrzehnte in den Keller wirtschafteten, indem sie es als Selbstbedienungsladen für korrupte Klientelpolitiker und Oligarchen führten. Sie haben mit Syriza ein Parteienbündnis gewählt, das nicht mit diesem Sumpf verschwägert ist, ihn trockenzulegen und Verelendung wie Entwürdigung des griechischen Volkes zu stoppen verspricht. Zugleich kann das Wahlergebnis als Mahnung gelten, den bisherigen Kurs für Hilfskredite an angeschlagene EU-Länder zu überdenken. Die kommenden schwierigen Verhandlungen zwischen neuer griechischer Regierung und EU bergen auch die Chance bei Kredit- und Rettungsprogrammen von einer rein marktwirtschaftlichen auf eine sozial-marktwirtschaftliche Politik umzuschwenken.
∇ Ein Kommentar zum Thema unter der Überschrift "Syrizas Wahlsieg ist ein Weckruf zu sozialer Besinnung in Europa" (hier)


23./24 Januar 2015

Heute nun die 120. Folge der „Quergedanken”; und da jeden Monat eine erscheint, wird die glossierende Kolumne jetzt erstaunliche 10 Jahre alt. Singet also „Happy Birthday” und seid froh, dass niemand etwas anderes denkt als „weitermachen” – und zwar „wie bisher”. Das ist ja keineswegs selbstverständlich in so kurzatmigen Zeiten. 10 Jahre: Derweil haben chice Magazine dutzendfach das Licht der Welt erblickt und wieder das Zeitliche gesegnet. Wir aber sind noch da! In äußerlich altbewährter Schlichtheit, seit 2005 stets frisch dem Prinzip folgend: Auf den Inhalt kommt es an.
∇ Potzblitz! 10 Jahre Querdenkerei

                                         ***

Folgt man Krisenberichten aus 20 Jahren über die Buchbranche, dann machen bundesweite Filialketten, mehr noch der online-Buchhandel via Amazon den inhabergeführten Buchläden am Ort unaufhaltsam den Garaus. Glaubt man indes den jüngst vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels verbreiteten Infos, so liegt auch eine Trendverschiebung im Rahmen des Möglichen. Der Branchenverband mag eine Verstetigung der jüngsten Tendenz nicht ausschließen, wonach örtliche Buchhandlungen als gefragte kundennahe Erlebnis-, Beratungs- und Einkaufsräume zu neuer Bedeutung gelangen. Was nun: Totenglöcklein oder Festgeläut? Ich wollte es konkret wissen und sprach deshalb mit den Chefs der letzten beiden inhabergeführten Buchhandlungen in der Koblenzer Innenstadt. Ergebnis ist der Artikel
∇ Hurra, mein Buchladen am Ort lebt weiter (hier)


22. Januar 2015

Nach eineinhalb Dutzend Premieren am Staatstheater Mainz unter Ägide der neuen Intendanz von Markus Müller stellt sich zur Halbzeit der ersten Saison die Frage: Was für ein Theater haben wir da jetzt? Die Antwort muss vage bleiben, weil eingetreten ist, was nach vorab erklärter Programmatik der neuen Leitung erwartbar war: ein Nebeneinander unterschiedlichster Stile und Handschriften. Weshalb mal ein Theater der Vielfalt gelobt, mal ein Sammelsurium oder Beliebigkeit bemängelt wird.
∇ Einschätzung zur Halbzeit (hier)


20. Januar 2015

Der französische Schriftsteller Michel Houellebecq (56) ist ein sehr guter Schreiber, sehr scharfer Denker und sehr gewiefter Provokateur. Es gibt etliche Romane von ihm -  "Ausweitung der Kampfzone", "Elementarteilchen" und "Plattform" -,die das belegen. Sein jüngstes, am vergangenen Freitag in deutschsprachiger Fassung erschienenes Werk "Unterwerfung" passt in diese Reihe - und sorgt allerhand mediale Aufregung. ∇ Kleine Romanbesprechung (hier)


16. Januar 2015

Die im Oktober eröffnete und bis Mai dauernde Ausstellung „Haux Haux” mit Werken von Ernesto Neto schlägt im Arp Museum Rolandseck die Brücke zwischen dem vergangenen und dem Anfang Februar beginnenden neuen Ausstellungsjahr. Die Kunst des Brasilianers verbindet mit ihren der Natur entlehnten organischen Formen und ihrer Einladung an die Besucher, sie zu berühren, zu begehen, zu benutzen, das 2014er Jahresmotto „Menschliche Dimensionen” und das 2015er „Freiräume” trefflich.
∇ Mehr zum Ausstellungsprogramm 2015 (hier)


13. Januar 2015

Es war ein Gebot der Stunde und ein Herzensanliegen der Akteure: Am Sonntag traten Hauptdarsteller und Regieteam im großen Frankfurter Schauspielhaus in T-Shirts mit der Aufschrift „Nous sommes Charlie” zum Schlussapplaus an. So wurde eine Manifestation der Solidarität gegen den dschihadistischen Terror Teil des stürmischen Premierenbeifalls für das kleine Theaterwunder, das die Zuseher gut zwei Stunden lang hatten erleben dürfen: eine Bühnenadaption von Günter Grass' des Romans „Die Blechtrommel” als Ein-Personen-Stück. Zur Premierenkritik (hier)

12. Januar 2015

Dieser Sonntag war mit seinen beeindruckenden Manifestationen der anteilnehmenden Trauer um die Opfer wie der Solidarität und Gemeinsamkeit gegen islamistischen Terror vor allem ein Tag der Symbolik und des Gefühls. Es war kein Tag differenzierter Ursachenanalyse, sondern einer des kleinsten gemeinsamen Nenners: der (zumindest momenthaften) Rückbesinnung auf das Ureigentliche des demokratischen Humanismus - das Mord und Totschlag im Zusammleben oder Nebeneinanderleben von Zivilisationen, Kulturen, Gesellschaften, Menschen ausschließt.

Dabei sind m.E. drei Aspekte von zentraler Bedeutung.
1. Die Terroristen  haben das Gegenteil dessen erreicht, worauf sie abzielten: Nicht Angst, Zersetzung, Gesellschaftsspaltung und Islamfeindlichkeit greifen um sich, sondern Widerstandswille und Schulterschluss.

2. Die westlichen Gesellschaften erinnern sich plötzlich wieder ihrer grundlegenden Werte jenseits des bloßen  Geschäftemachens, Geldanhäufens, materiell Reicherwerdens: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Ob und welche Nachwirkungen das hat, wird sich zeigen.

3. Wesentlicher Grundzug der Manifestationen und Kommentierungen der letzten Tage war die Devise: Der Feind sind nicht die Muslime, sondern die Terroristen. Bei aller berechtigten Kritik am Gesellschafts- und Menschen-/Frauenbild des konservativen Islam: Der Terror der Dschihadisten trifft auch diese Menschen und ihre Religiosität ins Mark. Weshalb nun die Chance besteht, etwas zu erreichen, was im Kampf gegen den Terrorismus von  entscheidender Bedeutung ist: Isolierung der Terroristen  innerhalb der islamischen Milieus. Zur Erinnerung: Der Anfang vom Ende der RAF in Deutschland oder der Roten Brigaden in Italien war die Ablehnung der linksterroristischen Aktionen durch die linke Szene bis hinein in die marxistisch-leninistischen Flügel. Ohne Hoffnung auf eine diesseitiges Element, in dem er schwimmen und wachsen könnte, schwinden auch dem Dschihadismus auf Dauer die Kräfte. Dies gilt im Grundsatz, kann indes durch dämliche Muslimfeindlichkeit, verfehlte Sozialpolitik und ebenso kaltschnäuzige wie dumme internationale Machtpolitik immer wieder verzögert werden.


08. Januar 2015

"Wir alle sind Charlie!"

Unter dieser Überschrift steht der richtungsweisende, mir aus Hirn und Herzen sprechende Kommentar von Stefan Kuzmany auf spiegel-online zum abscheulichen Anschlag auf die Redaktion des Satiremagazins "Charlie Hebdo" in Paris >>weblink hier.
Ein zentraler Absatz in diesem Text:
"Wenn der bewaffnete Angriff auf die Redaktionskonferenz von "Charlie Hebdo" dazu führt, dass Islamkritiker und Satiriker nun plötzlich Rücksicht nehmen, dann hat der Terror gewonnen. Doch gewonnen hat er auch, wenn jetzt jeder gläubige Muslim im Verdacht steht, ein gewaltbereiter Islamist zu sein. Der Terror darf keinen Einfluss auf das Handeln und Denken des Einzelnen bekommen - sonst ist die Freiheit verloren. Jetzt erst recht muss die offene Gesellschaft beweisen, dass sie in der Lage ist, unterschiedlichste Anschauungen zu integrieren - und zu ertragen."


Viele Kommentare verfolgen eine ähnliche Stoßrichtung, deren gemeinsamer Nenner sich vielleicht in folgenden zwei Sätzen zusammenfassen lässt:
Die Mordattacke von Paris ist ein barbarischer Angriff auf die Meinungs- und Pressefreiheit, damit auf eine zentrale Grundfeste unserer Gesellschaft. Doch der Feind sind nicht die Muslime, sondern die Terroristen.

Eine kleine Auswahl von Auszügen aus weiteren Kommentaren vom heutigen Tag sowie weblinks zu den vollständigen Texten:

>> Christian Lindener in der Rhein-Zeitung (hier)
Er schreibt u.a.: "Das Grausamste am Grauen von Paris ist: Dieser Anschlag ist ein Fiasko für alle auf beiden Seiten, die guten Willens sind. Den Extremisten unter den Muslimen vermittelt es ein fatales Beispiel scheinbarer Stärke, den islamfeindlichen Strömungen in ganz Europa wird es Zulauf bescheren. Und alle in der Mitte, die sich menschlichen Werten statt fanatisch überinterpretierten Koranzeilen verpflichtet fühlen, geraten von beiden Seiten unter Druck. (...)  Auch allen dem friedlichen Zusammenleben verpflichteten muslimischen Kräften haben die Mörder von Paris im Namen Allahs Gewalt angetan."

>> Christian Bangel auf Zeit-online (hier)
Dort heißt es: "Der Pariser Anschlag trifft alle Europäer: Nichtmuslime und Muslime. Wir müssen uns gegen den Hass immunisieren, mit dem uns die Terroristen anstecken wollen."

>> Berthold Kohler in der FAZ (hier)
Auszug: "Der Anschlag trifft eine kleine Zeitung, er gilt aber der ganzen freien Presse. Mehr noch, er stellt eine Kriegserklärung an die ganze freie Welt dar. Die Pressefreiheit ist, wie es das Bundesverfassungsgericht schon vor einem halben Jahrhundert ausdrückte, „schlechthin konstitutiv“ für den demokratischen Rechtsstaat. Er kann es nicht zulassen, dass Männer mit Kalaschnikows und Panzerfäusten bestimmen, was man sagen, schreiben, zeichnen und auch nur denken darf. (...)Auch hier, im Abendland, ist Hass anzutreffen, der in Gewaltphantasien mündet, auch in Bezug auf die „Lügenmedien“, gegen die auf den Demonstrationen der Pegida gehetzt wird. (...)Aus dem Lager jener, denen der Hass zum Lebensinhalt geworden ist, rekrutieren sich aber auch jene jungen Männer und mittlerweile auch Frauen, die für die andere Seite mit der Maschinenpistole in der Hand in den „Heiligen Krieg“ in Syrien oder sonst wo ziehen."

>> Rainer Stadler in der Neuen Zürcher Zeitung (hier)
Dort heißt es: "Der infame Mordanschlag auf die Redaktion der Pariser Satirezeitschrift «Charlie Hebdo» ist ein Angriff auf unsere Zivilisation. Er muss mit den Mitteln des Rechtsstaates gesühnt werden - und nur mit diesen."

Andreas Rüttenauer schreibt in der TAZ ehrlich und bekümmert vom schleichenden Gift der Angst, das sich nun in den Köpfen der Journalisten auszubreiten droht:
"Ziel von Terroristen ist es immer auch, Angst und Schrecken zu verbreiten. Mit dem Anschlag vom Mittwoch ist nun Angst eingekehrt in die Redaktionen. Es wird schwer sein, mit den Ängsten umzugehen, die die Mörder in das Bewusstsein der Journalistinnen und Journalisten geschossen haben. Können wir die Sorgen verdrängen, wenn es Menschen gibt, die die Frage, was Satire darf, mit Schusswaffen klären?"
>> Der ganze TAZ-Kommentar (hier)


02. Januar 2015

Am ersten Werktag im neuen Jahr erscheint auf der Kulturseite der Rhein-Zeitung traditionell (seit anno 2000) mein Neujahrsessay. Seit 2005 wird es auch auf www.pecht.info publiziert. Es handelt sich dabei nicht um einen Jahresrückblick im eigentlichen Sinne, sondern um die nähere Betrachtung übergeordneter und/oder grundlegender Zusammenhänge von Themenkomplexen, die freilich im  aktuellen Diskurs von Bedeutung sind oder unter gewissen Blickwinkeln sein können. Heuer geht es um Aspekte die 2014 virulent waren und es weiter sind: Neuer Autoritarismus, nationalkonservativer Populismus, Islamismus und nicht zuletzt kapitalistischer Neoliberalismus. All diesen Strömungen ist gemeinsam, dass sie die Freiheit und Würde des Individuums geringschätzen sowie dem Wesen nach historisch rückwärts gewandt sind.
∇ Zum Neujahrsessay 2015 "Vorwärts in die Vergangenheit" (hier)

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Anschluss Monat Dezember 2014


Weihnachten/Neujahr 2014

In eigener Sache:
Zwei Jubiläen darf ich zum 2014er Ausklang feiern. Genau vor 10 Jahren wechselte ich vom Stande des festangestellten Tageszeitungs-Redakteurs in ein Berufsleben als freischaffender (Kultur-)Journalist/Publizist. Vor ebenfalls 10 Jahren erblickte meine website www.pecht.info das Licht der Netzwelt. Ein Jahr später wurde dafür ein Zählwerk geschaltet, das seither in summa rund 1,5 Millionen Besuche registrierte. 2014 wird mit 310 000 Besuchen abschließen, etwa 15 000 mehr als im Vorjahr. Grund genug, der Leserschaft für anhaltendes Interesse an meiner Arbeit zu danken. Grund genug auch, mir jetzt eine kleine Weile Ruhe und Besinnlichkeit zu gönnen. Weshalb an dieser Stelle sich nichts mehr bewegen wird bis zum Erscheinen des traditionellen Neujahrsessays am 2. Januar.

Schöne Feiertage und guten Rutsch! 

                                   
 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
nebenstehender neuer Artikel (s. linke Spalte Startseite)
Andreas Pecht

2014-12-31 Rückschau:
"Guten Tag allerseits" im Dezember 2014


2014-11-30 Rückschau:
"Guten Tag allerseits" im November 2014



 

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Die Homepage ist kein Nachrichtendienst, wird aber regelmäßig mit neuen – Hintergründe ausleuchtenden, kritisch analysierenden und meinungsfreudigen -  Artikeln zu Themen des laufenden Kultur- und Zeitgeschehens beschickt.

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