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2015-04-01 Anmerkungen:


Zu Reaktionen auf die Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen


 
ape. Es kam dieser Tage aus der Leserschaft die vorwurfsvoll gefärbte Frage, ob mich die schreckliche Tragödie um die Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen so ungerührt lasse, dass hier keine Zeile darüber zu lesen sei. Meine Antwort jetzt: Das Gegenteil ist der Fall. Die schiere Unfassbarkeit des Ereignisses - oder sagen wir gemäß der derzeit vorliegenden Wahrscheinlichkeit: der Tat des Copiloten - ließen es mir angemessen erscheinen, den Mund zu halten und auch den eigenen Emotionen/Gedanken Zeit zur Beruhigung, womöglich zur Klärung zu geben. Ich mochte nicht auch noch einstimmen in den teills unerträglich schrillen Chor medialer Spekulationen, Sensationsbegierden und eilfertiger, endlos ausgebreiteter Kaffeesatzleserei auf Basis schierer Null-Informationen.     

Beinahe ebenso erschüttert wie die Tragödie selbst hat mich der sofort ausbrechende "Extremismus der Erregung" (ZEIT-Aufmacher, Printausgabe Nr. 14 vom 1.4.2015) sowohl in der journalistischen Zunft wie im Netz. Der unglaubliche Shitstorm etwa gegen den Sportflieger-Verein im Westerwald, bei dem der Copolit privat Mitglied war, kann einem mit Dummheit, Hasslust, Ekelhaftigkeit die Freude vollends vergällen, der Spezies des Homo sapiens anzugehören. Und die "Belagerung von Montabaur" (ZEIT) durch eine internationale Reporter-Horde, die von Abstand, Anstand, Pietät gar nichts mehr weiß, ist beschämend für den Berufsstand, dem ich angehöre. So wie für den Berufsstand der Psychologen beschämend sein dürfte, dass allzu viele seiner Mitglieder sich als "Fachleute" willig durch Interviews und Talks plapperten - nicht auf Grundlage einer konkreten Fallanalyse, sondern allein auf Basis von Hörensagen.

Und um auch dieses Missverständnis auszuschließen: Mein Mitgefühl gilt den Opfern und Angehörigen. Ich respektiere zwar jedes Menschen Recht, dem eigenen Leben ggf. ein Ende zu machen, kann aber den Irrsinn einfach nicht begreifen, dass manche Selbtsmörder dabei Unschuldige und Unbeteiligte gewaltsam in den Tod mitreißen.

                                                                                     Andreas Pecht

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