Thema Kultur / Ausstellung
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2015-01-16 Vorbericht:

Arp Museum bietet 2015 "Freiräume"

Vorschau auf die im Februar beginnende neue Ausstellungssaison


ape.Remagen-Rolandseck. Die im Oktober eröffnete und bis Mai dauernde Ausstellung „Haux Haux” mit Werken von Ernesto Neto (∇ Besprechung hier) schlägt im Arp Museum Rolandseck die Brücke zwischen dem vergangenen und dem Anfang Februar beginnenden neuen Ausstellungsjahr. Die Kunst des Brasilianers verbindet mit ihren der Natur entlehnten organischen Formen und ihrer Einladung an die Besucher, sie zu berühren, zu begehen, zu benutzen, das 2014er Jahresmotto „Menschliche Dimensionen” und das 2015er „Freiräume” trefflich.



Oliver Kornhoff bilanziert für das zurückliegende Jahr 60 000 Besucher im Arp Museum. Etwas weniger als in den beiden Vorjahren. Das führt der Museumdirektor vor allem auf die herausfordernde Thematik 2014 zurück, die häufig Tod und Vergänglichkeit im Blick hatte.  Ungebrochen starke Zuwächse verzeichnet das Haus für sein pädagogisches Angebot aus Workshops, Vorträgen, Führungen: 12 000 Besucher bei 900 derartigen Veranstaltungen sind neuer Rekord – und unterstreichen die wachsende Bedeutung von Museen als quasi externe Bildungsanstalten.

Die Saison 2015 beginnt mit einer Neuerung: Erstmals ist das Arp Museum Ort der Abschlussausstellung für vom Künstlerhaus Schloss Balmoral in Bad Ems betreute und vom Land Rheinland-Pfalz mit Stipendien geförderte Künstler. 15 waren es im Vorjahr, die nun unter der Überschrift „o.T.” (ohne Titel) Einblicke geben in ihre Entwicklung während des Jahres, ihre Auseinandersetzung sowohl mit dem Stipendienort wie mit dem letztjährigen Stipendienmotto „Malerei” (8.2. bis 12.4. im Arp Museum, danach Viehmarktthermen Trier).

Wie die Landesstipendien heutigen Künstlern ökonomische. örtliche, zeitliche Freiräume schaffen, so schuf die Geschichte selbst immer wieder Freiräume für die Kunst. In diesem Sinne setzte die französische Malerei zwischen 17. und 20. Jahrhundert Maßstäbe. Auf die auch künstlerischen Umbrüche im Zuge der Aufklärung richtet die Ausstellung „Die Revolution der Bilder” (22.3. bis 6.9.) das Augenmerk. 50 Werke von Poussin über Renoir und Van Gogh bis Cézanne aus der Sammlung Rau sowie den Beständen der National Galery of Ireland skizzieren die Kunstentwicklung von akademischer Strenge zur Befreiung der Farbe im Impressionismus. Fortgesetzt wird 2015 die Reihe „Rendez-vous des amis” mit einer Zusammenführung des Hauspatronpaares Sophie Taeuber und Hans Arp (ab 13.3.). Im Zentrum stehen Arbeiten Sophies und deren Würdigung durch Hans mittels poetischer Texte.

2015 im Rheinland: Da will auch das Arp Museum seinen Beitrag zum Jubiläum 200 Jahre preußische Rheinprovinz leisten. Schließlich liegt es geografisch in der Mitte des 1815 von Preußen in Besitz genommenen, von Kleve bis Bingen reichenden Landstrichs. Kornhoff avisiert die kulturhistorische Ausstellung „Des Königs Traum. Friedrich Wilhelm IV. und der romantische Rhein” (30.4. bis 16.8.) Sie hebt vor allem auf jenen Preußenkönig ab, dessen denkmalpflegerischem Bemühen wie auch mittelalter-seliger Begeisterung die Rheinlandschaft romantische Prägung und bauhistorisches Gewicht verdankt – vom Kölner Dom bis zu den Burgen des Mittelrheins.

Im Sommer folgt zunächst eine Hommage an den 2005 verstorbenen Informel-Künstler Bernard Schultze anlässlich von dessen 100. Geburtstag (ab 18.6.). Hinzu kommt ab 27. August eine Ausstellung mit Collagen aus der exquisiten Sammlung des Mainzer Architekten Gerhard Meerwein: Arbeiten von Arp und Ernst bis Vostell, Polke und Kippenberger. Zum Jahresabschluss eröffnet am 20. September die zehnte Ausstellung im Rahmen der Kunstkammer Rau: „Liebenswürdig. Kinderleben zwischen Spiel und Realität”. Die Schau vereint Gemälde mit Kinder-Sujets aller Epochen und Stile aus der Kunstammlung Rau für Unicef. Diese ist dem Humanisten und Arzt Gustav Rau zu danken, der sich zu Lebzeiten mit fürsorglichem Engagement um Kinder in Afrika gekümmert hatte. Die Sammlung ist als Dauerleihgabe dem Arp Museum anvertraut, das deshalb für seine Präsentationen in der Kunstkammer Rau immer wieder aus dem Vollen eines Jahrhunderte übergreifenden Meisterwerke-Bestandes schöpfen kann.


Infos: >>www.arpmuseum.org

Andreas Pecht


(Erstabdruck/-veröffentlichung außerhalb dieser website
am 17. Januar 2015)

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