Willkommen bei www.pecht.info
Artikeldienst von Andreas Pecht • freiberuflicher Publizist/Journalist
homezur Startseite eMail an Autor • eMail to author • contact auteureMail an den Autor Seitenübersicht • sitemap • Plan du siteÜbersicht sitemap Seite drucken • site print • imprimer siteArtikel drucken

Geschrieben im Juni 2014:
Guten Tag allerseits,
 
25. Juni 2014

Über Koblenz brütet die nachpfingstliche Rekordhitze. Im neuen Anbau des Stadttheaters herrschen indes halbwegs erträgliche Arbeitstemperaturen. Gearbeitet wird in diesen letzten Tagen der Spielzeit 2013/14 noch emsig. Zwar sind die inhäusigen Premieren längst durch. Doch steckt das Theater jetzt in den Vorbereitungen für einen besonderen Brocken zum Abschluss dieser fünften Saison unter der Intendanz von Markus Dietze: das Musical „Hair”, aufzuführen in des Hausherrn eigener Regie ab 10. Juli auf der Festung Ehrenbreitstein. Weshalb unser Fünf-Jahres-Gespräch mit der Frage beginnt, was denn die Inszenierungsarbeit im Theater von derjenigen für die Festungsbühne unterscheidet.
Ein Gespräch über fünf Jahre Dietze-Intendanz (hier)

                                         ***

Bei Diskussionen über die aktuelle Entwicklung im Irak tauchen derzeit die folgenden Fragen immer wieder auf:
Wie kann es sein, dass angeblich nur 10000 bis maximal 20000 ISIS-Kämpfer die mehrere hunderttausend Mann starke reguläre Armee des Irak vor sich hertreiben?
Wie kann es sein, dass ISIS nach Vertreibung der Armee ein "erobertes" Gebiet größer als das halbe Deutschland "beherrscht"? ∇ Anmerkungen zum Thema (hier)


24. Juni 2014

„Darf man Fußball auch hassen?” Mit dieser Schlagzeile ging mein Leib- und Seelenblatt „Die Zeit” in die erste WM-Woche. Hassen – das finde ich ein bisschen arg, verehrte Kollegen/innen. Auch wenn angesichts der derzeitigen Massenwelle schier narrischer Liebe zur Kickerei die Betrachtung des emotionalen Gegenteils publizistisch nahe liegt. Auch die Monatskolumne "Quergedanken" kommt an der aktuellen Fußballeritis natürlich nicht vorbei. Zwischen all dem Pallaver um Blatter, Beckenbauer, Zwanziger, und trotz Dauerbeorgelung mit fußballerisch aufgemotzter Werbung für Getränke, Autos, Klopapier etc. pp darf ich nicht ganz ohne Staunen über mich selbst die Kolumnenüberschrift ausrufen:
 "Heureka! Der Ball ist rund" (hier)

                                        

20. Juni 2014

"Begeben wir uns nun, den Spuren der Geschichte folgend, auf eine Rheinreise stromabwärts durch das Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal: von dessen südlicher Pforte zwischen Rüdehseim und Bingen zu dessen nördlichem Portal zwischen Deutschem Eck und Festung Ehrenbreitstein in Koblenz."

Mit diesem Satz endet der Prolog des GDKE Bildführers "Welterbe Oberes Mittelrheintal". Die 36-seitige, reich bebilderte und von mir betextete Broschüre im Format DinA4 ist dieser Tage im Verlag Schnell & Steiner erschienen und für 5 Euro im Buchhandel erhältlich. Sie stellt eine sich über 65 Flusskilomter erstreckende Region vor, in der sich Natur, Geschichte, ein reiches kultur- und bauhistorisches Erbe mit romantischer Empfindsamkeit verbindet. Ein Tal, das seit der Antike Engstelle des bedeutendsten Verbindungs- und Handelsweges zwischen Süd- und Nordeuropa war. Eine Wasserstraße, die zugleich mehrfach Schicksalhafte West-Ost-Frontlinie im Zentrum des Kontinents darstellte. Eine Gegend auch, in der Fürstbischöfe von Mainz, Trier und Köln, die Grafen von Katzenelnbogen, Hessen-Nassau und Hessen-Darmstadt, die Klöster Prüm und Siegburg, das Reich, Reichsstädte und allerhand örtliche Vögte, Lehnsherrn, Vasallen über Jahrhunderte jeder gegen jeden um Macht und Pfründen stritten.

"Welterbe Oberes Mittelrheintal" ist seit 2011 das vierte Heft aus meiner Feder in der Reihe der GDKE-Bildführer. Zuvor sind schon erschienen: "Festung Ehrenbreitstein", "Schloss Stolzenfels" sowie im vergangenen Jahr "Schloss Villa Ludwigshöhe". Alle ebenfalls bei Schnell & Steiner, alle im Handel - und alle weder touristische Werbebroschüre noch kulturwissenschaftliches Elaborat, sondern für jeden Interessierten gut lesbare knappe Einführung in den jeweiligen Gegenstand.    

16. Juni 2014

Seilbahn Koblenz, Mittelrheinbrücke, Hotel auf dem Loreley-Plateau, Windräder auf den Höhen entlang des Mittelrheintales: In Rheinland-Pfalz kennt man die Interessenskonflikte gut, die sich in einer Region mit Unesco-Welterbestatus ergeben können. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Erhalt eines herausragenden universellen Werts mit der Weiterentwicklung lebendiger Kulturlandschaft stand jetzt im Zentrum eines Symposiums auf der Festung Ehrenbreitstein. Unter der Überschrift „Kulturlandschaften im Welterbe” befassten sich Fachleute aus ganz Deutschland mit dieser keineswegs bloß den Mittelrhein bewegenden Frage.
∇ Zum Bericht über das Symposium (hier)

                                         ***

Intendant Peter Nüesch hat den Burgfestspielen Mayen einen „Sommernachtstraum” in den Hof der Genovevaburg inszeniert, der breitem Publikum wie passionierten Shakespeare-Liebhabern Freude machen kann. Ein sorgsam geführtes Ensemble bietet im 450. Geburtsjahr des englischen Dramatikers dessen bekannteste Komödie als schön ausbalanciertes Spiel zwischen sprühender Humorigkeit und poetischer Fantastik. Zwar wird hier eine eher traditionelle Spielmanier gepflegt, die an deutschen Stadt- und Staatstheatern kaum mehr zu finden ist. Aber warum nicht? Wenn, wie in diesem Fall, handwerklich gut gemacht, kommt das der Vielfalt unserer Theaterlandschaft zustatten.
∇ Zur Premierenkritik (hier)


13. Juni 2014

Es ist immer traurig, wenn Menschen zu früh sterben. Bei Frank Schirrmacher kommt hinzu, dass wir gerne erlebt hätten, wohin er sich im Alter entwickelt. Denn er war in den letzten Jahren einer der interessantesten unter jenen im Grunde konservativen bürgerlichen Geistern, die angesichts der ökonomistischen Entwicklung der (digitalen) Zivilisation zusehends zu sehr weitreichend systemkritischen Positionen gelangt sind.

04. Juni 2014

Nun gut, die neuen Herren des Nürburgrings von der Firma Capricorn haben sich bei der Trennung von Marek Lieberbergs "Rock am Ring" anscheinend mehr gedacht als ich zunächst vermutet hatte (s. unten Eintrag vom 31. Mai). Den jüngsten Verlautbarungen von Capricorn und ihrem Kultureventpartner DEAG lässt sich entnehmen, dass man sich immerhin der Traditionsbedeutung des Festivals bewusst ist und deshalb, angeblich, an seinem Wesen im Prinzip erstmals gar nichts ändern will. Unter dem neuen Namen "Grüne Hölle" wollen die neuen Veranstalter das alte Lieberberg-Konzept ab 2015 zum gewohnten Termin einfach weiterführen.

∇ Dazu ein paar Anmerkungen (hier)

Und weitere Infos:
>>Nachrichtenhintergrund vom Tage (Rhein-Zeitung)
>>Interview mit DEAG-Chef Schwenkow (Spiegel online)
>>Interview mit Marek Lieberberg (Spiegel online)
>>Kommentar (Kölner Stadtanzeiger)

02. Juni 2014

Das Große Haus des Wiesbadener Staatstheaters für drei Gastspielabende restlos ausverkauft. Vor dem Eingang noch etliche Leute, die auf frei gewordene Karten hoffen. Und am Ende der Vorstellungen katapulieren Beeindruckung und Dankbarkeit das Publikum aus den Sitzen zu Standing Ovations. So geht das nun seit Jahren allüberall, wo das Tanztheater Wuppertal auftritt. Der Ansturm gilt den Stücken einer Choreographin, die schon zu Lebzeiten Legende war und seit ihrem Tod 2009 schierer Mythos geworden ist: Pina Bausch. Zum Abschluss der diesjährigen Maifestspiele in Wiesbaden kam mit „Vollmond” eines ihrer späten Werke zur Aufführung. 2006 entstanden, avancierte es binnen kürzester Zeit zum Klassiker des zeitgenössischen Tanztheaters – wie über die vier Jahrzehnte zuvor schon „Frühlingsopfer”, „Café Müller”, „Kontakthof”, „Nelken”,  „Viktor” und andere Bausch-Kreationen.
∇ Zur Gastspielbesprechung (hier)

                                     ***

Neue Entwicklung in Sachen Nürburgring/Rock am Ring: Ringbetreiber Capricorn hat sich als Nachfolger für den gekündigten Veranstalter Marek Lieberberg und dessen Festival Rock am Ring dem Vernehmen nach den Entertainment-Konzern DEAG an Bord geholt.
>> aktuelle Nachrichten (hier)
>> Hintergrund (hier)

                                      ***

Die Dominanz klassisch-romantischer Handlungsballette a la Schwanensee, Dornröschen, Cinderella mit ihrer märchenertigen Erzähloberfläche ist vorbei. Damit fehlt dem zeitgenössischen Ballett aber ein wesentliches Element, auch kindliches Publikum in seinen Bann zu ziehen. Denn die meisten Themen und Ansätze im Regelprogramm ernsthafter Moderne-Tanzkunst bleiben dem kindlichen Verständnis verschlossen. Damit wächst für Tanzsparte der Druck, einen speziellen Zugang zur jüngsten Publikumsschicht zu finden. Für die Compagnie von Steffen Fuchs am Theater Koblenz ist das Neuland. Mit dem kleinen Tanzschauspiel „In 80 Tagen um die Welt” nach Jules Vernes Roman macht sie einen ersten Schritt – und lädt Kinder ab 10 Jahren ein, sie auf diese Abenteuerfahrt zu begleiten. ∇ Zur Premietrenbesprechung (hier)
 

                                      ***

Anschluss Mai 2014


31. Mai 2014

Manchmal kann man sich nur an den Kopf fassen angesichts der Instinktlosigkeit, die einige Geschäftsleute befällt, sobald es um die Aussicht auf ein paar Prozentpunkte mehr Profit geht. Da fällt den neuen Besitzern des Nürburgrings, der Firma Capricorn, nichts besseres ein, als mit Rock am Ring die einzige (nichtautomobile) Massenveranstaltung in die Tonne zu treten, die dort seit 29 Jahren kontinuierlich und zuverlässig funktioniert. Mehr noch: Die Businessmen von Capricorn legen eine völlige Taubheit und Blindheit an den Tag für den ideellen Wert der über drei Jahrzehnte gewachsenen Verbindung zwischen deutscher/internationaler Jugendkultur und Eifelrennstrecke. Die Herren scheinen von allen guten Geistern verlassen, ihr Regiment über den Nürburgring mit einem solch brachialen Schritt der Traditionszerschlagung zu beginnen - und sich damit vom Start weg den Ruf lupenreiner,  kaltschnäuziger und kulturbaunausiger Profitgeier einzuhandeln. Herrschaften, hat euch das niemand gesagt: "Rock am Ring" in der Eifel ist/war der Primus unter den deutschen Festivals, jährlich legendäres Hochamt und innovativer Trendsetter für die Jugendmusikkultur weit über  Deutschland hinaus seit dem Flüggewerden der ersten Post-68er-Generation. Solch eine Marke, solch einen Mythos, solch eine ehrwürdige INSTITUTION barbiert man nicht leichtfertig über den Löffel kurzfristiger Gewinnoptimierung!

Bleibt noch ein kleiner Rest von Hoffnung, dass es sich beim Aus für Rock am Ring nur um den beißenden Pulverdampf einer Zockerschlacht um die Neuaufteilung der Pfründe zwischen Lieberberg und Capricorn handelt, an deren Ende eine Friedensschluss im Interesse der Rockkultur steht. Falls nicht, hätte sich Capricorn gewaltig ins eigene Knie geschossen. Der avisierte Nachfolger für Rock am Ring unter anderem Namen und mit anderem Veranstalter müsste schon ein richtiger Hammer von Festival sein, um das jetzt in den Brunnen geworfene Kind vielleicht irgendwann irgendwie da wieder rauszukriegen.
>>Nachrichtenhintergrund (hier)


30. Mai 2014

Bei den Maifestspielen im Staatstheater Wiesbaden war jetzt eine der umstrittensten Berliner Inszenierungen dieser Spielzeit zu Gast: Tschechows „Kirschgarten”, am Maxim Gorki Theater eingerichtet von Nurkan Erpulat. Die Arbeit des seit 1998 in Deutschland lebenden  türkischen Regisseurs weist ähnlich wie die Mainzer „Kirschgarten”-Premiere vergangenes Wochenende eine Neigung zu Boulevardeskem auf. Doch sprengen die Berliner diese Manier und gelangen zu einer zwar radikalen, aber ernsthaften Übertragung Tschechow'scher Thematik auf die Gegenwart.
∇ Zur Gastspielkritik (hier)


28. Mai 2014

Eigentlich haben Stadt- und Staatsheater bald Sommerpause. Bei drei großen im Rhein-Main-Gebiet gilt das allerdings nur fürs Publikum. Es wird dann auch am einzigen rheinland-pfälzischen Staatstheater in Mainz sowie an den hessischen Staatstheatern in Wiesbaden und Darmstadt keine Vorstellungen geben. Ruhe dürfte dort dennoch kaum eintreten. Grund: sprichwörtliches Stühlerücken. Wie bei Intendanzwechseln üblich, sind die damit verbundenen Änderungen in der kurzen Übergangsphase von einer zur nächsten Saison zu implementieren. Und neue Intendanten treten mitsamt neuen Leitungsteams und weitgehend neuen Ensembles in allen drei Häusern den Dienst an. So viel Wechsel auf einen Schlag gab es in Rhein-Main noch nie.
∇ Zum Artikel "Stühlerücken in Rhein-Main" (hier)

                                      ***

Weiter zurück hier:                                        

2014-05-31 "Guten Tag allerseits"
im Monat Mai 2014


2014-04-30 "Guten Tag allerseits"
im Monat April 2014


 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
nebenstehender neuer Artikel (s. linke Spalte Startseite)
Andreas Pecht

 

Wer oder was ist www.pecht.info?
 
Sie finden hier für jedermann frei zugänglich eine Auswahl von Artikeln aus meiner Feder: aktuelle wie ältere, mit regionalen Bezügen zum Großraum zwischen Köln und Frankfurt oder von allgemeiner Bedeutung.

Die jeweils jüngsten Texte können Sie einzeln über die Leiste Neue Artikel/Texte am linken Rand der Startseite aufrufen, ältere Artikel über die Buttons  Archiv/Backlist oder Suchmaschine am Kopf dieser Seite ansteuern. (Das Archiv umfasst hauptsächlich Texte, die seit Einrichtung von www.pecht.info im Frühjahr 2005 entstanden sind. Artikel aus den Jahren zuvor sind bislang nur sporadisch erfasst.)

Die meisten Texte wurden und werden in Tageszeitungen, Fach- und Szenezeitschriften oder Diskursforen veröffentlicht, einige als Rundfunkbeiträge gesendet, andere als Veranstaltungsvorträge gehalten. Seit 1. Oktober 2007 eingestellte Artikel tragen am Ende einen Vermerk, der ausweist, ob und wann der Text erstmals in einem öffentlichen Fremdmedium publiziert wurde.

Die Homepage ist kein Nachrichtendienst, wird aber regelmäßig mit neuen – Hintergründe ausleuchtenden, kritisch analysierenden und meinungsfreudigen -  Artikeln zu Themen des laufenden Kultur- und Zeitgeschehens beschickt.

Die Homepage dient gleichermaßen als Leseangebot für  die Allgemeinheit wie als professioneller Artikeldienst für die Medien.

Privatleser können kostenlos zugreifen,  gebeten wird um einen freiwilligen Obolus.
Was ist Ihnen ein unabhängiges www.pecht.info wert?  »
Die Weiterverbreitung der Artikel durch Zeitungen, Zeitschriften, Bücher, Rundfunk und Internet-Dienste ist ausdrücklich erwünscht, aber nur mit Zustimmung des Autors und gegen Honorar erlaubt.
Hinweise für die Presse  »
Sie können Sich per eMail-Rundschreiben über Neuerscheinungen auf pecht.info informieren lassen!
Abo eMail-Rundschreiben Neuerscheinungen  »

Diesen Artikel weiterempfehlen was ist Ihnen dieser Artikel
und www.pecht.info wert?
 

eMail an Autor • eMail to author • contact auteureMail an den Autor
eMail an webmaster • eMail to webmaster • contact webmastereMail an webmaster Seitenanfang • go top • aller en-hautan den Anfang Seite drucken • site print • imprimer siteArtikel drucken