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2014-08-01 Anmerkung:

 

Nun kostet auch die online-Zeitung
Geld. Richtig so!

 
ape. Meine regionale Frühstückszeitung, die in Koblenz herausgegebene Rhein-Zeitung, hat ihr publizistisches Angebot im Internet komplett auf kostenpflichtig umgestellt. Und das mit bemerkenswerter Radikalität. Abonnenten der Printausgabe haben freien Zugriff auf das online-Angebot. Jeder andere online-Nutzer muss zahlen, sei es für ein festes online-Abo oder für einen zeitlich begrenzten Zugang (wahlweise Tag oder Monat). Mit seiner Entschlossenheit reiht sich dieser Vorstoß ziemlich weit vorne ein in die aktuelle Vielzahl der Überlegungen, Bemühungen, Versuche, Modelle der Zeitungs-/Internetverlage, von den Konsumenten journalistischer Produkte auch im Internet einen angemessen Preis zu verlangen.

Schwer tun sich alle Verlage damit, weil eben auch alle über Jahr und Tag  mit Verve daran beteiligt waren, das Publikum an eine Online-Umsonst-Kultur zu gewöhnen. Die steckt nun tief drin im kollektiven Bewusstsein, hat die alte Selbstverständlichkeit verdrängt, wonach gute Arbeit ordentliches Entgeld verdient und für ihre dauerhafte Fortsetzung auch unabdingbar benötigt. Wie tief dieser Kulturwandel gegriffen hat, merke ich an meiner eigenen Website: Der Bitte, meine Arbeit gelegentlich mit einem freiwilligen Obulus zu honorieren, kommt nur ein marginaler Anteil der täglich 500 bis 2500 Seitenbesucher nach. Mehr als ein sehr kleines Taschengeld ist auf diesem Wege nicht zu erwirtschaften.

Deshalb begrüße ich es ausdrücklich, dass vor allem die großen Publikumszeitungen sich nun um eine Kehrtwende hin zum Normalen bemühen - und mit der Wiederinkraftsetzung des Prinzips "Ware/Leistung gegen Geld" vielleicht den Weg dafür spuren, dass auch kleinere journalistische Einheiten irgendwann wieder zu angemessener Honorierung durch das Publikum kommen. Denn die Sache ist doch ganz einfach: Wenn Qualitätsjournalismus nichts mehr einspielt, wird es ihn nicht mehr lange geben. Auch die Mitglieder der schreibenden Zunft müssen schließlich von etwas leben.

Ein Gedanke noch anbei, gerichtet an die Verlage, die nun Paywalls und anderen Systemen kostenpflichtige online-Angebote durchsetzen: Was dort an Geld verdient wird, gehört euch nicht alleine; ein angemessener Anteil ist auch an die freien Mitarbeiter durchzureichen, die für euch tätig sind.
                                                                                    Andreas Pecht


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