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2014-05-12b Kurzkommentar:

AKW-Betreiber wollen Kosten und Risiken des Anlagenrückbaus der Allgemeinheit aufbürden
 

 

Offenbarungseid in Sachen
Atomenergie


 
ape. Hat jemand etwas anderes erwartet? Natürlich musste irgendwann ein Vorstoß der Energiekonzerne erfolgen, die gewaltigen Kosten für Abriss und Entsorgung der alten Atommeiler sowie für Lagerung des Atommülls dem Staat, sprich: der Allgemeinheit aufzubürden. Schließlich waren diese Kosten niemals korrekt in die Wirtschaftlichkeitsanalysen und Rentabilitätsbilanzen für den Atomstrom eingerechnet worden. Weshalb dieser Vorstoß auch ohne Energiewende gekommen wäre, spätestens in dem Moment, da eine größere Zahl ausgelutschter AKWs zum Abwracken angestanden hätte. Also im Laufe der nächsten 20 Jahre. Nun wollen sich die Herrschaften aus der Verantwortung stehlen für das, was sie dem Land eingebrockt haben. Und woran sie über Jahrzehnte bestens verdienten -  unter der verlogenen Voraussetzung, Atomstrom sei eine saubere, sichere, unbegrenzte, überaus wirtschaftliche und für den Verbraucher kostengünstige Form der Energieversorgung.

Wirtschaftspolitisch bedeutet das jetzige Verlangen der Konzerne schlicht und ergreifend: Im Nachhinein würde rückwirkend für das gesamte deutsche Atomstromzeitalter von der Allgemeinheit eine (weitere) AKW-Subvention gezahlt, deren Größenordnung die EEG-Umlage wie Peanuts aussehen ließe. Denn die staatlich erzwungenen 35 Milliarden Euro Rückbau-Rücklage der Kraftwerksbetreiber werden sich sehr schnell als völlig ungenügend erweisen. Ein Betrag dieser Größenordnung würde wohl nicht mal hinreichen, auch nur die Asse zu sanieren und endlich ein Atomendlager auf die Beine zu stellen. (Aber für diese beiden Projekte hat sich ja sowieso der Staat schon weitgehend in Haftung nehmen lassen.) Hätte man die wahren Atomkosten, also auch Atommüllentsorgung/-endlagerung sowie AKW-Rückbau, von vornherein in den Strompreis für Endverbraucher eingearbeitet, es wäre womöglich nie zu einem nennenswerten Ausbau der Atomstromproduktion gekommen - weil viel zu teuer.

Die Chuzpe der Energiemagnaten ist so maßlos wie die Unverschämtheit jener Banken, die sich jüngst von den Bürgern aus ihrem mit eigener Gierhand herbeigezockten Bankrott retten ließen.                                     

Andreas Pecht

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