Thema Musik
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2013-10-05c Festivalbilanz:


Mittelrhein Musik Festival verzeichnete 2013 starke Zuwächse


Sechs Konzerte mit der Rheinischen Philharmonie trugen zum Erfolg bei



ape. Koblenz.   Beim Abschlusskonzert des 13. Mittelrhein Musik Festivals konnte das Leitungsduo Ulrike Piel und Frank Lefers in der Schönstätter Pilgerkirche Vallendar erfreut vermelden: Insgesamt gut 9500 Besucher hatten die 24 hochkarätig besetzten Veranstaltungen des Festivals an diversen Spielstätten im und ums Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal im Sommer 2013 genossen. Zu dieser deutlichen Steigerung gegenüber dem Vorjahr (7500) hat die Rheinische Philharmonie mit sechs Konzerten in unterschiedlicher Besetzung das Ihre beigetragen.                                        

Guter Tradition folgend, bestritt das Staatsorchester auch diesmal wieder das Eröffnungskonzert. Allerdings in einer bislang noch nie praktizierten Konstellation: Der Abend am 17. Mai führte die Rheinische mit dem Koblenz International Guitar Festival zusammen, das 2013 seinen 20. Geburtstag feiern konnte. Mit 900 Zuhörern stieß das Gitarrenfestival in der Rhein-Mosel-Halle in eine für seine Verhältnisse ungewohnte Größenordnung vor. Das Orchester durfte sich seinerseits über einen hohen Anteil junger Besucher im Publikum freuen. Eine win-win-Situation, die künstlerisch schließlich auch klassische Musikfreunde restlos überzeugte, die zuvor noch skeptisch waren, ob die Sologitarren von Manuel Barrueco und Goran Krivokapic mit dem Sinfonieorchester eine gute Paarung abgeben. Sie gaben! Weshalb für den Sommer 2014 neuerlich ein Kooperationskonzert der beiden Festivals anvisiert wird.

Tags darauf, am 18. Mai, überzeugte das Rhine Phillis Orchestra unter Leitung von Dave Horler 750 Jazzfreunde im Retirierten Graben der Festung Ehrenbreitstein. Wie bei (fast) allen Open-Air-Veranstaltungen des 2013er Mittelrhein Musik Festivals, spielte auch an diesem – vom Koblenzer  Theaterindentanten Markus Dietze launig moderierten – Abend das Wetter mit. Im Vorfeld allerdings schien das Konzert vom Pech verfolgt, als nach der ursprünglich engagierten Solistin auch noch der eingesprungene Ersatz erkrankte. Schließlich übernahm kurzfristig Eva Mayerhofer den Gesangspart und löste ihre Aufgabe ebenso mit Bravour wie Dave Horler. Der renommierte Jazzposaunist und Bandleader war ganz bei der Koblenzer Sache, obwohl zeitgleich seine Tochter Natalie in Malmö beim Eurovision Song Contest antrat (und unterging).

Die einzige wetterbedingte Verlegung im 13. Festivaljahrgang traf ausgerechnet die jüngsten Musikfreunde: Am Fronleichnamstag (30. Mai) musste das Kinderkonzert „Peter und der Wolf“ vom regendurchweichten Garten des Koblenzer Schlosses ins Görreshaus umziehen. Genauer gesagte: Beide Konzerte, denn wegen der großen Nachfrage hatte die Festivalleitung entgegen der ursprünglichen Planung am selben Tag gleich noch einen zweiten Durchgang angesetzt. Und beide waren ausverkauft.

Mehr Wetterglück war dem Festival-Evergreen „Picknick & Klassik im Park“ am 7. Juli in Bad Salzig beschieden, obwohl es im Vorfeld gar nicht so aussah. Wochenlang hatte es bis dahin bei unangenehmer Dauerkühle geregnet. Der Veranstaltungstag selbst gab sich dann indes unerwartet freundlich – wurde gar zum Auftakt der großen Hitzeperiode des 2013er Sommers. Der Boden im Kurpark war freilich derart aufweicht, dass die Stadt ihn teils mit Split stabilisieren musste. Für das wettererfahrene Publikum in Bad Salzig kein Grund, sich die musikalische Picknick-Atmosphäre vermiesen zu lassen: Wie in den Vorjahren rückte es mit kleinen und großen Verpflegungskörben, ja ganzen Speisetafeln nebst Kronleuchtern an. Knapp 800 Besucher ließen es sich zu Musical- und Chansonklängen aus „Paris – Berlin – New York“ wohlsein, die Sängerin Carry Sass und eine bestens aufgelegte Rheinische Philharmonie unter Hannes Ferrand boten.

„Wagner für Kinder“: Das ist gewiss keine leichte Aufgabe. Aber ein neunköpfiges Ensemble aus Musikern der Rheinischen, Mezzosopranistin Monika Mascus, zwei hiesige Schulchöre und Moderator Dirk Zimmer lösten sie am 18. August des Wagner-Jahres 2013 auf einnehmende Art. Johannes Schmitt, Notenarchivar beim Koblenzer Orchester, hatte Teile des „Fliegenden Holländers“ für diese spezielle Besetzung neu arrangiert. Und der Veranstaltungsort – das Gewölbe des Kelterhauses Osterspai, in dem man sich fühlen konnte wie im Bauch eines alten Schiffes – tat ein Übriges, die mystische Geschichte für junge Zuhörer mitreißend erlebbar zu machen.

Zum Abschluss des Mittelrhein Musik Festivals 2013 kam dann unter Leitung von Daniel Raiskin ein großer Klankörper aus Staatsorchester Rheinische Philharmonie, Mainzer Domkantorei und vier Gesangsolisten von Rang zusammen. Im 200. Geburtsjahr Giuseppe Verdis erlebten gut 600 Zuhörer in der Pilgerkirche Vallendar dessen „Messa da Requiem“ als tief bewegendes Klassikkonzert von erlesener Güte. (∇ ausführliche Konzertbesprechung hier)              Andreas Pecht



(Erstabdruck/-veröffentlichung außerhalb dieser website
Woche 40 im Oktober 2013)


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