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Geschrieben im Oktober 2012:
Guten Tag allerseits,
 
30. Oktober 2102

Was will der Künstler uns sagen? Selbst wer weiß, dass diese populäre Frage den Erstzugang zu Kunstwerken eher erschwert  als erleichtert, wird sie nie ganz los. Lange hält sich der Zuseher jetzt auch am Staatstheater Wiesbaden damit auf, die im dreiteiligen Ballettabend „Made in Love“ verarbeiteten philosophischen Botschaften enträtseln zu wollen. Vergebens. Ballettchef Stephan Thoss will zu viel des Klugen, und Tänzer Giuseppe Spota tut es ihm bei seiner ersten großen choreographischen Arbeit gleich. Zur Premerienkritik (hier)

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Von Zeit zu Zeit hör' ich den Alten gern: Heiner Geißler. Je älter der CDU-Mann wird, umso renitenter, und um so ruppiger posaunt er umbequeme Wahrheiten über den kapitalistischen Gang der Dinge in die Welt. Die Frühstückzeitung zitiert heute einen herrlich pointierten Ausspruch, den er jetzt bei einer Pressekonferenz des rheinland-pfälzischen DGB abgelassen hat:
"Es gibt Geld wie Dreck auf der Welt. Es haben nur die falschen Leute". 


28. Oktober 2012

Die Juli-Ausgabe meiner Monatskolumne "Quergedanken"
(∇ hier) hatte unter der Überschrift "Fortschrittsmärchen" u.a. davon erzählt, wie Freund Walter in den Fallstricken des liberalisierten Telekommunikationsmarktes zur Weißglut getrieben wurde. Wer das damals für übertrieben hielt, dem sei gesagt: Ist Gang und Gäbe - und es geht sogar noch doller. Das bezeugen die Erlebnisse von Kollegin Silke Burmester mit Vodafone, die sie jetzt in ihrer S.P.O.N.-Kolumne auf spiegel-online wunderbar auseinanderdröselt. >>weblink hier  

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Ballettfreunde müssen sich bis zur Kritik der neuen Wiesbadener Produktion "Made in Love" von Stephan Thoss/Giuseppe Spota noch einen Tag gedulden:  Der Tod von Hans Werner Henze bindet meine Kräfte an anderer Stelle.


26. Oktober 2012

Das Land Rheinland-Pfalz hat jetzt für gleich drei Elemente den  Antrag auf Aufnahme in die nationale Bewerbungsliste für den UNESCO-Welterbestatus gestellt. Da wären, erstens, die  "SchUM"-Städte Worms, Speyer, Mainz als im Mittelalter eng verbundene Trias bedeutender jüdischer Gemeinden mit ihren diesbezüglichen Denkmälern. Da wären, zweitens, die romanischen Dome von Worms und Mainz, die in den Welterbestatus des Speyrer Doms einbezogen werden sollen. Und schließlich ist da die Sayner Hütte bei Bendorf (nahe Koblenz), von der die Antragsteller glauben, dass sie als herausragendes Industriedenkmal des frühen 19. Jahrhunderts welterbe-würdig ist. Warum, darüber gibt der Artikel  "Eine Zeitreise zur Sayner Hütte" (hier) Auskunft.

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Werbung bringt immer wieder, oder eigentlich fortlaufend, die "schönsten" Beispiele für besonders abstruse Entwicklungen des ökonomisierten Zeitgeistes hervor. Einige dieser Beispiele greift die Monatskolumne "Quergedanken" unter dem Titel
"Wer ist denn da meschugge?" (hier)
auf.     

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Dümmliche Chuzpe, geboren aus der Arroganz der Macht: Das war es vielleicht, was den CSU-Pressesprecher verleitete, eine Handlungsanweisung in die Tat umzusetzen, von der ihm jeder nicht vollends bekloppte Journalist vorweg hätte sagen können: Das ist ein Befehl, beruflichen Selbstmord zu begehen. Meine Zunft steht dem Vorgang ziemlich fassungslos gegenüber, so viel Selbstüberschätzung und Welt- wie Demokratiefremdheit steckt drinnen. Weshalb jetzt schon Theorien umgehen, der eigentlich als gar nicht so doof bekannte Herr Strepp sei Opfer einer CSU-internen Ranküne geworden, die auf Schaden für Seehofer zielt. Wer aber hätte im Augenblick bei der Bayernpartei ein Interesse daran, dem CSU-Chef  auf diese Weise  ans Bein zu pinkeln? Und wer hätte solch eine Absicht eher durchblicken und sich wappnen können als eben Strepp? Sehr rätselhaft das alles.
   

25. Oktober 2012

Wer keine satelliten- oder netzgestützte Automatik-Chronographen hat, der fummelt am letzten Sonntag im März seine Uhren um eine Stunde vorwärts, am letzten Sonntag im Oktober wieder eine Stunde zurück. Jedes Jahr der gleiche Zirkus. Jedes Jahr zweimal auch Kuddelmuddel im persönlichen Biorhythmus.  Und wofür der ganze Umstand mit der Zeitumstellung? Für nichts und wieder nichts.  Braucht jemand noch die Winterzeit? Nö. Also weg damit!
Dazu ein launiger Zwischenruf (hier)


18. Oktober 2012

In Deutschland kriegen wir recht wenig mit von dem, was vor allem auf den Straßen Griechenlands, Spaniens und Portugals los ist. Dort vergeht kein Tag ohne allgemeine Massenproteste und/oder Protestaktionen spezieller Bevölkerungsgruppen gegen den "Sparkurs" infolge der Finanzkrise. Noch weniger erfahren wir darüber, wie fatal dieser Kurs sich auf die Lebensbedingungen der breiten Bevölkerung auswirkt. " Sparen, Staatsschulden abbauen, reformieren, konsolidieren" - der von hiesigen Medien aus den polit-ökonomischen Lenkungssphären Europas übernommene Sprachgebrauch verdeckt ziemlich erfolgreich eine ganz schlichte Tatsache, an die man wieder und wieder erinnern muss: Die unteren drei Viertel der Gesellschaften sollen für einen Schuldenberg geradestehen, von dessen Aufhäufung das obere vierte Viertel den größten, teils alleinigen Nutzen hatte.

Die einfachen Leute zahlen für diese Schulden in Form von Lohnsenkungen und Rentenkürzungen, die sich bei den Empfängern inzwischen zu 25 bis 40 oder noch mehr Prozent Kaufkraftverlust aufsummieren. Sie zahlen mit Arbeitslosigkeit, mit immer weiter um sich greifendem Ausschluss von der medizinischen Versorgung, mit verrottendem Bildungswesen und einer verlorenen Jugendgeneration. Sie bezahlen so für eine Staats-, Wirtschafts- und Finanzpolitik, der das Wohl des Gemeinwesens wenig bis nichts zählte, stattdessen Profitmaximierung, Pfründesicherung und Steuerentlastung (gar -befreiung) für die Oberklasse Maßstab des Denkens und Handelns waren/sind.

Ist das eine allzu grobe Vereinfachung in Wahrheit viel komplexerer Verhältnisse? Ja, es ist ein grobe Vereinfachung, aber sie kommt der Wahrheit wesentlich näher als das von realen Lebensumständen absehende, scheinbar sachlich-fachlich-neutrale Gerede über "Sparkurs, Staatsschuldenabbau, Finanzkonsolidierung...". Wer muss wie warum und in wessen Interesse jetzt bluten? Das ist die eigentliche Frage.   
  

15. Oktober 2012

Dante Alighieris mittelalterliches Versepos „Die göttliche Komödie“ zum Bühnendrama ummodeln? Schon die Absicht wäre Größenwahn. Weshalb Textbearbeiter und Regisseur Thorleifur Örn Arnarsson es jetzt in Mainz erst gar nicht ernsthaft versucht. Von der ursprünglich auf 100 Gesänge verteilten Reise Dantes durch Hölle und Fegefeuer ins Paradies bleibt am Staatstheater eine 90-minütige Kontrastmixtur aus Kabarett und drastischer Höllenpein.

Zur Premierenkritik (hier)


12. Oktober 2012

Zwiespältige Reaktionen auf die Vergabe des Literaturnobelpreises an den Chinesen Mo Yan. Die Zustimmung bezieht sich auf die literarische Dimension seines Werkes. Die Einwände sind überwiegend politischer Natur und kritisieren Mo Yan als einen, der sich mit dem autoritäten Regime Chinas arrangiert habe. Mal davon abgesehen, dass dieses Arrangement nicht spannungsfrei ist, insofern des Autors literarischer Blick auf die Verhältnisse in der chinesischen Provinz durchaus "anstößige" Elemente keineswegs staatsgefälliger  Art enthält: Wollte man Nobelpreise nur an direkt system- und regimekritische Schriftsteller vergeben, mindestens die Hälfte der bisherigen Entscheide müssten widerrufen werden - etwa auch der für Thomas Mann. So gern ich es sehe, wenn Literaten, Künstler überhaupt, sich auch mit ihrer Kunst politisch einmischen, so ist politisch-gesellschaftliche Renitenz doch nicht in jedem Fall  Grundbedingung für die Schaffung großer Kunst.

Kurzkommentar zum Literaturnobelpreis 2012 (hier)
 
   

09. Oktober 2012

Auf 100 Minuten wurde jetzt in Wiesbaden Gotthold Ephraim Lessings „Miß Sara Sampson“ eingekocht. Doch Ricarda Beilharz (Regie/Bühne) ist im Staatstheater einer jener seltenen Abende gelungen, die selbst beim abgebrühten Betrachter feuchte Augen und weiche Knie hinterlassen. Nicht, dass das Trauerspiel von 1755 auf wohlfeile Rührseligkeit getrimmt wäre. Es zeigt vielmehr in hoher Verdichtung, wie Menschen aneinander leiden können – und das mit wahrhaft anrührender Spielkunst.
Zur Kritik (hier)


08. Oktober 2012

Was würde Pascal Touzeau aus „Schwanensee“ machen? Neugierde und Skepsis zugleich rumorten durchs Mainzer Staatstheaters. Dass dessen Tanzkompagnie den Ballettklassiker nach Geist und Stil seiner Entstehungszeit im späten 19. Jahrhundert reproduziert, erwartete wohl niemand. Umso erstaunlicher: Das ballettmainz erzählt zwar eine andere Geschichte als das Original, aber eine atmosphärisch derart romantische und tänzerisch klassische Choreografie hat man von seinem Chef hier noch nicht gesehen.
Zur Premierenkritik (hier)

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Wenn die Erinnerung nicht täuscht, sind es heute auf den Tag
25 Jahre, dass ich begann, mein Brot als hauptberuflicher Journalist zu verdienen. Im Oktober 1987 trat ich in der Zentrale der Rhein-Zeitung meinen Dienst als verantwortlicher Beilagenredakteur an. Drei oder vier Jahre (?) später wechselte ich ins Kulturressort, gut 14 Jahre weiter machte ich mich mit 50 selbstständig. Ein Vierteljahrhundert Schreiberei über Kunst, Kultur und die Welt im Großen wie im Kleinen: In den Archiven sind einige Tausend Artikel aufgelaufen. Genützt haben sie nicht viel, aber wohl doch eine interessierte Leserschaft gefunden. Es gibt sinnlosere und freudlosere Jobs.  


04. Oktober 2012

Jedes halbe Jahr gibt es an dieser Stelle eine Artikelpaket über interessante Aktivitäten, Projekte, Personalia und (bevorstehende) Konzerte beim im Koblenz ansässigen Staatsorchester Rheinische Philharmonie.
Zum Leseangebot mit diesmal sieben Artikeln (hier)


01. Oktober 2012

Das Theater Koblenz erlebt mit Steffen Fuchs jetzt jene Phase, in der ein neuer junger Ballettchef sich mit seinem ersten eigenen Tanzensemble auf den Weg gemacht hat. Wohin die Reise geht, ist noch offen – jeder Schritt ein Wagnis und fürs Publikum spannend. Die aktuelle Ballettproduktion „An Stelle von Heimat“ versucht sich nun gleich an drei Spielarten des Tanzfaches: erst Tanztheater, dann klassisches, dann modernes Ballett.
Zur Premierenkritik (hier)


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Anschluss September 2012


29. September 2012

Weiter im Premierenreigen zum Spielzeitauftakt 2012/2013: Auf  einen starken "Hamlet" folgte am Theater Bonn jetzt noch eine nicht minder bemerkenswerte Einrichtung von Horváths Volksstück "Kasimir und Karoline" in der Schauspielhalle Bonn-Beuel. ∇ Zur Premierenkritik (hier)  

Theaterfreunde seien auch auf den am Wochenende frisch eingestellten Premierenkalender für Oktober (hier) hingewiesen.

 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
nebenstehender neuer Artikel (s. linke Spalte Startseite)
Andreas Pecht

2012-09-30 "Guten Tag allerseits"
im Monat September 2012


2012-08-31 "Guten Tag allerseits"
im Monat August 2012



 

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