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Geschrieben im September 2012:
Guten Tag allerseits,
 
29. September 2012

Weiter im Premierenreigen zum Spielzeitauftakt 2012/2013: Auf  einen starken "Hamlet" folgte am Theater Bonn jetzt noch eine nicht minder bemerkenswerte Einrichtung von Horváths Volksstück "Kasimir und Karoline" in der Schauspielhalle Bonn-Beuel. ∇ Zur Premierenkritik (hier)  

Theaterfreunde seien auch auf den am Wochenende frisch eingestellten Premierenkalender für Oktober (hier) hingewiesen.


28. September 2012

9.40 Uhr. So, so, "Kurt Beck will am Abend seine Rücktrittspläne verkünden". Diese Meldung des SWR (>>weblink hier), flankiert von einem Artikel der "Süddeutschen" heute (>>weblink hier), macht im Augenblick ziemlich Furor im rheinland-pfälzischen Polit- und Pressenetz. Sie treibt auch gleich spekulative Stilblüten, etwa: Der dienstälteste Ministerpräsident werde am Abend vor den in Mainz zusammenkommenden Honoratioren der Landes-SPD seinen Rücktritt verkünden. Oder: Beck werde heute Abend zurücktreten. 

Völlig ausschließen lässt sich Letzteres nicht, denn es sieht keineswegs so aus, als könnten die Kalamitäten mit Nürburgring und Flugplatz Hahn bis zum Ende seiner regulären Amtszeit auch nur halbwegs in Ordnung gebracht werden.  Mag deshalb durchaus sein, dass er die Nase voll hat. Wahrscheinlicher ist indes, dass heute Abend kommt, was schon lange erwartet wurde: Die parteioffizielle Benennung eines Kronprinzen oder einer Kronprinzessin durch Beck sowie die Verkündung des Zeitplans für den Thronwechsel. Die (scheinbar) spannende Frage ist: Wechsel noch vor Ende der Legislaturperiode oder erst zur nächsten Wahl?

Nachtrag, 11 Uhr:
Und wenn wir uns schon in der Gerüchteküche herumdrücken, sei denen, die Spaß an solchen Spielchen haben, auch noch das in den letzten Tagen dort angerührte Gericht vorgestellt: Eine Doppelspitze mit Malu Dreyer als Parteivorsitzender und Roger Lewentz als Ministerpräsident - oder umgekehrt. 


27. September 2012

Was mich bei Werbung immer wieder in Rage bringt, sind weniger mangelnder Informationsgehalt und maßlose Schönfärberei. Es ist vielmehr der Umstand, dass viele Werbemacher die Leser, Zuseher, Hörer nicht für voll nehmen, sondern sie offenbar für total meschugge halten. Da eröffnete gestern in Koblenz ein neues Einkaufszentrum und beglückte zu diesem Anlass die ganze Großregion mit zehntausenden Werbebroschüren. Als zentralen Slogan auf der Titelseite hatte sich irgendein werbetextender Sprücheklopfer einfallen lassen: "Das ist kein Einkaufszentrum - Das ist deine neue Heimat".  Mag sein, der Texter/die Texterin fühlen sich erst zwischen Jeans-Shop, Starbucks und Beaty Hair Stile richtig "daheim". Dem Rest der Menschheit indes dürfte der Versuch, ihr ein profanes Einkaufszentrum/merkantiles Profitcenter als ideale wie idelle "Heimat" aufzuschwätzen, (noch immer) absurde Zumutung sein. Ich jedenfalls verbitte mir die Verdächtigung, eine Banalität wie das "Forum Mittelrhein" genannte  Einkaufszentrum könne von mir auch nur im Entferntesten als neue Heimat empfunden werden. 
   

26. September 2012

Der September neigt sich herbstlich dem Ende zu, also wird's an dieser Stelle wieder Zeit für die Monatskolumne "Quergedanken". Darin geht es um Pro-und-Contra-Tendenzen in der modernen Kommunikationswelt und wie unsereins damit umgeht oder umgehen könnte.
Zur "Smartphone-freien Zone" geht's hier

                                   
***

Ebenfalls Ende September feiert Koblenz ein Ereignis, von dem mancher Beobachter fürchtete, es nie mehr zu erleben: Abschluss des Generalumbaus und Wiedereröffnung der Rhein-Mosel-Halle. Für auswärtige Leser sei zum Verständnis ein (zugegeben etwas überzogener) Vergleich angeführt. Der Umbau dieser zentralen Veranstaltungshalle am Rheinufer war für Koblenz über rund drei Jahre und im Kleinen, was auf noch unabsehbare Zeit und in gigantischer Dimension für Hamburg die Elbphilharmonie ist: Ein sich schier endlos hinziehendes Drama immer wieder platzender Terminpläne, explodierender Kosten und wechselseitiger Schuldzuweisungen. Jetzt ist die "neue" Rhein-Mosel-Halle doch noch fertig geworden; der Autor nahm sie vor der Eröffnung von außen und innen unter die Lupe.
Seine Eindrücke lesen Sie hier   
  

25. September 2012

Wie jedes Jahr hauen die Theater zum Spielzeitbeginn in dichter Folge ihre ersten Produktionen raus. Man kann als Kritiker, zu dessen Einsatzregion zwischen Köln und Frankfurt ein gutes halbes Dutzend Bühnen gehört, leider gar nicht alles sehen, so knubbeln sich die Premieren.

Geschafft habe ich es am zurückliegenden Wochenende nach Wiesbaden, wo am Staatstheater die erste Folgeinszenierung von John von Düffels neuem Stück "Alle sechzehn Jahre im Sommer" nach der Koblenzer Uraufführung eine Woche zuvor herauskam. Wie Tobias Maternas Inszenierung im Vergleich mit der Uraufführung abschneidet,
lesen Sie hier (Premierenkritik).

Tags darauf  stand in den Godesberger Kammerspielen des Theaters Bonn Shakespeares "Hamlet" auf dem Plan. Mit vier Stunden ein sehr langer Abend. Doch siehe: Die Einrichtung von Regisseur Johannes Lepper ließ die Zeit (fast) wie im Fluge vergehen. Zur Premierenkritik (hier)
 
     

21. September 2012

Es gibt da ein irritierendes Phänomen in der Berichterstattung über die Proteste gegen das Mohammed-Video: In fast keinem deutschen Medium tauchen konkrete Angaben oder zumindest solide Schätzungen über die Anzahl der Teilnehmer an den jeweiligen Aktionen auf. Mal ist vage von "Tausenden" die Rede wie heute im Spiegelonline-Bericht über Pakistan, meist bleibt es bei Beschreibungen über die Art und Weise der Ausschreitungen und werden gar keine Beteiligtenzahlen genannt, nicht einmal ungefähre Größenordnungen.

Unterschwellig entsteht der Eindruck, es handle sich um Massenproteste quer durch die islamische Welt. Und die Bilder dazu suggerieren ein extrem hohes Gewaltpotenzial bei diesen vermeintlichen Massen. Das alles kann so sein, es kann aber auch ganz anders sein. Wir wissen es nicht, weil weithin sehr aufgeregt berichtet wird, ohne ordentlich zu informieren. Denn "Tausende" können 2000 sein oder 300 000; und die überall gesehenen Bilder von Steinewerfern, Flaggenverbrennern, Randalierern an Botschaftszäunen können auch ein paar Dutzend oder wenige Hundert Gestalten liefern.

Die Größenordnungen zu kennen wäre jedoch wichtig, um überhaupt zu einer halbwegs realistischen Einschätzung der Ereignisse und der tatsächlichen Entwicklungen in der muslimischen Welt kommen zu können. Denn Furor machende Radikalinskis gibt es überall, verlässlicher Anzeiger für den Zustand einer Gesellschaft sind sie selten.  


17. September 2012

John von Düffel hat ein neues Stück geschrieben. "Alle sechzehn Jahre im Sommer" ist ein Auftragswerk des Theaters Koblenz zu seinem 225. Geburtstag. Gestern kam es dort in einer Inszenierung des Intendanten Markus Dietze zur Uraufführung. Gewünscht hatten sich die Koblenzer etwas über den Fluss der Zeiten und die Wandlungen der Menschen darin. Geliefert hat der Autor eine "Trilogie des veränderten Lebens" über vier Jahrzehnte deutscher Geschichte. Deren drei Teile spielen 1974, 1990 und 2006 – jeweils angedockt an die Fußballweltmeisterschaften jener Jahre.

Zu dieser Uraufführung gibt es ausnahmsweise zwei Kritiken aus meiner Feder. Eine geschrieben für ein überregionales Kritikenportal im Internet, das andere für die regionale Tagespresse. Beide kommen natürlich im Grundsatz zu gleichen Bewertungen, unterscheiden sich allerdings im Hinblick auf die unterschiedlichen Leserschaften teils in den Perspektiven, in den herangezogenen Beispielaspekten, in den Beurteilungsgewichtungen oder auch im Sprachgebrauch.

∇ Zu beiden Kritiken (hier)   


14. September 2012

Das ist doch mal - zumindest im Grundsatz - eine richtig gute Nachricht, die da seit etwa einer Stunde über die Ticker läuft und durchs Netz flutet: Japan will bis 2040 alle Atomkraftwerke abgeschaltet haben. Wenn der jetzige Beschluss der (angeschlagenen) Regierung Noda tatsächlich Wirklichkeit wird, und nicht unter politischen Intrigen sowie der schieren Allmacht der Konzerne in Japan begraben, dann stehen wir in Sachen Atomkraft global vor einer kräftig veränderten Situation: Nach Deutschland wendet sich mit Japan eine weitere führende Wirtschafts- und Hochtechnologienation von der atomaren Sackgassentechnik ab. Das gibt politisch und hinsichtlich der technologischen Innovation in Richtung alternativer Energieerzeugung einen ganz neuen Drive. Das entzieht auch den in Deutschland mittlerweile wieder penetrant und mit Macht auftrumpfenden "Bedenkenträgern" gegen die Energiewende einiges an Boden.
  

11. September 2012

Rheinland-Pfälzer wissen es schon aus der Regionalpresse, für Leser andernorts sei das interessante Ereignis in der Eifel hier kurz angezeigt: Am Sonntag wählte das Eifel-Städtchen Mayen (Kreis Mayen-Koblenz) den ersten grünen Oberbürgermeister in Rheinland-Pfalz. Nein, das Unterzentrum mit 18000 Einwohnern war nie eine grüne Hochburg. Ganz im Gegenteil: Der Stadtrat wird traditionell von der CDU dominiert, Grüne sind dort bislang überhaupt nicht vertreten. Der Mayener Ortsverband der Grünen ist gerade erst ein halbes Jahr alt. Obendrein ist der frischgebackene Grün-OB Wolfgang Treis (51) ein politisch, auch lokalpolitisch, völlig unbeschriebenes Blatt; und mit Öffentlicher Verwaltung hat er zudem nicht die geringste Erfahrung. Bis dato war er Sparkassenangestellter. Mit 56,3 % hat er in der Stichwahl seinen CDU-Kontrahenten ausgestochen; die Kandidaten von SPD und FWV waren bereits im ersten Wahlgang aus dem Rennen geschossen worden.

Das dürfte weniger ein Ergebnis pro Grüne sein als Ausdruck dafür, dass viele Mayener die Schnauze gestrichen voll hatten von den etablierten Lokalmatadoren und unter Stillstand wie allgemeiner Vergiftung leidenden lokalpolitischen Verhältnissen. Der Wunsch nach einem Neuanfang mit ganz anderem Politikstil war wohl der Hauptgrund für dieses Wahlergebnis. Dass die Wahlmehrheit dabei sogar einem Totalamateur den Vorzug gibt, ist einer der interessantesten Aspekte dieser Wahl - auch über die örtlichen Umstände hinaus.
        

10. September 2012

„Warte nicht auf bessere Zeiten!“, mit diesem zum Leben, zum Handeln, auch zur Widerständigkeit auffordernden Motto überschreibt das Staatstheater Mainz die neue Spielzeit. Zur Warnung vor dem Gegenteil startet die Schauspielsparte mit einem modernen Klassiker, der zwei Typen vorführt, die von eben jener Aufforderung nichts wissen. Oder die ihr nicht folgen können, selbst wenn sie für Momente in Erwägung ziehen, dass es für sie womöglich eine prima Alternative wäre, nicht länger tatenlos bloß auf einen Erlöser zu hoffen. Kurzum: Mainz eröffnet die Sprechtheater-Saison mit Samuel Becketts „Warten auf Godot“.   ∇ Zur Premierenkritik (hier)



04. September 2012

Begrüßenswert ist an Ursula von der Leyens Zuschussrenten-Vorstoß einzig: Selbst demjenigen, der Berechnungen und Warnungen aus dem Umfeld von Gewerkschaften und Sozialverbänden bislang misstraute, wird nun quasi hochoffiziell vor Augen geführt, dass die Reformiererei der vergangenen 20 Jahre unser Rentensystem de facto in einen asozialen Trümmerhaufen verwandelt hat. Von Existenzsicherung im Alter kann für einen Großteil der nächsten Rentnergeneration keine Rede mehr sein.  Dazu ein Kommentar (hier)

                                              ***

Manchmal dauert's auch beim Autor ein Weilchen, bis ihm Zusammenhänge zwischen aktuellen und älteren Texten aus  der eigenen Feder bewusst werden. So auch im Falle des Artikels von vorgestern über die Geburtstagsdiskussion zum 20. der rheinland-pfälzischen LAG Soziokultur. In diesen Zusammenhang passt nämlich prima der längere ∇ Vortrag: Ware Kunst - Wahre Kunst. Überlegungen zur Ökonomisierung der Kulturlandschaft (hier), den ich im Februar 2011 im Arp Museum beim Treffen der Einsatzstellen FSJ-Kultur gehalten habe.
 


02. September 2012

Im Westerwald-Städtchen Altenkirchen feierte am Wochenende eine Institution ihren 20. Geburtstag, die in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt ein dürfte als die Mehrzahl ihrer derzeit gut zwei Dutzend Mitglieder: die „Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Soziokultur und Kulturpädagogik Rheinland-Pfalz“. Am Freitagabend wurde gefeiert, zuvor aber - wie es sich bei der Soziokultur gehört - inhaltlich diskutiert: über "Kulturinfarkt" und andere Perspektiven.

Kleine Würdigung des Jubilars und ein knapper Eindruck von der Geburtstagsdiskussion (hier)
 
                                     

Anschluss August 2012


27. August 2012

Erinnern Sie sich noch an Olympia in London? Das Ereignis, das zwei Wochen lange Medien in aller Welt beherrschte, ist erst ein paar Tage vorüber und fast schon wieder vergessen. Ich erlaube mir dennoch, mit der aktuellen Monatskolumne "Quergedanken" (hier) auf persönlich-launige Weise noch einmal daran zu erinnern.

                                                  ***

Am nächsten Wochenende beginnt unter dem Motto "5 Jahre, 5 Wochen, 5 Sinne" das Jubiläumsprogramm zum fünften Geburtstag des Arp-Museums in Remagen-Rolandseck. Der kleine Geburtstag wird an den fünf September-Wochenenden selbstbewusst groß gefeiert. Anlass für einen Blick auf die noch kurze Geschichte des Hauses, den Stand der Dinge und die Konzeption des Direktors Oliver Kornhoff:
∇ Fünf Jahre Arp-Museum. Vom Streitobjekt zum angesehenen Ort der Künste (hier)


 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
nebenstehender neuer Artikel (s. linke Spalte Startseite)
Andreas Pecht

2012-08-31 "Guten Tag allerseits"
im Monat August 2012


2012-07-31 "Guten Tag allerseits"
in den Monaten Juni/Juli 2012




 

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