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2012-02-10 Brief:

Anwort auf die vielen persönlichen Zuschriften zu meinem Kommentar "Affäre Wulff" am 3. Februar 2012

 

Sehr geehrte Damen und Herrn,
 

nach dem Kommentar zur "Affäre Wulff", am 3.2. in der Rhein-Zeitung und auf meiner website www.pecht.info publiziert, erreichten mich eine Menge Zuschriften, an mich persönlich adressiert und nicht als Leserbriefe zur Veröffentlichung deklariert. Es sind zu viele, als dass ich sie einzeln beantworten könnte. Weshalb um Verständnis gebeten sei, dass ich nun auf diesem Wege summarisch Dank sage für Zustimmung und Lob wie auch für Ablehnung und Kritik. Beides hielt sich zahlenmäßig ziemlich genau die Waage, was wohl ungefähr dem derzeitigen Meinungsbild zu dieser Sache in Deutschland entspricht.

Auf einige wenige Punkte, die in den Zuschriften mehrfach auftauchten, möchte ich noch kurz eingehen.

1. Es ist mir gleichgültig und spielte auch für meinen Kommentar nachlesbar ( hier) keine Rolle, welches Parteibuch Herr Wulff hat. Die von mir skizzierten Erwartungen an den Inhaber des höchsten Staatsamtes gelten unabhängig von Parteizugehörigkeit. Ob und in wieweit Wulff das Amt einem politischen Kalkül von Angela Merkel zu verdanken hat, spielte für diesen Kommentar ebenfalls keine Rolle.

2. Es war nicht Aufgabe dieses Kommentars, zum X-ten Mal alle zur Rede stehenden Verfehlungen/Vorwürfe/Verwicklungen aufzurollen. Erst recht konnte es nicht Aufgabe des Kommentars sein, sie einer kriminalistischen oder juristischen Prüfung zu unterziehen. Ohnehin bezichtigt niemand Herrn Wulff eines Schwerverbrechens. Es geht vielmehr um die Bewertung etlicher Verhaltensmomente, die ihn meines Erachtens in der Summe als für das höchste Staatsamt nicht geeignete Persönlichkeit erscheinen lassen.

3. In zwei Zuschriften wird die Ansicht vertreten, es sei an der Zeit, das Bundespräsidentenamt ganz abzuschaffen. Das ist eine verständliche und auch  ernstzunehmende Überlegung. Verkäme das Amt zur bloßen Funktion eines repräsentablen Grußaugust, würde ich dem zustimmen. Noch aber besteht die Möglichkeit, dass der (ein anderer!) Bundespräsident das Amt als überparteiliche Institution glaubhaft mit einem Geist füllt, der Politik und Gesellschaft über die Niederungen der Alltagsgeschäftigkeit hinaus nachdenklich macht.

4. In diesem Sinne sei auch auf jene Zuschriften reagiert, die darauf hinweisen, dass a) nicht wenige von Wulffs Amtsvorgängern ebenfalls dunkle Flecken auf ihren Westen hatten, und dass b) die Verfassungsväter einen Fehler begingen, indem sie die Besetzung des Amtes der Verfügungsgewalt durch die politischen Parteien überlassen haben. Beides ist zutreffend. Beides aber kann mich nicht von der Auffassung abbringen, dass die Republik gerade in der jetzigen Zeit wenigstens ein paar Staatsmänner/-frauen braucht - zumal eine/n im höchsten Amt -, die vorleben, dass Politik mehr ist als Geschiebe im Eigeninteresse, Glamour und Business. Und ich will mir auch die Hoffnung nicht ausreden lassen, dass es solche Leute gibt.

5. Ich sehe keinerlei Veranlassung, mich mit vereinzelt geäußerten Anwürfen auseinanderzusetzen, die meinen Kommentar in einen Topf werfen mit der "Methode Bild-Zeitung" oder ihn gar vergleichen mit Methoden nationalsozialistischer Hetzblätter am Vorabend der Reichspogromnacht. Beides ist völlig indiskutabel. 
                   
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Pecht               

(Per eMail an die Einsender abgeschickt am 10. Februar 2012)
 
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