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Geschrieben im Februar 2011:
Guten Tag allerseits,
 
24.2.

Wie hälst du's mit dem Guttenberg? Ohne weitere Worte sei verwiesen auf eine heute für die Tagespresse verfasste Analyse unter der Überschrift "Das Phänomen Guttenberg" (hier)


23.2.

Das Tempo, in dem sich die arabischen Völker ihrer Potentaten entledigen, ist atemberaubend. Genau besehen, hat es in Tunesien und Ägypten jeweils nur ein paar Tage gedauert. Auch in Libyen sieht es jetzt so aus, als sollte Gaddafis Zeit nur noch Stunden währen.  Das ist wohl ein Anzeichen dafür, dass die Regime längst überreif waren, sozusagen modrig bis in die Knochen. Dass die Schere zwischen Bedürfnis-/Bewusstseinsentwicklung der Massen und So-Sein der Regime bis zum Anschlag aufgerissen war und unvermeidlich auseinanderbrechen musste.. 

Hinsichtlich Libyen sei ein Gedanke nachgetragen, der in der gestrigen Analyse, weil für die Zeitung geschrieben, keinen Platz mehr fand: Libyen ist noch weit weniger als Tunesien oder Ägypten eine Nation im hiesig landläufigen Sinne. Vielmehr ist es   - dem Jemen und Afghanistan ähnlich - ein Konglomerat aus Stammesgebieten. Möglicherweise fühlen sich die meisten der sechs Millionen Bewohner des riesigen Landes ( 5 x so groß wie Deutschland) mehr als Stammesangehörige denn als Libyer.  Für die Nach-Gaddafi-Zeit jedenfalls wird den Stammesautoritäten eine zentrale Funktion bei der Neuordnung Libyens zufallen.

                                                     ***

Heute neu eingestellt auf dieser Website:

- Die Monatskolumne "Quergedanken" (hier), die mit einigen Blödheiten des politisch-ökonomisch gewollten Zeitgeistes abrechnet.

- Ein Text u.a. zu den Planungen der Töpferstadt Höhr-Grenzhausen für ihre Präsentation "Keramische Welten" (hier) bei der Bundesgartenschau Koblenz, der auch noch einmal Gedanken eines früheren Artikels zum Kannebäckerland aufgreift.

- Und im "Aushang" (Startseite links oben) können sich Theaterfreunde über die März-Premieren an den Theatern in Rheinland-Pfalz nebst Nachbarschaft informieren.
      

22.2.

Wieder richtet sich der Blick mit Hoffen und Bangen auf den maghrebinisch-arabischen Raum: Fällt in Libyen das Gaddafi-Regime schnell oder kommt es zuvor zu einer leidvollen Phase des Bürgerkrieges? Dazu eine Analyse hier

21.2.

Hamburg-Wahl: Die Sozis jubilieren, die Unionisten knirschen mit den Zähnen, Westerwelle grinst über beiden Backen, die Grünen sind zufrieden, die Linke ein bisschen mehr als das. Haben die Hanseaten die deutschen Politkarten neue gemischt. Die Gutgelaunten sehen das so, die Schlechtgelaunten nicht = normales Politgeschäft.  Warten wir's einfach ab. Festzuhaltendes Faktum: In Hamburg gibt es eine satte 2/3-Wählermehrheit jenseits von Schwarzgelb. Nichtwähler eingerechnet, kommen örtliche Schwarzgelbe in der Hansestadt auf weniger als ein  Fünftel Zustimmung.
 
                                                   ***

Derweil kocht der Fall Guttenberg munter weiter. Fast interessanter als die Plagiatsfrage ist das Phänomen, dass Teile der Öffentlichkeit bloß eine miese Kampagne gegen den Freiherrn erkennen können/wollen. Das macht deutlich, wie sehr Wünsche den Blick trüben können; hier der sehnliche Wunsch nach einer politischen Führungspersönlichkeit mal ganz anderen Typs. Ein jeder prüfe sich selbst: Wie hätte ich reagiert, wäre der gleiche Verdacht (akademisches Plagiat) gegenüber Gisy oder Trittin aufgekommen. Die Medien, die hätten sich auch darauf dankbar gestürzt. Durchaus zurecht.  Allerdings steht nun eben Herr CSU-Guttenberg unter Verdacht entweder verantwortungslos schludrig oder betrügerisch gearbeitet zu haben. So oder so: Sein und Schein gehen bei diesem Mann offensichtlich getrennte Wege. 

                                                ***

Kultur am Wochenende, das waren bei mir: Eine ganz kleine und berührende Erzähl-Inszenierung des Tabori-Stückes "Mutters Courage" in der Werkstatt des Theaters Bonn (Kritik hier).

Sowie der Einführungsvortrag zum 2. Orchesterkonzert im Görreshaus mit dem erstaunlichen Hornisten Radek Baborák  als Dirigent und Solist. (Vortragstext hier). Dabei kleine Verwirrung meinerseits: Ich hatte angenommen und entschuldigend verkündet, ich hätte seinerzeit vergessen, den Vortragstext zum vorherigen Konzert im Dezember einzustellen. Das war ein Irrtum, der Text "Russische Miniaturen" steht seit 6. Dezember auf der Website.



16.2.

Im Sommer 2010 hatte das "Anti-Atom-Netz Koblenz/nördliches Rheinland-Pfalz" seine "Montagsspaziergänge" gegen Atomkraft und die Verlängerung der AKW-Laufzeiten ins Leben gerufen. Die allwöchentlich stattfindende Aktion hat inzwischen bundesweit Schule gemacht: Nach Angaben des Netzes beteiligen sich inzwischen Woche für Woche in rund 70 deutschen Städten etliche Tausend Menschen an ähnlichen Aktionen. Neben den regelmäßigen "Spaziergängen" gibt es in den nächsten Tagen und Wochen - auch im Hinblick auf die zahlreichen Wahlen in diesem Jahr - eine Vielzahl von Sonderveranstaltungen. An erster Stelle sei für den Südwesten hingewiesen auf die Anti-AKW-Großdemonstration in Form einer Menschenkette vom Atommeiler  Neckarwestheim nach Stuttgart am 12. März. Die Koblenzer Atomkraftgegner organisieren eine Busfahrt dorthin.

Weitere Infos
- für Region Koblenz/Mittelrhein unter  > aank.bund-rlp.de
- national unter > www.ausgestrahlt.de

15.2.

Bisweilen muss auch die Kulturszene mal innehalten, in den Spiegel schauen und überlegen: Sind wir noch bei Sinnen, oder droht es uns Kulturleuten im hektischen Getriebe, dass auch wir vergessen, wozu Kunst und Kultur ureigentlich da sind. Ein Vortrag unter dem Titel "Ware Kunst - Wahre Kunst", den ich heute beim FSJ (Kultur)-Einsatzstellentreffen im Arp Museum Rolandseck hielt, nahm sich dieser Frage an.
∇ Zum Redetext hier    

13.2.

Noch geschwind die Besprechung des neuen Balletts von Stephan Thoss in Wiesbaden - "Blaubarts Geheimnis" -  abgeschlossen (Kritik hier), dann ab nach Mainz zum Feiern. Was gibt's dort zu feiern? 20. Geburtstag des "Kultursommers Rheinland-Pfalz". Munter das Glas zu heben, ist schon deshalb angezeigt, weil niemand erwartet hatte, dass dieses sonderbare Konstrukt so lange Bestand haben könnte: Ein Landesfestival, das keines sein will, dennoch jeweils ein halbes Jahr im ganzen Land spielt, als eigene Marke von der breiten Öffentlichkeit kaum wahrgenommen wird und doch für einen beträchtlichen Teil der Sommerkultur zwischen Südpfalz und Oberwesterwald von existenzieller Bedeutung ist. Wo sonst gäbe es derartiges?   

12.2.

Einen herzlichen Glückwunsch an das ägyptische Volk! Dies sind jetzt erstmal Tage der Freude und des Stolzes.

11.2.

Soll man mehr über Mubaraks Chuzpe staunen oder sich über die Weltfremdheit des Potentaten wundern. Das einzige, was seine gestrige Rede mit der aktuellen Wirklichkeit Ägyptens noch zu tun hat: Sie ist eine schier unfassbare Provokation des ägyptischen Volkes. Man könnte meinen, Mubarak und die Kaste, die er vertritt, wollen unbedingt erreichen, dass der Massenprotest in einen gewaltsamen, blutigen Aufstand umschlägt. Und vielleicht ist das ja auch so - mit dem Kalkül: Dann bleibt der Armee nichts anderes übrig, als mit Waffeneinsatz die zivile Ordnung wieder herzustellen. Die Beharrungskräfte des alten Regimes stellen Ägypten im Augenblick vor eine absurde Situation: ENTWEDER die Protestbewegung tritt notgedrungen in die Phase eines  "handgreiflichen Wirkungsaufstandes" ein mit dem Ziel, die herrschende Clique auch realiter von den Sesseln zu holen und in die Wüste zu schicken; ODER die Armee übernimmt diese Aufgabe. In letzterem Fall ergäbe sich dann die Frage: Handelt das Militär quasi als verlängerter Arm des Volkes, oder verfolgen die Generäle eigennützige Ziele. Unsere Hoffnungen setzen wir derweil auf den dritten Weg: Die zu erwartenten riesigen Demonstrationen am heutigen Freitag mögen dem System doch noch auf friedlichem Wege den Garaus machen.

                                                 ***

Jedes halbe Jahr gibt es auf dieser website ein kleines Paket mit Artikeln aus dem Umfeld des Staatsorchesters Rheinische Philharmonie in Koblenz. So auch jetzt wieder. Themen diesmal u.a.: Engagement von Orchester/Musikern auf der im April beginnenden Bundesgartenschau Koblenz (hier); die erste Konzertpädagogin bei der Rheinischen (∇hier); das Standing des Rhine Phillis Jazzorchestras (hier); die einst erste Frau im Orchester übernimmt nach ihrer Pensionierung die Musiker-Cafeteria (hier); Konzertausblicke (hier).

                                                  ***

Das kleine Unternehmen adhoc dataservice GmbH in Virneburg/Eifel - von dem auch www.pecht.info gestaltet wurde und technisch betreut wird - hat vor Gericht einen Erfolg gegen einen Großen der Softwarebranche erstritten. Es geht um Urheberrechtsverstöße  im Bereich Software: Der Große hatte sich unlauter am geistigen Eigentum des Kleinen bedient. Anbei sei eine Presseerklärung des adhoc-Anwalts dokumentiert sowie auf aktuelle Artikel zum Vorgang bei "heise"-news und beim Institut ifrOSS verwiesen (hier).   
       

6.2.

An zwei Abenden des Wochenendes doch mal für eine Weile den arabischen Nachrichtenfluss ausgeblendet, um hierorts interessantes Theater zu erleben:

In Bonn hatte "Tod eines Handlungsreisenden" von Arthur Miller Premiere. Inszeniert hat das Stück mit dem Bonner Ensemble der Intendant des Mainzer Staatstheaters, Matthias Fontheim, als Gast. Und man muss neidlos anerkennen: Das sind 110 knüppeldichte, saugute Minuten geworden.
Kritik hier 

Tags darauf dann am Mainzer Theater opulenter Ballettabend mit Pascal Touzeaus Choreographie von "Romeo und Julia" zur Musik von Prokofjew (Philharm. Staatsorchester Mainz im Graben). Es ist so eine Sache mit diesem Touzeau: Seit er vergangene Spielzeit in Mainz mit neuer Compagnie die Nachfolge Martin Schläpfers als Chef der Tanzsparte angetreten hat, ist für mich das dortige Ballett eine Abfolge von Wechselbädern: Mal interessante bis verquaste Avantgarde, dann wieder Bemühen um opulentes, schier gefälliges Handlungsballett - und in fast jeder Produktion gelungene und spannende neben missratenen und ärgerlichen Elementen.  Wäre Touzeaus "Romeo und Julia" für ein Sadttheater in der Provinz entstanden, man würde von einem sehr ordentlichen Abend sprechen. So aber wurde für die erste Bühne in Rheinland-Pfalz produziert, deren Ballettsparte obendrein ein Jahrzehnt hindurch in der höchsten Liga mitspielte. Das verlangt natürlich höhere Maßstäbe - und führt zu schärfen Urteilen.
Kritik hier 

3.2.

Tage, die die Welt erschüttern. Nicht von den Arenen des Finanzkapitals, nicht vom Konferenztisch der Weltmächte - von den Straßen Nordafrikas und Arabiens erhält das Rad der Weltgeschichte in diesen Tagen völlig unerwartet neuen Schwung und neue Richtung. Und es geht so schnell, dass einem schier schwindelig wird. Wir stecken mittendrin in einem jener Momente, mit denen in guten Schulbüchern nachher Hauptkapitel beginnen. 1789, 1848, 1917, 1989 - geringer darf man 2011nicht schätzen: Die vermeintlich so rückständigen Massen des maghrebinisch-arabischen Raumes nehmen als führende Kraft im weltweiten Ringen um Freiheit UND soziale Gerechtigkeit das Heft des Handelns in die Hand. So wenig wie die Zeitgenossen 1789, 1848, 1917, 1989 wissen wir 2011, was am Ende dabei heraus kommt. Aber diesbezügliche Befürchtungen sollten uns nicht hindern, die Arabische Revolution freudig zu begrüßen: Sie ist - trotz aller Bedenken - zuerst einmal eine neue Chance, dem Gang der Weltdinge eine bessere Richtung zu geben.

Zu den aktuellen Entwicklungen in Ägypten und Co. ein  Kommentar (hier)

Tage, die die Welt erschüttern. Deshalb bitte ich kultursinnige Leser, die sich fürs politische Geschehen weniger interessieren, sowie Auftraggeber aus nichtpolitischen Bereichen um Nachsicht, dass in meiner Arbeit momentan die arabischen Ereignisse Vorrang haben und sich andere Schreibereien etwas verzögern könnten. 

1.2.

Ägypten heute: Es gäbe vieles zu bedenken, zu analysieren, zu befürchten. Aber in diesen Momenten will sich mal nur das Herz freuen über die Würde und Größe, die ein sich erhebendes und um Freiheit kämpfendes Volk ausstrahlt.      


 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre
nebenstehender neuer Texte (s. linke Spalte Startseite)
Andreas Pecht

2011-01-31 "Guten Tag allerseits"
im Monat Januar 2011


 2010-12-31 "Guten Tag allerseits"
im Monat Dezember 2010



 

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