Thema Kultur / Musik
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2010-10-05e Interview:

Drei Fragen an Jörg Engels, Chef des Jazzorchesters der Rheinischen Philharmonie


What's new beim
Rhine Phillis Orchestra?


Frage: Herr Engels, sie sind jetzt seit rund zwei Jahren künstlerischer Leiter des Rhine Phillis Orchestra. Wenn sie dieses Jazzorchester der Rheinischen Philharmonie heute mit damals vergleichen, was hat sich entwickelt?

Engels: Da hat sich einiges getan – inhaltlich, stilistisch und auch personell. Zu den Kollegen aus dem klassischen Orchester kommen ja auf exponierten Positionen immer ein paar Jazz-Profis dazu. Wir haben einige Leute ausprobiert und nähern uns immer mehr unserer Traumbesetzung.

Programmatisch haben wir vor zwei Jahren mit Bigband-Klassikern angefangen. Mein Teil war es dann, einzubringen, wohin der orchestrale Jazz sich seither entwickelt hat und was jetzt sozusagen Avantgarde in diesem Bereich ist. Wir bestreichen nun das gesamte bis heute herangewachsene Spektrum dieser Kunstform: Von Count Basie und Sammy Nestico über Thad Jones und Bill Holman bis Bob Brookmeyer und Ed Partyka.

Frage: Nun ist es für klassische Musiker nicht weiter schwierig sich intellektuell auf Swing und Jazz einzulassen. Wie aber steht es bei den Rhine Phillis mit dem 'Swingen' vom Bauch her, das für diese Musik ja doch von einiger Bedeutung ist?

Engels: Klassik und Jazz sind lediglich verschiedene Dialekte derselben Sprache. Und die KollegenInnen hier in Koblenz lernen mit großem Enthusiasmus gerne dazu. Das ist toll und in der Klassikszene durchaus nicht immer selbstverständlich. Wir erarbeiten uns also die Sprache, die wir für unser Repertoire brauchen – und die wird deutlich durchlässiger, weicher, beweglicher. Da hat es wirklich immense Fortentwicklungen gegeben.

Frage: Der letzte Auftritt des Rhine Phillis Orchestra fand im August im Rahmen des Mittelrhein Musik Festivals vor begeistertem Publikum statt. Einer der wichtigsten kommenden  Einsätze wird im Dezember beim Koblenzer Musik-Institut in der Sporthalle Oberwerth sein. Was tut das Jazz-Orchester bei den klassischen sinfonischen Anrechtskonzerten?

Engels: Ich werden nicht müde zu betonen, dass dieses Konzert am 10. Dezember wohl eine in der Bundesrepublik völlig einmalige Sache ist. Was da passiert, ist, dass die beiden vollgültigen musikalischen Kunstformen auf gleicher Augenhöhe sozusagen miteinander kommunizieren: die schon ältere klassische Sinfonik und der im 20. Jahrhundert hinzugekommene Jazz –  und dass diese verschiedenen Musikformen dann teils auch noch von denselben MusikerInnen gespielt werden.

Das Sinfonieorchester legt mit Werken von Bernstein, Copland und Gershwin amerikanische Klassik des 20. Jahrhunderts vor. Das Rhine Phillis Orchestra, gibt dazu quasi ein Jazz-Echo, das sich in Richtung 21. Jahrhundert fortentwickelt. Neben wichtigen Stücken aus unserem Repertoire spielen wir ein Medley aus der „West Side Story“. Arrangiert wurde das von einem fast unbekannten Arrangeur namens Bill Reddie. Aber das ist ein Wahnsinns-Arrangement, an dem Bernstein seine helle Freude hätte, da bin ich mir ganz sicher.

(Die Fragen stellte Andreas Pecht)

Erstabdruck am 1. Oktober 2010

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Musik, Rhine Phillis Orchestra, Leiter Jörg Engels, Interview

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