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2010-04-28 Kurzkommentar:

Zur Griechenland-Krise

 

Europa am Scheideweg

 
ape. Regen oder Traufe? Deutschland, ganz Europa steht in der Griechenland-Frage vor einem Dilemma. Helfen wir den Griechen, könnte das teuer werden. Denn es ist ungewiss, ob die avisierte Finanzspritze den Anfang vom Ende der Krise einläutet oder ein Schuss in den Ofen bleibt. Helfen wir den Griechen nicht, wird es auf jeden Fall teuer. Denn geht ihr Land bankrott, gehen auch deutsche Banken in die Knie und muss der Staat ihnen einmal mehr zur Seite springen. Viele Jahre haben sie den kranken Mann an der Ägäis bedenkenlos mit Geld versorgt – und wie unsere Wirtschaft insgesamt sehr ordentlich an griechischen Einkäufen auf Pump verdient.

Es gibt gute Gründe, Griechenland eine Rosskur abzuverlangen. (Wobei genauer hinzuschauen wäre, wer da bis dato eigentlich Nutznießer war und wem also die Lasten dieser Kur vor allem aufzubürden sind.) Was die Griechen indes nicht verdienen, ist, dass  jetzt auch noch die Aasgeier über sie herfallen. Mit Wetten auf den Untergang fleddern die Finanzmärkte das sieche Land regelrecht: In exorbitante Höhen getriebene Kreditzinsen unterminieren Spar- und Konsolidierungspläne für die nähere und fernere Zukunft.

Weshalb Europa nun am Scheideweg steht. Die Griechen in der Wüste stehen lassen, hieße: Auch Portugal, Spanien, Irland – später noch andere – dem dubiosen Spiel von Rating-Agenturen, Börsen und Banken ausliefern. Das wäre die Kapitulation der Staatspolitik vor dem Kasino und das Ende eines gemeinsamen Europas. Man kann diesen Weg gehen. Aber wollen wir das wirklich?                                                                        Andreas Pecht


(Erstabdruck 29. April 2010)
 
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