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Geschrieben im  Dezember 2009:
Guten Tag allerseits,
 
31.12.

"Pergamentrollen sind perdu, das Kulturgut aber bleibt."
Mit diesem Satz endet Josef Joffes Leitartikel in der letzten Ausgabe der "Zeit" für das Jahr 2009. Dieser Schluss mag etwas kurzatmig sein, wie die Begeisterung des Herrn Kollegen fürs Internet und insbesondere das Smartphone etwas einseitig geraten ist. Dennoch bleibt ein wahrer, tröstlicher Kern: Droht auch die Informationsrevolution uns in der Informationsflut das Denken zu ersäufen, so kann, wer will, doch den eigenen Kopf über Wasser halten - wenn er sich nur kräftig müht, im Strom des elektronischen Geplappers die vielleicht doch unverwüstbaren Inseln von Bedeutung auszumachen und anzusteuern. Auf den Inhalt kommt es, Verpackung und Transportweg sind zwar nicht völlig belanglos, aber nachrangig.

In diesem Sinne: Guten Rutsch!


Gleich nach dem Jahreswechsel wird es hier dann das traditionelle Neujahrsessay geben. Thema heuer: "Das Zeitalter des Feuers neigt sich dem Ende zu".

Zuletzt wurden zwischen den Jahren eingestellt  die Monatskolumne "Quergedanken" (hier) sowie ein Porträt des neuen Intendanten beim Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz (hier)



22.12.

2009 ist rum. Nein, ich mache keinen Jahresrückblick, und ich mag vorerst auch keine Zeile zum Nicht-Ergebnis der Klimakonferenz schreiben. Die Fassungslosigkeit darüber will verdaut sein; wie der Zorn über die Herren des Finanzcasinos auch, nebst dem Zorn über die Nicht-Wahrmachung all der großmäuligen politischen Versprechen auf tiefgreifende Regulierungseingriffe ins System. Verdaut werden müssen ebenso Kaltschnäuzigkeit und Dilettantismus deutscher Regierungen im Umgang mit dem afghanischen Krieg - begleitet von einer medialen Kampagne, die so tut, als sei es eine unausweichliche Gesetzmäßigkeit, dass Deutschland an diesem Krieg teilnimmt. Schier unerträglich ist der Gestus vieler Kommentatoren, die über das Kundus-Bombardement und dessen politische Verbrämung zetern mit der Zielrichtung, diesen Krieg endlich ernst zu nehmen und richtig professionell zu führen. In guter Erinnerung wird von 2009 wenig bleiben, darunter das Gefühl des Respekts für den Aufstand der Milchbauern, die Anerkennung für den Protest der Studeten. Ansonsten waren 2009 wirklich interessante, bewegende und wertvolle Momente nur jenseits der politischen und ökonomischen Sphäre zu erleben.

Schöne Feiertage seien gewünscht!

    
18.12.

Günter Gerhardt, Chef der Kassenärztlichen Vereinigung in Rheinland-Pfalz, kramt eine alte Schnapsidee wieder aus der Schublade: Patienten sollen ihre Arztrechnung selbst bezahlen und sich nachher das Geld von der Krankenkasse zurückholen.  Der Mann kommt auf diesen Käse, weil  Gesundheitspolitik, Krankenkassen und Ärzteschaft es nicht hinkriegen, das Abrechnungswesen aus bürokratischer Überwucherung zu befreien und vernünftig zu organisieren. Diese Unfähigkeit sollen nun die Patienten ausbaden. Ob der Gerhardt'sche Weg wenigstens für die Ärzte eine Entbürokratisierung bewirken könnte, ist ohnehin zweifelhaft. Gewiss ist allerdings, dass er die sowieso nicht besonders guten Beziehungen zwischen Patienten und Kassen zum Schlachtfeld machen würde. Gewiss ist auch, dass auf diesem Weg das Gesundheitswesen noch patientenunfreundlicher und vor allem noch unsozialer würde.

Geh doch mal in Vorlage, wenn du jeden Monat nur mit einiger Mühe gerade eine schwarze Null auf dem Konto hinkriegst - obwohl du mit deinem Gehalt zu den Normalverdienern im unteren Mittelfeld der lohnabhängigen Bevölkerung gehörst, und also für den von Gerhardt vorgeschlagenen "Sozialausgleich" in Härtefällen gar nicht infrage kommst. Überhaupt "Sozialausgleich": Sollen kleine Normalverdiener, erst recht Arbeitslose, Hartz-IV-Empfänger oder Rentner, bevor sie mit angeknackster Haxe, Nierenkoliken oder 39 Fieber zum Arzt gehen, erst beim Sozialamt oder bei der Krankenkasse Anträge auf Härtefallregelung einreichen und Bescheid abwarten? (Oder, andere Frage, sollen  Ärzte künftig vor Behandlungsbeginn erstmal die Zahlungsfähigkeit ihrer Patienten prüfen?)

Gerhardt weiß nicht, wovon er redet, weil er keine Ahnung hat, wie das Leben mit 2000 Euro oder weniger Familieneinkommen ausschaut. Weil er sich bei seinem Lebensstandard einfach nicht vorstellen kann, dass es selbst in Lohn und Brot stehende Leute  in Millionenstärke gibt, die keineswegs mal eben den einen oder anderen läppischen Fünfziger oder Hunderter vorschießen können.

Es ist zum kotzen, dass immer und immer wieder Gutverdiener aus der oberen Hälfte der Gesellschaft entscheiden oder entscheiden wollen, was der unteren Hälfte zuteil, zugemutet oder angetan werden soll. Selbst die besten Absichten unterstellt: Sie wissen nicht, was sie tun, weil die Welt von unten nicht nur ganz anders aussieht als von oben, sondern weil sie unten auch objektiv ganz anders ist. Sie leben auf einem anderen Planeten, Herr Gerhardt. Weshalb die Landesregierung tunlichst die Finger davon lassen sollte, Rheinland-Pfalz nach Ihrem Vorschlag zum Pilotprojekt zu machen.        

17.12.

Der Kundus-Ausschuss kreist und gebiert sogleich Scharen parteipolitischer Taktiermäuschen - so, als habe es vor der jetzigen Regierung nicht schon zwei andere gegeben, die sich mit Afghanistan die Finger schmutzig machten. Große Teile der Opposition, nebst meiner verehrten Kollegenschaft von der Presse, sind nun ganz aufgeregt, welche noch zu erhellenden Umstände am heftigsten an Guttenbergs oder gar Merkels Stuhl sägen könnten.  Die Geier kreisen mal wieder über Parteipersonal, dabei geht es um viel wichtigeres. ( Kommentar dazu hier)


                                         ***

Warten auf Kopenhagen
. Und fürchten, dass die Klimakonferenz ziemlich elend enden wird. Die Chance auf eine produktive Intervention der Staatschefs heute und morgen ist nicht sehr groß. Jedenfalls wenn man unter produktiv ein Konferenzergebnis versteht, das im Hinblick auf die notwendigen Klimaschutz-Dimensionen deutlich über den mickrigen Status Quo hinausgeht.  Die Industrieländer wollen die Kosten für ihren 150-jährigen Raubbau nicht übernehmen. Die Entwicklungs- und Schwellenländer fühlen sich deshalb zurecht über den Löffel barbiert, tun aber ihrerseits nicht Recht daran, für ihre wirtschaftliche Nachholentwicklung jede Klimaschutzverpflichtung auf die Zukunft kategorisch abzulehnen.

Interessant die drei- bis vierstelligen Milliardenbeträge, die jetzt genannt werden für die Beseitigung der Folgeschäden fossiler Energieerzeugung. So kommt man jetzt allmählich dem tatsächlichen Preis für Kohle- und Ölverbrennung näher. Und deutlich wird: Hat sich was mit den angeblich nicht konkurrenzfähgigen, weil zu teuren Alternativenergien. Berechnungen, die die Folgekosten ausklammern, die Luft, Atmosphäre, Klima, Gesundheit als kostenlos zur Verfügung stehendes Gut behandeln, sind keine Berechnungen, sondern Mummenschanz. Wie früher bei der Kernkraft, wo nur Bau und Betrieb der AKWs bilanziert wurde, die noch teurere Demontage und Entsorgung nachher aber unterschlagen. Bei der Entsorgung ist das überwiegend noch immer so: Die Kosten für die hermetische Wegsperrung der Nuklearabfälle über zehntausende und hunderttausende Jahre werden einfach als sozialisiert angenommen.


16.12.

Einst war sie die vielleicht bedeutendste Metropole des Imperium Romanum nach Rom, heute hat die Stadt mit ihrer regionalen Randständigkeit zu kämpfen: Trier, kleinste unter den vier kleinen Großstädten in Rheinland-Pfalz (nach Mainz, Ludwigshafen und Koblenz). Jwd tief im Westen an der Grenze Deutschlands gelegen, ist ihr einziger größerer Nachbar Luxemburg und sind die Wege weit zu den urbanen Ballungsräumen im deutschen Südwesten oder französischen Osten. Dennoch leidet Trier dank seiner großen Geschichte an auswärtigen Besuchern kaum Mangel. Denn historische Zeitzeugen gibt es dort reichlich. Und wer hinkommt, sollte sich auch die neue Dauerausstellung im dortigen Landesmuseum nicht entgehen lassen, die ist nämlich ziemlich gut gemacht, wie eine Ortsbegehung verdeutlicht (Artikel hier)  

                                                    ***

Weil dieses durchgeknallte Jahr nun dem Ende entgegengeht und die Schreibtische (meiner zumindest) sich allmählich leeren: Heute ein besonderer Gruß an die Kollegen/innen von SWR, WDR, ZDF und erstaunlicherweise MDR, die regelmäßig - mal an einer Hand abzählbar, mal im Doppel- oder Dreifachdutzend - mehrfach pro Woche diese website besuchen.  Ich hoffe, Ihr findet hier brauchbare Anregungen oder erlebt wenigstens ein paar interessante Lektüreminuten. Gerne revanchiere ich mich so für mancherlei wertvollen Impuls, den ich - bei aller Kritik an Dudelfunk, Überhandnahme von Schwachsinnsformaten und Nachtverschickung der besseren - von Eurer Arbeit empfangen konnte. Aber wo bleiben eigentlich die Hessen? Kein Besuch vom HR so weit das Auge reicht. Hat Herr Koch da die Finger drauf oder sind die Herrschaften sich selbst genug? Wie dem auch sei: Frohes Schaffen, gute Zeit!

12.12.

Auch wer nie die messianische Überhöhung geteilt hat, die Barack Obama bisweilen in der (medialen) Öffentlichkeit erfuhr, kann in ihm den richtigen Mann sehen, der zur richtigen Zeit an passender Stelle die Bühne der mal wieder für einen Epochenumbruch reifen Geschichte betritt. Bei Amtsantritt war er DER globale Hoffnungsträger für eine umfassende Politikwende. Nun, da er in die Niederungen des alltäglichen Politgeschäfts verwickelt ist, verflüchtigen sich viele Hoffnungen.  Ein Großschwätzer sei er, der nichts hinkriegt, schimpft mancher Enttäuschte. Und es bleiben Zweifel nicht aus, mit Barack Obama sei der Politik bloß ein weiterer, allenfalls etwas talentierterer Showman erwachsen.

 Ich glaube derzeit noch, dass der Mann es ehrlich meint, aber einfach nicht kann wie er will. Dass er Gefahr läuft, im Räderwerk des US-Establishments zermahlen zu werden. Man darf nie vergessen: Amerikanische Senatoren und Abgeordnete, ob Republikaner oder Demokraten, entstammen fast ausschließlich wohlhabenden Bevölkerungsschichten. Vermutlich sucht man in den beiden US-Parlamentskammern vergeblich nach Mitgliedern, die privatim nicht größere Aktienpakete ihre Eigen nennen und für die Finanzspekulation nicht das Normalste auf der Welt ist. Vor diesem Hintergrund sind jüngste Interview-Äußerungen Obamas zur Wiedereinführung von Boni bei US-Banken schon wieder bemerkenswert:  "Ich habe nicht für dieses Amt kandidiert, um einem Haufen Bonzen an der Wall Street zu helfen. (...) Ihr nehmt zehn, zwanzig Millionen Dollar an Boni in Anspruch, nachdem Amerika das schwerste Wirtschaftsjahr seit Jahrzehnten durchgemacht hat - und ihr das Problem verursacht habt." 

                                               ***

Im regionalen Hochkulturbetrieb tritt bei allem, das nicht mit Weihnachten zu tun hat, nun etwas Ruhe ein. Vorgestern das letzte Anrechtskonzert beim Koblenzer Musik-Institut für 2009; sehr interessant (Konzertbesprechung hier). Kommenden Samstag noch die zweite Premiere beim neuen ballettmainz. Das war's dann bei mir für dieses Jahr mit der Bühnenkunst. 


10.12.

Asche auf mein Haupt! Unlängst wurde hier mit einigem Erstaunen festgestellt, dass unter den Auslandsbesuchen auf dieser website neuerdings recht viele von rumänischen Domains ausgehen. Ein Leser fragte jetzt, ob ich dessen sicher sei oder eventuell vom Domainkürzel "ru" auf die falsche Fährte gelockt. Und tatsächlich ergab die Nachprüfung: Was ich für Besuche aus Rumänien hielt, sind in Wahrheit solche aus der Russischen Republik. Weshalb ich den damaligen Willkommensgruß für die Rumänen nun an die Völkerschaften Russlands weitergebe und um Nachsicht bitte.    

09.12.

Ein wesentlicher Ausfluss der Finanz- und Wirtschaftskrise: Ein sprungartiger Konzentrationsprozess des Kapitals - die verbliebenen banken werden groß und größer. Was sich in der Realwirtschaft anbahnt, wird jetzt schonmal von VW vorgeführt - erst Porsche gefressen, heute dann Suzuki geschluckt. Sie haben nichts gelernt, werden sich zu Tode wachsen und kurz vor dem Platzen wegen "systemischer Bedeutung" wieder nach Staatshilfe schreien.

                                                ***

Warum sind Kohle und Öl so billig verglichen mit alternativen Energien? Weil ihre Kosten nicht ordentlich bilanziert sind: Der gesamte Verbrauch (= Verschmutzung) an Umwelt und Gesundheit schlägt nicht zu Buche. Korrekt gerechnet und den CO2-Preis auf den Kohle-/Ölpreispreis draufgeschlagen, würden die fossilen Energien erheblich teurer als die alternativen. Es ist wie mit der Müllabfuhr: Mein Urgroßvater hatte fast gar keine Kosten für Müllentsorgung und Abwasser - Letzteres floss oberirdisch frei in den Neckar, der feste Dreck aus Haushalt und Werkstatt landete im Ofen, auf dem Mist oder irgendwo in der Wallachei. Bis die Fische verreckt waren, das Baden im Neckar amtlich verboten wurde und wir Nachgeborenen zwangsweise zur Polioimpfung mussten.

                                              ***

Dringende Empfehlung an geschätzte Zeitgenossen: Man gehe nie rückwärts einen abfallenden Hangweg hinunter, nur um Auge in Auge mit der begleitenden Dame zu plauschen.  Da kann's dich nämlich gehörig hinhauen oder können dir sogar ein paar Muskelfasern abreißen. Das End vom Lied der rückwärtigen Galanterie ist dann: Du bist bis Weihnachten respektive Neujahr ziemlich schlecht zu Fuß. Sitzend reicht es derweil immer noch, die Tastatur zu quälen. Ergebnisse sind ein Kommentar zum "Tag der Menschenrechte" am 10. Dezember (hier) und eine Kritik zu Klaus Weises Bonner Inszenierung des "Ion" von Euripides in einer Neuübersetzung von Hubert Ortkemper (hier)

06.12.

Von drauß' vom Walde komm ich her, und muss euch sagen - von Weihnachten keine Spur dort: Am Waldrand blühen Gänseblümchen.  Über dieses beim Vormittagsspaziergang entdeckte Phänomen machte ich den Zuhörern zu Beginn meiner heutigen Konzerteinführung im Görreshaus Koblenz Mitteilung. Wirklich groß war das Staunen nicht, die Leute spüren ja selbst, was vor sich geht.  Zum Nachlesen wie üblich das ganze Vortragsmanuskript im Netz

02.12.

Dem gestrigen Blick auf den Stand der Wissenschaftsdiskussion folgt heute der Blick auf die schwierigen politischen Bedingungen für die bevorstehende Weltklimakonferenz. Ob überhaupt etwas irgendwie Relevantes dabei rauskommt? Zweifel - aber doch eine winzige Hoffnung, dass der Klimaschutzprozess nicht vollends auf der Strecke bleibt. (zum Artikel).

                                                *** 

Tief eingebuddelt in die Arbeit an den beiden Klimaartikeln, konnte ich die anderen Ereignisse dieser Tage nur mit einem halbem Auge verfolgen. Das schweizerische Minarett-Verbot ist eine Schande. Der einzige und auch noch ziemlich fadenscheinige Trost: 57 prozentige Mehrheit von 54 Prozent Beteiligung ergibt nur rund ein Viertel der abstimmungsberechtigten Schweizer.  Ginge eine entsprechende Abstimmung in Deutschland anders aus? Nicht sehr wahrscheinlich. Einziger Vorteil des schweizer Votums: Eine bisher nur vage wahrgenommene, verschwommene Geistesströmung liegt jetzt offen zutage. Und die eidgenössische Gesellschaft weiß nun, was sie mit sich führt und worum sich der Meinungskampf kümmern muss.

Verfahrensfragen und juristische Nachspiele sind dabei ebenso unnütz wie die jetzt losgebrochene Diskussion um Sinn oder Unsinn von Volksentscheiden. Ich befürworte Volksentscheide  weiterhin und wünschte, dass es auch hierzulande mehr davon gäbe. Sicher, sie machen das politische Geschäft schwerer. Vor allem aber fordern sie der Gesellschaft ein ums ander Mal die ernsthafte, offensive Auseinandersetzung um die Köpfe ihrer Menschen ab. Schluss mit dem subkutanen Gefühlsgeblubber stammtischiger Xenophobie, auf das rassistische Brutalos oder neonazistische Bauernfänger  immer wieder zurückgreifen können! Ans Licht der Öffentlichkeit damit und drum gestritten!
Auch wenn's anstrengend sein mag.

Eine Grenzziehung für Volksentscheide sei allerdings befürwortet: Die Menschenrechte und die Grundrechte sind nicht verhandelbar, auch nicht abstimmbar. Das gilt für Regierungen und Parlamente ebenso wie für Volksentscheide.

                                           ****

Obamas Afghanistan-Strategie ist dummes Zeug, und, obwohl erwartbar, eine Enttäuschung. Seine Wankel-Rede letzte Nacht in West Point signalisiert, dass er das ahnt, aber nicht weiß,  wie ohne Gesichtsverlust aus diesem Krieg herauskommen. Das ging schon den Sowjets so. Was haben die damals gemacht? Das gleiche: Ihr Kriegsengagement ausgeweitet in der Annahme, in Afghanistan Verhältnisse schaffen zu können, die ihnen einen baldigen ehrenvollen Abzug ermöglichen. Das Ergebnis ist bekannt. Und den Amerikanern wird es, mitsamt Verbündeten, zuletzt kaum anders gehen. Das liegt in der Natur der Sache: "Beglückung" eines nur in (kleinen) Teilen fremdbesatzten, in großen Teilen widerständigen Landes mit einer auswärtigen, wesensfemden Kultur, vertreten durch von der heimischen Bevölkerung isolierte, nur auf auf ein wackeliges Kollaboreteurregime gestützte Krieger aus dem Ausland - das funktioniert einfach nicht, hat es noch nie.  

Gescheiter wäre es, Afghanistan sich selbst zu überlassen. Denn wenn jemand mit den Taliban fertig werden kann, dann früher oder später nur die Afghanen selbst. Im Übrigen hätten die in sich völlig inhomogene Taliban-Bewegung dann daheim so viel mit sich und den eigenen Landsleuten zu tun, dass sich ihre destabilisierende Wirkung in Pakistan deutlich reduzieren würde.

                                              ***

Beschränkung verkaufsoffener Sonntage durch das Bundesverfassungsgericht: Gut so. Weil, wie der Tagesthemenkommentar vom NDR völlig richtig feststellte, einmal Schluss sein muss mit der Unterwerfung immer weiterer Lebensbereiche der Gesellschaft unter das Verwertungsinteresse des Kapitals. Nach meinem Dafürhalten hat das Gericht noch viel zu viele Ausnahmen zugelassen.  


01.12.

In diversen Foren wird derzeit wieder verstärkt die These vertreten, der Mensch habe keinen Einfluss auf das Klima. Dessen ungeachtet lautet der kleinste gemeinsame Nenner der am kommenden Montag in Kopenhagen beginnenden Weltklimakonferenz: Um den Klimawandel einzudämmen, muss der weltweite CO2-Ausstoß reduziert werden. Ein Blick auf den aktuellen Stand der Wissenschaftsdiskussion in ...                     diesem Artikel ...


 
Wünsche Erhellung und Anregung bei der Lektüre nebenstehender neuer Texte (s. linke Spalte)
Andreas Pecht

2009-11 Guten Tag allerseits
vom Monat November


2009-10 Guten Tag allerseits
vom Monat Oktober



 

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