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Geschrieben im April 2009:
Guten Tag allerseits,
 
28.4.

Es gibt hier für den Moment weiter nichts zu sagen.  Die Fülle gestern und heute neu eingestellten Arbeiten (siehe Spalte links "Neue Artikel/Texte") spricht für sich und bietet reichlich Lesestoff.

27.4.

So ist das in meinem Gewerbe. Mal bewegt sich auf dieser Seite tagelang gar nichts, weil der Autor an irgendeinem größeren Projekt arbeitet und/oder schon seit einiger Zeit fertige Artikel Sperrfristen durch den einen oder anderen Erstabnehmer auf dem Medienmarkt unterliegen.  Dann wieder überschlagen sich die Ereignisse, weil Sperrfristen fallen, Vorträge gehalten sind, reguläre Terminkritiken und tagesaktuelle Schreibaufträge zusammentreffen - und das alles im selben Moment. So ein Tag war/ist der heutige Montag. Weshalb die verehrte Leserschaft in der nebenstehenden Aktuellspalte gleich vier Links zu neu eingestellten Texten findet: Kommentar zur Schweinegrippe,  Premierenkritik über "Das weite Land" in Wiesbaden, aktuelle Ausgabe der Monatskolumne "Quergedanken" sowie das ziemlich lange Manuskript eines Vortrages über Johann Sebastian Bach. Und am morgigen Dienstag kommen zwei weitere dann "frei" werdende Artikel hinzu: einer über Markus Dietze, den designierten Intendanten des Koblenzer Stadttheaters, und ein Vorbericht zum Kultursommer Rheinland-Pfalz 2009 mit dem Jahresmotto "Cool Britannia".  

23.4.

Es sind etliche, teils extrem gegensätzliche Leserreaktionen zu den Kommentaren  "Schüffelpraxis bei Müller und Co." sowie über die US-Rassismuskonferenz eingegangen. Hier einige ausgewählte, aber für das Gesamtspektrum typische Auszüge aus den Schreiben (als anonymisierte Zitate, weil die Zuschriften fast durchweg an mich persönlich gerichtet waren und nicht als reguläre Leserbriefe ausgewiesen sind).

ad Schnüffelpraxis Auszüge aus zwei Briefen:

"Ihren Kommentar 'Persönlichkeitsrechte gelten auch hinter dem Werkstor' möchte ich gerne relativieren.
Leider sehen unsere Arbeitsgerichte die Ausübung von Persönlichkeitsrechten deutlich anders als Ihr Kommentar dies suggeriert. Sollte es ein Mitarbeiter wagen, Missstände seines Unternehmens zur Anzeige zu bringen, führt dies in der Regel zu einer fristlosen Kündigung. Dies wird meist von den Arbeitsgerichten als zerrüttetes Arbeitsverhältnis gewertet.

Ihr Artikel birgt somit eine sehr große Gefahr für juristisch nicht so bewanderte Arbeitnehmer." 

"Lange her, dass ich einen so guten Kommentar gelesen habe. Wir wollten einen Betriebsrat gründen. Der Geschäftsführer hat mich , als er davon erfahren hat, fristlos entlassen. Nach meiner Kündigung wurde der Rest der Belegschaft so eingeschüchtert, dass keiner mehr bereit war, den Betriebsrat zu gründen."

ape. Natürlich gestalten sich im betrieblichen Alltag (und vor Gericht) die Dinge oft erheblich schwieriger, als es sich in einem kurzen Grunsatzkommentar fassen lässt. Und ja, auch die Grundrechte lassen sich nicht einfach 1 : 1 aus dem öffentlichen in den betrieblichen Raum übertragen. Doch gilt es m.E. einer auf Arbeitgeber- wie auf Arbeitnehmerseite verbreiteten Haltung entgegenzuwirken, die meint, hinter den Werkstoren liege Verfassungs-freier Raum, in dem die Arbeitgeber nach Gusto schalten und walten könnten. Dem ist durchaus nicht so. Weshalb ich für mehr Selbstbewusstsein bei den Beschäftigten werbe und von Unternehmern mehr Einsicht in Grenzen fordere. Bemühungen, Arbeitnehmerrechte juristisch zu stärken, haben meine volle Symphatie. Denn in der Tat sind Betriebsverfassungrecht und Arbeitsrecht da etwas schwach auf der Brust. Allerdings auch wieder nicht so schwach, wie einerseits Verängstigung von Belegschaften, andererseits Selbstherrlichkeit von Führungskräften und Unternehmenslenkern annehmen lassen.

ad UN-Rassismuskonferenz Auszüge aus drei Zuschriften:

"Ihr Kommentar zur UN-Antirassismuskonferenz hat mich sehr befremdet. Ich finde den Boykott Deutschlands absolut richtig, und die hasserfüllte Rede des iranischen Präsidenten hat das nur unterstrichen. Ein Präsident, der Israel vernichten will, hat auf einer solchen Konferenz nichts zu suchen.  Zu allem Überfluss haben Sie Ronald Reagan und George W. Bush, die ja trotz aller Fehler, die sie während ihrer Amtszeit  gemacht haben, immer noch Vertreter eines freiheitlichen demokratischen Staates waren, auf eine Stufe mit Mahmud Ahmadinedschad gestellt."

"Daß der iranische Präsident den Holocaust leugnet, würde ich als verirrte Meinung abtun, die sowieso niemand ernst nimmt. Aber daß er Israel des massiven Rassismus bezichtigt ist doch angesichts der kürzlichen Gaza-Katastrophe und der fortdauernden Verfolgung der Palästinenser auf ihrer eigenen Heimatscholle eine Tatsache. Daß Sie sich in Ihrem Kommentar der journalistischen und westlich politischen Hammelherde anschließen und die Wahrheit verleugnen, enttäuscht mich."
  
"Sie haben mir voll aus dem Herzen und Verstand zum Thema Israel, Judentum, Nah-Ost etc, Diplomatie etc. kommentiert! Ich kenne mehr als hundert jüdische Geschäftspartner und habe zu diesen besten persönlichen Kontakt. Viele sind die Kinder bzw. Enkel von Holocaustopfern. Wir, Deutscher/Protestant und Israeli / Juden, verstehen uns prima. Fast wie in einem Tollhaus ist, dass ausschließlich alle die Haltung des israelischen Staates und vieler orthodoxer Juden ablehnen und sich wünschen, dass die UN - Resolutionen seitens Israels erfüllt werden."

ape. Dass meine Haltung zur israelischen Aggressions-Politik gegenüber den Palästinensern sehr kritisch ist, habe ich über die Jahre in zahlreichen Artikeln zum Ausdruck gebracht. Ebenso meine Ablehnung des Terrors als Mittel im "palästinensischen Befreiungskampf". Insgesamt verspüre ich keinerlei Neigung, mich auf die sinnlose Kriegslogik einzulassen, dass entweder die Palästinenser oder die Israelis die Guten oder Schlechten sind. Genauere Betrachtung der Geschichte des Nahost-Konfliktes findet immer wieder beides auf beiden Seiten. Es ist Unfug, die Palästinenser summarisch als Terroristen und den Staat Israel als rassistisch oder gar faschistisch abzuurteilen.

Aber darum ging es im besagten Kommentar gar nicht, erst recht nicht darum, Ahmadinedschad irgendwie salonfähig zu machen.  Der Kommentar behandelte vielmehr die Frage, wie Staaten im Rahmen der UNO agieren und dass im konkreten Fall das Verhalten Deutschlands (der USA und anderer Boykottierer) in diesem Rahmen falsch ist. Nicht zuletzt deshalb, weil man so dem  Agitator aus Teheran das Parkett überlässt. Aber noch einmal: Die UNO ist keine Partei oder Weltanschauungsorganisation, Mitgliedstaaten müssen noch nicht einmal Demokratien sein. Die UNO ist eine Plattform ständiger Vermittlung des kleinsten gemeinsamen Nenners zwischen den Mitgliedsstaaten auf Basis der von allen Mitgliedern formal anerkannten UN-Charta. Meine Aufzählung einiger bad guys von Chruschtschow bis Bush diente einzig der Verdeutlichung des Umstandes, dass die Weltorganisation der Erfüllung ihrer Aufgaben überhaupt nur dann näher kommen kann, wenn sie die mit diversen hier oder dort umstrittenen Staatschefs verbundenen Spannungen aushält. Wer den iranischen Präsidenten aus UN-Foren raushaben will, muss den Staat Iran aus der UNO ausschließen. Wer das will, sollte sich die daraus erwachsenden gewaltigen Verwerfungen für die internationale Politik nebst Gefährdung der Vereinten Nationen selbst vor Augen halten. Ahmadinedschad ist ein perfider, unerträglicher Provokateur, das hatte ich gesagt. Doch die Position "Der Kerl ist ein Arsch, schmeißt ihn raus!" mag eine Option für Stammtische und Parteiversammlungen sein. Im Felde der internationalen Politik ist sie völlig unbrauchbar.                   
 
21.04.
Presserundblick im Internet am Morgen. Schon nach drei Artikeln auf spiegel-online flimmert's einen vor Augen. Grund: Die Lektüre wird je Artikel begleitet von durchschnittlich 4 bis 7 blinkenden, blitzenden oder filmisch bewegten Werbeanzeigen. Die sind nicht nur drumherum platziert, sondern stehen teils mitten im Text. Lesen wird so zur Schwerarbeit, zur Ausblendearbeit. Diese Werbeangriffe sind jüngst derart massiv geworden, dass der über die Zeit antrainierte Reflex des automatischen Übersehens der Anzeigen ausgehebelt wird. Was wohl der Zweck solcher Penetranz sein soll. Ob es ihn letztlich im Sinne der werbetreibenden Erfinder auch erfüllt? Zweifel. Meine Konsequenz jedenfalls: Artikel aussuchen, öffnen und sofort auf Druckversion umschalten. Webauftritte, die einem diese Möglichkeit schwer machen oder gar ganz verweigern, müssen auf meinen Besuch künftig verzichten. Nichts gegen die eine oder andere Anzeige am Rande. Aber wenn Lektüre heißt, Artikel mühselig aus einer Werbekakophonie herauspulen, dann ist das Maß des Erträglichen überschritten.  

19.04.
Ein Wochenende, in dem allerhand politische Musik drin steckte. Unter anderem kam mit dem Fällen Daimler, Müller Drogeriekette und Fortsetzung Deutsche Bahn wieder etwas mehr von der Eisbergspitze der Schnüffelei in deutschen Unternehmen an die Oberfläche. Und natürlich bewegt die Vorstellung des SPD-Wahlprogrammes etliche Gemüter. Zu beiden Themen siehe folgende Artikel

2009-04-19 Kurzkommentar:
Zur Schnüffelpraxis bei Müller,  Daimler, Deutschen Bahn und Co.


2009-04-19a Diskussionsbeitrag:
Wahlprogramm 2009 der SPD - teils sympathischer Katalog, der sich aber an der Hauptfrage vorbeimogelt


14.04.
"Zuhause. Wieder zuhause - und mit heilen Knochen", heißt es in "Budjonnys Reiterarmee" von Isaak Babel. Ein geflügeltes Wort in unserer Familie, seit ich den Stoff Ende der 1970er mal als Studententheater inszenierte. Während der zurückliegenden eineinhalb Wochen hing der Spruch täglich gegen Abend mehrfach im Raum, wenn ich "aus dem Holz" zurückkam. Denn das war die Hauptbeschäftigung über einen kleinen Osterurlaub: Holz machen. Genauer: 10 Raummeter Buchenstämme mittels Kettensäge, Spalthammer und Axt in Brennholz für den eigenen Küchenherd verwandeln. Eine archaische Beschäftigung, gewiss. Für den gewöhnlichen Schreibtischtäter auch eine Tortur - er lernt via Schmerzsignal Muskeln kennen, von denen er gar nicht wusste, dass es sie gibt. Dennoch waren das glückliche Tage da draußen im Wald bei handfester, Hirnstress und Leibesfett abbauender Arbeit. Kann ich nur empfehlen - auch als sportiven Akt, dessen Nutzwert das verbreitete Imkreisheraumlaufen deutlich übertrifft.

Erfreuliche Kunde bei der heutigen Rückkehr an den Schreibtisch: Die  Genmais-Sorte MON 810 von Monsanto darf in Deutschland nicht mehr angebaut werden. Nervig, wie die Bundeslandwirtschaftsministerin sich müht und windet, ihre Entscheidung nur ja nicht als Grundsatzentscheidung gegen Genfood-Anbau erscheinen zu lassen. Nervig auch, wie Teile der CDU die Entscheidung als Folge von CSU-Krawall darstellen. Die CSU kann gar nicht anders, weil vor allem ihre konservative Landbevölkerung die Gen-Wirtschaft zum Kotzen findet. Und auch die andern sollten allmählich begreifen, dass eine satte Mehrheit der Deutschen den Gen-Kram einfach nicht essen will. Weshalb endlich völlig Schluss gemacht werden muss mit allen Bemühungen, den Labordreck über tausenderlei Hintertürchen und per schleichender Durchseuchung auf die Äcker und in die Läden zu bringen.

Im Moment gibt es nebenan keine neuen Artikel. Ein paar Tage Geduld noch, dann läuft die Produktion wieder und fallen auch einige Sperrfristen für bereits fertige Texte.
 

04.04.

Die Welt gipfelt, die NATO feiert Geburtstag. Was aber herauskommt, ist unübersichtlich. Nicht herausgekommen ist bislang ein "systemisches" Durchgreifen in Sachen Weltfinanzordnung. Es besteht durchaus die Gefahr, dass die Politik die Chance verstreichen lässt, wieder Herr des Verfahrens zu werden; sprich: die Allmacht des großen Geldes zu brechen.

Leseempfehlung:
Jens Jessen hat in der "Zeit" vom 2.4. unter der Überschrift "Wut ohne Empfänger" einen interessanten Artikel geschrieben. Zwar wiederholt er die alte These vom entpersonifizierten, also nicht (an)greifbaren anonymen System Kapitalismus - das läuft so für sich hin und keiner ist an irgendwas schuld, weil selbst die dicksten Manager auch bloß Angestellte von Kapitalkonglomeraten seien. Diesem System den Garaus zu machen bräuchte es eine Systemalternative, die aber nach dem Scheitern des Realsozialismus nicht existiere. Gefahr nach Jessen: Wenn die Wut der Menschen "keine Perspektive und keinen Adressaten findet", könnte sie blind drauflosschlagen. 

 
Wünsche Erhellung und Anregung
bei der Lektüre nebenstehender neuer Texte
Andreas Pecht

2009-03 Guten Tag allerseits:
Vom Monat März


2009-02 Guten Tag allerseits:
Vom Monat Februar 2009




 

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