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2009-11-26a Hörbuch-Besprechung:

Chawwerusch-Schauspielerin Felix S. Felix liest zwei Geschichten von Michael Bauer

 

Von der Lust, einer Vorleserin zu lauschen

Gastbeitrag von Reinhard Bender

 

ape. 
Felix S,. Felix, Schauspielerin des Chawwerusch-Theaters, Herxheim bei Landau, liest die Erzählungen "Hupsmichel und die Herz-Jesu-Marie" und "Die Els" auf einer von Chawwerusch produzierten CD.

Es ist eine Lust, Felix zu lauschen, und mit ihr in die Welten Michael Bauers zu gelangen.

Eine der beiden Geschichten, der Hupsmichel, ereignet sich auf Hochdeutsch; die andere, die Els, im pfälzischen Dialekt. Mir sagt der Hupsmichel im hochdeutschen Gewand mehr zu als die Dialekt-Els. Vielleicht weil Felix' Hochdeutsch von Ferne den Dialekt ahnen lässt und dadurch gekräftigt, aufgefrischt wird. Klaviermusik von und mit Frank Bungartz soll die Lesung bereichern. Das tut sie vor allem da, wo in Elsens Geschichte die Amerikaner auftauchen.

Der Hupsmichel ist einer, der vom Schicksal hart rangenommen wird. Mit seinem Namen zeichnet ihn seine Umwelt. Die Marie wird vom Glück verwöhnt, lebt in begüterten Verhältnissen. Es entfaltet sich eine Liebesgeschichte, die tragisch endet: der Stoff für rosamundigen Kitsch also. Aber die Geschichte ist so weit entfernt vom Kitsch wie  Limonade von einem trockenen, nuancenreichen Riesling.

Die Els putzt in der Kirche, wo es wohl einiges zu putzen gibt. Sie sieht, eine Kassandra vom Lande, „de Bees“, den Bösen, behält mit ihrer Vision Recht, wird auf schreckliche Weise bestätigt, und als sie „de Bees“ wieder sieht, ist es nicht der Böse, sondern........... Die putzende Seherin wird von der Realität diesmal genarrt.

Felix S. Felix hebt diese an überraschenden Wendungen reichen, subtil gestalteten Geschichten behutsam in's Wort, gibt ihnen das ihnen eigene leichte Sein. Felix widersteht der Versuchung, lesend Theater zu spielen. So gelingt ihr etwas Seltenes: die Geschichten bleiben was sie sind, nämlich Geschichten, die ohne Theatralik aus ihrer inneren sprachlichen Spannung leben und wirken. Felix ist immer auf der Höhe des Textes, immer bei der Sache. Da gibt es keinen falschen Akzent, keine unpassenden Pausen, keine Manierismen. Felix trifft den Ton und beglaubigt so die Geschichten und ihre Figuren, gibt ihnen ein Leben, an dem der Hörer hörend mitzugestalten eingeladen ist. Wir lernen nach der Schauspielerin eine neue Felix kennen, eine vorzügliche Vorleserin, von der man sich wünscht noch viel zu hören.

Eine CD, mit der man sich und andere beschenken kann.

„Die Els, Der Hupsmichel und die Herz-Jesu-Marie, Zwei Geschichten von Michael Bauer, Eine Lesung mit Piano“, Bezug: www.chawwerusch.de





 
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