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2009-09-15 Kommentar:

Zur Untersuchung
der Verbraucherzentralen über ungenügende Verpackungsauszeichnung bei Lebensmitteln
 

Draufschreiben was drinsteckt!

 
ape. Das kann doch wirklich nicht so schwer sein: Richtig und vollständig auf die Verpackung drucken, was an Lebensmittel drinsteckt. Und es sollte eigentlich auch nicht so schwer sein, nötigenfalls per Gesetz den Herstellern und Vermarktern dabei auf die Sprünge zu helfen. Offenbar ist es nötig. Denn die jüngsten Untersuchungen der Verbraucherzentralen weisen deutlich auf anhaltend   verbreitete Drückebergerei hin, wo es um die korrekte Informierung der Kunden geht. Was bringt der Schokoriegel, bringen Kekse, Pizza, Pasta, Soßen oder Aufstriche tatsächlich auf die Waage an Kalorien und Nährwert, an Zucker, Fetten, Kohlehydraten, Eiweiß und an dergleichen für Leib und Gesundheit wichtigen Faktoren mehr?   

Kritische Bürger und mündige Konsumenten sollen wir sein. Die meisten wären es gewiss gerne, wenn man sie nur ließe. Um vernünftig einzukaufen, braucht es aber vernünftige Informationen über die Produkte. Dass dieses „leicht schmeckt“  oder jenes aus „guter Milch und gesunden Nüssen“ gemacht sei, sagt gar nichts, ist bloß Werbung. Oft Irreführung - ähnlich dem absurden jüngsten Spruch der deutschen Automobilwirtschaft: „Fahren für den Klimaschutz“. Was „leicht schmeckt“, kann leicht  mehr Fett enthalten als eine dick beschmierte Leberwurststulle. Unterm Mikroskop könnten sich Milch und Nuss als Spurenelemente in einem Zuckerklumpen erweisen. Es liest der interessierte Zeitgenosse beispielsweise in aktuellen Wissenschaftsberichten, dass gesättigte Fettsäuren im Gegensatz zu ungesättigten nicht satt machen, sondern das Hungergefühl noch anheizen. Leider nützt ihm diese Erkenntnis wenig, solange auf Lebensmittelverpackungen nichts steht über die  unterschiedlichen Fettsäureanteile.

Die Verpackungen werden umso schweigsamer, je „gewichtiger“ ihr Inhalt: Die ärgsten Dickmacher geben am spärlichsten Auskunft über sich. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Dennoch geht es nicht darum, die Wirtschaft mit weiteren Regulativen zu drangsalieren. Es geht um die Herstellung echter Entscheidungsfreiheit auf Seiten des Kunden. Der muss - am besten über eine schnell erfassbare Ampelkennzeichnung –  erfahren können, was ihm da wirklich angeboten wird. Dann erst wär's freier Markt, mit Verlaub.
                                                                                      Andreas Pecht


(Erstabdruck in kürzerer Fassung am 16. September 2009)
 
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