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2009-06-25 Vorbericht:

Ausblick auf interessante Wechselausstellungen in mittelrheinischen Museen Spätsommer/Herbst
 

Götz und Rissa, Mack und Spoerri
nebst frechen Zeichnungen und Kunstgeschichte aus Metall

 
 
ape. Während der Sommer 2009 sich hinsichtlich des Wetters wankelmütig dahinschleppt, ein Blick voraus: Auf das, was einige wichtige Museen in Koblenz und Neuwied demnächst an besonders Interessantem bieten. Ums gleich zu sagen: Es stehen dem Publikum zuvorderst zwei richtige Schwergewichte von Ausstellungen zur zeitgenössischen Bildenden Kunst ins Haus. In Neuwied präsentieren Roentgen-Museum und Galerie Mennonitenkirche gemeinsam eine umfangreiche Werkschau zum Schaffen des Künstlerpaares K.O. Götz und Rissa. Das Koblenzer Ludwigmuseum widmet eine Doppelausstellung Heinz Mack und Daniel Spoerri. Daneben will das Mittelrhein-Museum Koblenz mit Zeitgenossenschaft anderer Art einen Disput über Kunst und Glauben vom Zaun brechen: Es zeigt in einer Kabinettausstellung unter dem Titel „Religion in der Karikatur“ freche Comics von Ralf König.

Dass in Neuwied das Roentgen-Museum (Kreismuseum) und die städtische Ausstellungshalle Mennonitenkirche gemeinsam ein Projekt stämmen, kommt nicht allzu häufig vor. Der Anlass muss  gewichtig sein. Und dieser ist es: K.O. Götz, einer der bedeutendsten noch lebenden Vertreter  der Kunstrichtung „Informel“, wurde in diesem Jahr 95. Zusammen mit seiner einstigen Schülerin, bis heute Gattin und künstlerischen Gefährtin Rissa wohnt und arbeitet er schon lange nahebei im Westerwald. Götz darf als der international bekannteste Maler gelten, der in der hiesigen Region daheim ist.

Zusammen werden an beiden Neuwieder Ausstellungsorten vom 5. Juli bis zum 13. September mehr als 80 Werke von Götz und Rissa gezeigt, vom großformatigen Gemälde bis zur kleinen Zeichnung. Die Exponate stammen aus dem persönlichen Besitz des Künstlerpaares sowie aus namhaften Privatsammlungen. Das Ausstellungskonzept zielt auf kontrastierende Hängung ab: Dem Betrachter soll der unmittelbare Vergleich zwischen den unterschiedlichen Blickwinkeln, Arbeitsweisen und Ausdrucksstilen bei ihm und bei ihr ermöglicht werden. (Infos: www.roentgen-museum-neuwied.de und www.neuwied.de )
 
Große Namen auch im Ludwigmuseum Koblenz, das vom 30. August bis zum 1. November mit Daniel Spoerri und Heinz Mack ebenfalls zwei Altmeister der Moderne zusammenführt. Beide werden demnächst 80 Jahre alt, und die Koblenzer Doppelausstellung ist ein Vorgriff auf mehrere große Präsentionen, mit denen die Künstler in bedeutenden Museen Europas gewürdigt werden. Spoerri gilt als Multi-Artist. Er war/ist Tänzer, Choreograph, Theater- und Filmregisseur, zählt als Bildender Künstler zu den Gründern der edition MAT, der Künstlergruppe Nouveau Realisme und des Eat-Art-Konzepts. Mack war Mitinitiator der Gruppe ZERO und gilt bis heute als einer der Hauptvertreter der Kinetischen Objektkunst.

Sobald im November die Werke dieser beiden prägenden Modernisten wieder verpackt sind, beginnt sofort der Aufbau einer opulenten Schau mit über 200 Arbeiten des Zeichners, Illustrators und Kinderbuchautors Janosch. Die fürs breite Publikum aller Altersklassen reizvolle Ausstellung eröffnet am 8. November und dauert bis 24. Januar. (Infos: www.ludwigmuseum.org )

Das Mittelrhein-Museum Koblenz folgt bei den größeren Ausstellungen weiter seiner derzeitigen Generallinie, die da heißt: Sichtung, Erforschung und systematische Öffentlichkeits-Präsentation der umfänglichen Bestände des Hauses am Florinsmarkt. Noch bis zum 6. September läuft in der Reihe der „Depot-Werkschauen“ die Epochen-Ausstellung „Unser Barock“. Danach werden die Bestände unter einem neuen Blickwinkel durchforstet: Vom 3. Oktober an (bis Anfang 2010) folgt eine am Material orientierte Themenausstellung mit dem Titel „Unser Metall – Gold und Silber, Blech und Bronze“. Gezeigt werden historische Zeitzeugen aus Metall wie Münzen und Medaillen, Waffen und Kunstgewerbe, Koblenzer Blechwaren und Sayner Eisenguss, Skulpturen aus Bronze, „Gemälde“ aus Kupfer und andere Artefakte von der Antike bis in die jüngere Vergangenheit.

Vom Frühjahr 2010 an will das Mittelrhein-Museum verdeutlichen, dass es nicht nur im Hinblick auf weit zurückliegende Epochen gut bestückt ist. Die Reihe der Depot-Werkschauen richtet das Augenmerk dann auf Kunstbestände aus dem 20. Jahrhundert. Neben der Generallinie spannende Kleinteile wie besagte Kabinettausstellung „Ralf König: Religion in der Karikatur“ (11. Juli bis 6. September). Zu deren Rahmenprogramm gehört auch eine Veranstaltung, die am 31. Juli Vertreter der Kirchen und der organisierten Atheisten zum Streitgespräch über „Kunst und Religion“ zusammenbringt. (Info: www.mittelrhein-museum.de )

Ein Blick noch hinauf zum größten Museum am Mittelrhein, dem Landesmuseum Koblenz auf der Festung Ehrenbreitstein. Wegen der dortigen Baumaßnahmen im Vorfeld der Bundesgartenschau sind dessen Aktivitäten bis auf Weiteres erheblich eingeschränkt. Der Haupttrakt des Museums ist geschlossen. Geöffnet bleibt allerdings bis 1. November die archäologische Dauerausstellung „Geborgene Schätze“ in der Contregard, die um zwei wechselnde, kleine Spezialpräsentationen „Aktueller Funde“ ergänzt wird. Daneben macht das Landesmuseum die Not zur Tugend: Weil daheim auf der Festung die Handwerker zu Gange sind, baut es im Foyer der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in der Koblenzer Stresemannstraße eine sechswöchige Ausstellung auf. Die eröffnet am 24. August und widmet sich dem Thema „Das deutsche Eck der Mendelssohns. Eine preußische Familie in Rheinland-Pfalz“. (Info: www.landesmuseumkoblenz.de )  

Bedeutende Schwergewichte der modernen Kunst, dazu interessante Blicke auf Kunst und Kultur der Vergangenheit sowie auf die eine oder andere Weise reizvolle Populär-Zeichnungen der Gegenwart: Das Angebot hiesiger Museen für die nächsten Monate ist beachtlich und teils von beträchtlichem Rang. Es muss jetzt nur noch das verehrte Publikum den Hintern hochkriegen und sich darauf einlassen.                                                           Andreas Pecht

K.O. Götz, Rissa, Heinz Mack, Daniel Spoerri, Ralf König, Janosch, Ausstellungen Neuwied Koblenz
 
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