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2009-01-09 Kommentar:

Zur "Realschule plus": Die ersten 122 gehen
demnächst an den Start

 

Sanfter Umbau des Schulsystems
 
ape. Ende des theoretischen Disputs, jetzt wird’s praktisch. Mit dem kommenden Schuljahr gehen in Rheinland-Pfalz die ersten 122 Schulen des Typus „Realschule plus“ an den Start. Womit zugleich die planmäßige Abwicklung der Hauptschule als eigenständiger Institution eingeläutet wird. Ist das nun gut oder schlecht? Es ist jedenfalls besser, als zuzusehen, wie die Schrumpfung der Hauptschulen in quälendes Siechtum übergeht.

Natürlich hätte die Regierung Beck sich auch zu einem Kraftakt zwecks Aufwertung der Hauptschulen entscheiden können. Allerdings ohne Garantie, dass die Abstimmung mit den Füßen gegen diese Schulart umzukehren ist. Warum aber sollten ausgerechnet Sozialdemokraten sich auf den kostspieligen Weg ins Ungewisse begeben? Ihr Herz hängt nun mal nicht am dreigliedrigen Schulsystem. Die Landes-SPD wäre von allen politischen Geistern verlassen, würde sie sich trotz einer allgemeinen Tendenz hin zur Zweigliedrigkeit in die gegenteilige Richtung treiben lassen.

122 Umstellschulen adhoc machen deutlich, dass die Schulträger zügig einsteigen. Ihnen sitzen ohnehin sinkende Schülerzahlen im Nacken. Woraus mancherorts die Sorge erwächst, man könnte bald ganz ohne eigene Schule dastehen. Weshalb bisweilen selbst CDU-Räte aus ortspraktischen Erwägungen für Integrierte Gesamtschulen stimmen. Und Schulministerin Doris Ahnen baut Brücken. Zwar verschwinden die Hauptschulen als Institution, bleiben als Schulzweig aber erhalten: Eltern haben fortan die Wahl zwischen Hauptschule unter dem Dach der Realschule oder echter Gemeinschaftsschule. Das ist politisch raffiniert, weil Sachzwänge und weitere Abstimmungen mit den Füßen alsbald automatisch auf Letzteres hinauslaufen werden.

Der fernere Gang der Dinge steht im Grundsatz fest. Doch damit fangen die Probleme  erst an. Lehrerkollegien vereinen, Schülerschaften zusammenführen, Standortprobleme lösen, Ressourcen erschließen, Lehrpläne reformieren. Und vorallem: Unterwegs keinen Schülerjahrgang verlieren.         Andreas Pecht


(Erstabdruck am 10. Januar 2009)
 
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