Thema Kultur
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2008-04-04 Vorbericht:
Mosel Musikfestival: der Platzhirsch

Im 21. Jahr mit neuem Namen und 60 Konzerten
von Luxemburg bis in den Kreis Mayen-Koblenz
 
ape. TRIER/MOSEL. Die ersten Töne der Mosel Festwochen 2008 kommen am 7. Juni vom Saxophon-Orchester „Selmer Saxharmonic“. Den Schlussakkord setzen am 3. Oktober das Staatsorchester Rheinische Philharmonie aus Koblenz sowie Trierer Dom- und Bachchor nebst Solisten mit Anton Bruckners großer Messe in f-Moll. Zur Halbzeit Anfang August gibt es eine Swing-Hommage zum 100. Geburtstag von Lionel Hampton oder fordern afrikanische Percussionisten das Publikum auf, sich mit 600 Trommeln eigenhändig dem Rausch des Rhythmus hinzugeben.
 
Vier Beispiele, die das stilistische Spektrum des größten  und auch  ältesten Musikfestivals in Rheinland-Pfalz umreißen. Das hat sich just im 21. Jahr seines Bestehens umbenannt: Die Mosel Festwochen heißen fortan Mosel Musikfestival. Intendant Hermann Lewen begründete die Neufirmierung jetzt im Trierer Schloss bei der Vorstellung des 2008er Programms so:  Der alte Name stamme noch aus einer Zeit, da das Festival tatsächlich nur ein paar Wochen dauerte, inzwischen sind es mehr als vier Monate. Ferner sei „Festwochen“ im englischsprachigen Marketing ziemlich sperrig. Und schließlich, so Lewen selbstbewusst, spiele man durchaus in einer Liga mit dem Schleswig-Holstein- und dem Rheingau Musikfestival, weshalb die Namensangleichung naheliege.

Am Mittelrhein prägen ein  Dutzend verschiedener Festivals den Musiksommer, darunter als größte die Mittelrhein Musik Momente mit 27 und RheinVokal mit 20 Konzerten. Anders im Moselgebiet, wo das Mosel Musikfestival mit 60 Konzerten an 35 Spielstätten zwischen Luxemburg und moselseitigen Orten des Kreises Mayen-Koblenz der Platzhirsch ist. Der verfügt über einen Etat von 600 000 Euro. Ein Drittel kommt vom Land, das Übrige von Sponsoren, Kommunen und aus dem Kartenverkauf.

Der beherrschenden Stellung des Festivals vor allem an der Mittelmosel und im Trierer Raum ist womöglich seine stilistische Vielfalt geschuldet. Im Zentrum nach wie vor durch klassische Musik geprägt, nehmen Vertreter experimenteller sowie populärer Spielarten vom Tango- über  den A-Cappella-Abend bis zur gepflegten Blechblase-Unterhaltung breiten Raum ein. In dieser Saison sind rund die Hälfte der Konzerte klassischen Programmen  im engeren Sinne gewidmet.

Unter den Ausführenden finden sich renommierte Künstler wie das Vokalensemble Amarcord, die Geigerin Mira Wang, der Cellist Jan Vogler oder die Tastenvirtuosen Nikolay Tokarew und Martin Stadtfeld. Letzterer spielt in Kloster Machern den ersten Teil von Johann Sebastian Bachs „Wohltemperiertem Klavier“. An gleicher Stelle gastieren Freiburger Barockorchester und Concerto Köln. Einen ernsten Höhepunkt im Festivalverlauf stellt das „Requiem für Kaza Katharina“ dar, das die Lebensgeschichte einer Sinti-Frau von der Zwischenkriegszeit über den Nationalsozialismus bis in die 1980er thematisiert.
  
Einer der festen Kooperationspartner des Festivals ist der Kultursommer Rheinland-Pfalz. Von dort stammt etwa „Klaus Doldinger's Symphonic Project“. Das bringt beim Moselfestival wie bei den Mittelrhein Musik Momenten den deutschen Jazz-Altmeister zusammen mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz aus Ludwigshafen auf die Bühne.

Gute Musik, bei gutem Moselwein in einer historisch aufgeladenen, schönen Landschaft: Aus diesem Dreiklang ergibt sich für Lewen die besondere Atmosphäre seines Mosel Musikfestivals. Dazu gehört auch die Entdeckung neuer, attraktiver Spielorte. In jüngster Zeit sind das beispielsweise am Unterlauf der Mosel: Burg Eltz, die Klosterruine Stuben bei Bremm oder der „Saal Herrmann“ in Mertloch.                        Andreas Pecht


Programmheft, Infos, Karten unter Tel. 06531/3000 oder
www.moselmusikfestival.de
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Mosel Festwochen, Mosel Musikfestival, Vorbericht Saison 2008
 
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