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2008-03-03 Kurzfeature:
Die schönste Reihe der Villa Musica

Eröffnungskonzert zu „Musik in Burgen und Schlössern“:
Junge Talente bieten mehr als Kulinarik

 
ape. Neuwied-Engers. 
 
Landes- und Bundestagsabgeordnete zuhauf, die Kulturministerin, Staatssekretäre, Landräte, Bürgermeister, Vertreter der Wirtschaft und der Medien füllten Schloss Engers: Das illustre Publikum unterstrich beim Eröffnungskonzert von „Musik in Burgen und Schlössern“ am Wochenende die Bedeutung dieser Reihe der Villa Musica für Rheinland-Pfalz. An den Radios live dabei, die Hörer von SWR2.

Bis September 84 Konzerte in 36 historischen Bauten des Landes umfasst heuer die Reihe – die laut Begrüßung von Kulturstaatssekretär Joachim Hofmann-Göttig „das Schönste ist, was die Villa Musica bietet“. Denn sie verbinde von jungen Spitzentalenten realisierte Kammermusik mit attraktiven Konzertstätten.  Deren Kreis ist für die jetzige Frühjahrs- und Sommersaison um die Marksburg in Braubach,  Schloss Bürresheim im Nettetal und Schloss Gemünden bei Simmern erweitert worden.

Die Konzerte quer durchs Land nehmen diesmal vor allem die musikalische Wendezeit vom 19. zum 20. Jahrhundert in den Blick. Von der Spätromantik zur Moderne – oder wie das Eröffnungskonzert: Von der Epoche des klassischen Harmonieverständnisses zur grenzenlosen Ausweitung der Klangräume im letzten Jahrhundert.

Beethovens Sonate G-Dur für Violine und Klavier kontrastierte beim Start mit seiner wohligen Schönheit zu Béla Bartóks Rhapsodie Nr. 1, mehr noch zur wuchtigen Disharmonik von dessen „Contrasts“ für Geige, Klarinette und Klavier. Den Mittler zwischen beiden Welten spielten die „Vier Stücke, opus 17“ des Spätromantikers Josef Suk.

Respekt für den Mut der Programmgestalter, die das Publikum des als Gala angekündigten Konzertes nicht mit leichtverdaulicher Musikkulinarik abspeisten. Respekt  auch für die beiden Villa-Stipendiaten, Sophia Jaffé (Violine) und Björn Lehmann (Klavier). Ihr beherzter, fast schroffer Zugriff auf den Beethoven überraschte.

Dass Villa-Dozent und Klarinetten-Altmeister Ulf Rodenhäuser bei  „Contrasts“ glänzen würde, war zu erwarten. Dass seine  zwei Mitspieler das komplexe Material nicht minder souverän handhaben, erstaunte dann doch. Raten möchte man den jungen Leuten indes, ihre Sammlungsphasen nicht in manierierte, überlange  Schweigeminuten ausarten zu lassen; zumal bei Live-Übertragungen im Rundfunk.                       Andreas Pecht  


Infos: 06131/925 18 00;
www.villamusica.de

(Erstabdruck am 4. März 2008)  

Villa Musica Reinland-Pfalz, Konzertfeature, Eröffnung "Musik in Burgen und Schlössern
 
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