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2007-04-28d Feature:
Hochrangige Konzerte und
guter Moselwein

Jubiläum beim ältesten Klassikfestival in Rheinland-Pfalz:
 Moselfestwochen gehen in die 20. Saison
 
ape. Moselland. 60 Konzerte zwischen Trier und Koblenz, von Pfingstmontag Ende Mai bis zum Tag der deutschen Einheit Anfang Oktober. So sieht der Rahmen für das kleine Jubiläumsjahr der Moselfestwochen 2007 aus: Sie feiern ihre 20. Saison.
 
Die Gründung der Moselfestwochen 1985 kann als Pionierleistung gelten. Denn die beiden größten, Regionen umspannenden Klassikfestivals in Deutschland existierten damals noch gar nicht: Rheingau- und Schleswig-Holstein-Musikfestival kamen später. Ortstermin: Kloster Machern an der Mosel, Gespräch mit dem Intendanten und Gründungsvater der Moselfestwochen. Die Ortswahl ist kein Zufall: Im Barocksaal des hübsch herausgeputzten Klosters erblickte das Festival am 17. Juni 1985 das Licht der Welt: Der junge Justus Frantz spielte solo am Piano Beethoven. 22 Jahre minus zwei Tage später, am 15. Juni 2007, gibt der gleiche Musiker an gleicher Stelle das 1000. Konzert der Moselfestwochen.

Lewen muss eine Ungereimtheit aufklären: Das Festival geht heuer in die 20. Saison, wird aber 22 Jahre alt. Wie das? Zwischen den ersten drei Durchgängen lag jeweils ein Ruhejahr. Ab der vierten Saison 1990 gab es Fördermittel vom Land Rheinland-Pfalz und dazu den guten Rat, von nun an vernünftiger Weise im Jahresrhythmus aufzuspielen. Mit sieben Konzertprojekten bei 40000 Mark Budget hatte der Intendant begonnen, heute machen 600 000 Euro 60 Projekte möglich.

Der Chef spricht bewusst von Projekten. Er meint damit vor allem die Einbindung „regionaler Früchte“ ins Programm. Denn zu den Gastspielen hochkarätiger Künstler aus dem internationalen Musikleben – darunter 2007 Chanticleer, das Artemis-Quartett oder der Tanglewood Festival Chor - kommen Auftritte heimischer Chöre, Ensembles, Musiker. Hier helfen dann die Moselfestwochen mit Geld und Logistik, damit die Aktiven aus dem Moselland etwas Besonderes auf die Beine stellen können. Beispiele sind in der aktuellen Saison das Auftaktkonzert mit Edward Elgars „The Apostels“ und das Schlusskonzert mit Beethovens Missa solemnis: Angelpunkte beider Großereignisse sind Trierer Chöre und das Staatsorchester Rheinische Philharmonie aus Koblenz, dann ergänzt durch namhafte Solisten und Gastchöre.

„Regionale Früchte“.  Dazu zählt der Moselwein, der zum Rahmen jedes Konzertes gehört. Dazu zählen auch die historischen Spielstätten entlang der Mosel, neben Kloster Machern etwa die Synagogen von Wittlich und Schweich, das Cusanus-Haus in Bernkastel-Kues, alte Kirchen- und Gemeindesäle, in Trier Schloss, Dom, Basilika. „Regionale Früchte“, das schließt die Großen der Musikwelt ein, die aus der Region stammen und immer wieder gerne zu den Moselfestwochen zurückkommen – beispielsweise Karl-Heinz Steffens, Soloklarinettist bei den Berliner Philharmonikern, oder der Pianist Martin Stadtfeld, der einst als unbekannter Knabe an der Mosel Bach spielte und in diesem Jahr als Berühmtheit wiederkehrt.

„Schöne Sommerabende an schönen Plätzen in einer schönen Landschaft bei hochrangiger  Musik und gutem Moselwein“, so beschreibt Hermann Lewen das Wesen der Moselfestwochen: „Wir sind ein Sommerfestival, das dem Publikum Freude bereiten will, das aber auch den Künstlern Spaß machen soll.“  Was es offenbar tut, denn der Anteil von „Wiederholungstätern“ ist hoch, auch bei den Musikern – Barbara Hendricks, Sophie Mautner oder Giora Feidman, King´s Singers, Hilliard Ensemble oder Jacques Loussier Trio …, viele der Großen waren in den vergangenen zwei Jahrzehnten mit Freude mehrfach bei den Moselfestwochen vertreten.

 Bei aller Liebe zur Leichtigkeit des Seins hält der Intendant an seiner Überzeugung fest: „Qualität ist der zentrale Faktor und wird es in der Zukunft noch mehr sein.“ Kultur sei eine wichtige Komponente in vielen Urlaubsdestinationen geworden. Weil das so ist, „können sich die Moselfestwochen nur mit Qualität und künstlerischem Anspruch in dieser Szene behaupten, die in Deutschland von einer handvoll Festivals in den 80er-Jahren auf  360 Sommerevent-Reihen heute angeschwollen ist.“ Mit diesem Grundsatz als Rüstzeug schaut Hermann Lewen optimistisch in die Zukunft.                                                                          Andreas Pecht

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Infos: www.moselfestwochen.de            
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