Thema Politik
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2006-10-10 Kommentar:
Der Atomwaffensperrvertrag ist
nun vollends Makulatur

Zur Lage nach der Explosion der ersten nordkoreanischen Atombombe
 
ape. Die Welt hat nun eine Atommacht mehr. Damit gibt es offiziell acht, inoffiziell (mit Israel) neun Staaten, die über Kernwaffen verfügen. Das sind neun zu viel! Das sind neun mehr als es nach dem von 189 Ländern unterzeichneten Atomwaffensperrvertrag eigentlich geben dürfte. Denn darin verpflichteten sich auch die fünf ersten Atommächte auf einen Prozess zur vollständigen Abrüstung aller Atomwaffen. Diese (noch gültige) Selbstverpflichtung liegt 38 Jahre zurück. Ernst genommen haben sie die Bombenbesitzer für sich nie. Dafür bestanden sie darauf, dass andere Staaten auf  eigene nukleare Rüstung verzichten.

Bei Freunden drückten Washington, Moskau, Peking  allerdings schon mal ein Auge zu; so kamen Israel, Indien, Pakistan zur Bombe. Mit Nordkorea pfeifft erstmals ein Staat auf die  Duldung durch einen Großen. Der Iran möchte wohl bald nachziehen. Dabei wird es kaum bleiben, weil es keine vernünftige Antwort auf diese Frage gibt: Warum sollen die Bomben bisheriger Atommächte „gut“ sein, diejenigen anderer „böse“?

Einst war der Atomwaffensperrvertrag eine  Menschheitshoffnung, dann degradierte Großmachtpolitik die Hoffnung zur Illusion. Die sich jetzt anschließende Atompolitik mittlerer und kleiner Mächte macht den Vertrag vollends zum Fall fürs  Altpapier. Das atomare Wettrüsten geht in eine neue Runde. Dass auch Dikatoren und religiöse Fanatiker den Finger am Knopf haben, ist schier unerträglich. Aber es ist auch eine zwangläufige Folge davon, dass die Großmächte nie wirklich von Kernwaffen lassen mochten.   
Andreas Pecht
 
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